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1 Haustier Huhn

Hühner gehören schon seit Tausenden von Jahren zu den Haustieren der Menschen. Sie sind leicht zu halten, suchen sich ihr Futter selbst und man kann ihre Eier und ihr Fleisch essen.

Unsere Haushühner stammen vermutlich vom Bankivahuhn ab. Diese Art lebt heute noch in Südostasien in Indien, Vietnam, Laos, Kambodscha, Thailand, Sumatra, China, Pakistan, Java und Bali. Diese Vorfahren unserer Hühner verbrachten die Nächte auf Bäumen. Dort waren sie vor Füchsen und anderen Raubtieren sicher.

Heute sind Hühner zwar meistens in einem Stall untergebracht, aber darin sitzen sie nachts gern auf Stangen. Das erinnert sie an die Äste der Bäume, auf denen sich ihre Vorfahren sicher fühlten.

Bankivahühner im Kaziranga National Park, Assam, Indien

2 Hühner und Hähne

Wenn wir von einem Huhn oder einer Henne sprechen, meinen wir ein weibliches Tier. Ein männliches Huhn nennt man Hahn. Hähne sind meistens etwas größer als die Hennen und sie haben einen großen roten Kamm auf dem Kopf. Die Kinder der Hühner bezeichnen wir als Küken. 


Nur weibliche Hühner legen Eier. Diese sind entweder weiß oder braun, manchmal auch gesprenkelt.

Es gibt viele verschiedene Rassen von Hühnern. Sie unterscheiden sich vor allem durch die Farbe des Gefieders und durch die Größe. Die meisten der heute lebenden Hühner sind jedoch speziell gezüchtet, entweder zum Eierlegen oder für die Mast.

Drei Hennen und ein Hahn

3 Hühner scharren gern

Am liebsten laufen Hühner frei herum und scharren. Mit ihren Zehen kratzen sie die oberste Bodenschicht durch. Dabei finden sie Grassamen, Körner, Würmer, Insekten, Schnecken und manchmal sogar kleine Mäuse. 


Drei Zehen an ihren Füßen zeigen nach vorn, einer nach hinten. Die Hähne haben außerdem noch einen Sporn, der ebenfalls nach hinten zeigt. Mit dem Schnabel picken sie die Nahrung auf. Hühner haben zwar Flügel, aber die meisten können damit nur kurze Strecken fliegen.

Wenn Hühner in einer Herde mit anderen Hühnern leben, geht es meistens friedlich zu. Aber jedes Huhn hat einen Platz in einer bestimmten Rangordnung. Einige Hühner haben Vorrechte gegenüber anderen. Das Huhn mit einem höheren Rang darf zum Beispiel zuerst fressen, sonst gibt es Ärger.

Hühner baden auch gern im Sand. Dabei wühlen sie sich an einem warmen, sonnigen Platz tief in den trockenen, staubigen Boden ein. Immer wieder wackeln sie dabei mit dem Körper hin und her. Lockerer Boden und Staub werden empor gewirbelt und verteilen sich über die Federn. So wird das Ungeziefer vertrieben, das sich im Gefieder versteckt. Am Ende des Sandbades schütteln sie sich heftig.

Hühner scharren gern und sie baden gern im Sand

4 Hühner legen Eier

Eier wachsen aus Eizellen heran. Im Eierstock eines weiblichen Huhns bildet sich fast jeden Tag eine Eizelle. Die wandert durch den Eileiter. Erst entsteht der Dotter, dann das Eiklar, das man auch Eiweiß nennt. Zum Schluss bildet sich noch eine Schale aus Kalk – und fertig ist das Ei. Durch die Kloake verlässt es den Körper des Huhns.

Zum Eierlegen suchen sich die Hühner eine dunkle Stelle. Ein Ei zu legen ist schwere Arbeit. Ein Hühnerei wiegt nämlich ungefähr 50 bis 70 Gramm. Ein Huhn bringt etwa 1500 g auf die Waage. Du kannst also nachrechnen: 25 Eier wiegen etwa so viel wie ein Huhn. Und dabei legen Hühner fast jeden Tag ein Ei. Die Eier, die so in einem Monat zusammenkommen, wiegen ungefähr so viel wie das Huhn selbst.


Nach dem Legen gackern die Hühner laut und vernehmlich. Man hat noch nicht herausgefunden, warum sie das tun. Hier die wichtigsten Teile eines Hühnereis:

1 Luftkammer   2 Eiklar (Eiweiß)   3 Dotter   4 Kalkschale  5 Hagelschnüre   6 Keimscheibe

5 Warum legen Hühner Eier?

Die Antwort ist einfach: Sie wollen Nachwuchs bekommen. Denn wenn ein Ei von einem Hahn befruchtet worden ist, kann daraus ein Küken entstehen. Das befruchtete Ei muss aber noch ausgebrütet werden. Bei Hühnern, die natürlich leben, ist das die Aufgabe der Mutter. Man nennt sie Glucke. 


Eine Glucke sitzt tagelang auf Eiern, die sie vorher gelegt hat. Sie hält die Eier tüchtig warm. Sie rupft sich sogar einige Federn aus, um sie besser wärmen zu können. Doch heute werden nur noch wenige Küken von Glucken ausgebrütet.


Das erledigen vor allem große Brutmaschinen. Darin werden einige tausend Eier gleichmäßig warm gehalten. Doch die Entwicklung zum Küken vollzieht sich genauso wie beim Brüten der Glucken. Sie dauert 21 Tage.

Nach 4 Tagen
Nach 10 Tagen
Nach 20 Tagen

6 Ein Küken wächst im Ei heran

Nach vier Tagen sind die meisten Organe bereits sichtbar. Die Ansätze der Augen und das Herz sind schon gut zu sehen. Am zehnten Tag kann man Füße, Flügel und Schnabel erkennen. Auch die Federn zeigen sich als erste schwarze Flecken auf dem Rücken.


Schon nach zwanzig Tagen ist das Küken fertig entwickelt. Es beginnt nun, mit dem Eizahn von innen die Schale anzupicken. Der Eizahn ist ein kleiner Zacken am Schnabel.


Am 21. Tag ist es dann so weit. Erst sieht man nur ein kleines Loch in der Eierschale. Mit dem Eizahn erweitert das Küken das Loch, so dass es nach einiger Zeit herausschlüpfen kann.

Nach 21 Tagen schlüpfen die Küken aus den Eiern

7 Küken können sofort laufen und picken

Das Gefieder ist zunächst noch feucht und verklebt. Es trocknet aber schnell. Ein junges Küken braucht viel Wärme. Es kann schon bald stehen und beginnt sofort zu picken. In den ersten Tagen ist der Körper eines Kükens von einem dichten Flaum bedeckt. Nach ungefähr 10 Tagen zeigen sich an den Flügeln die ersten Federn.

Aus den Küken werden entweder Masthühner oder Legehennen. Sie wachsen schnell. Die zukünftigen Legehennen sind in einem Alter von sechs Monaten ausgewachsen. Dann beginnen sie mit dem Eierlegen und können auch selbst Nachwuchs bekommen.

Küken können schon am ersten Lebenstag laufen und picken. Diese hier werden von einer Glucke geführt.

8 Legehennen

In Deutschland isst jeder Mensch pro Jahr im Durchschnitt mehr als 230 Eier. Wir essen sie gekocht, als Spiegelei oder als Rührei. Auch in anderen Speisen sind Eier enthalten, zum Beispiel im Kuchen oder in Nudeln. Die Eier sollen möglichst billig sein. Damit pro Ei nur geringe Kosten entstehen, halten die Landwirte die Legehennen in großen Ställen. Die Hennen sind so gezüchtet, dass sie in einem Jahr bis zu 300 Eier legen. Dann beginnt die Mauser. Das ist eine Zeit, in der die Hühner neue Federn bekommen und keine Eier legen.


In der modernen Landwirtschaft unterscheidet man verschiedene Haltungsformen. In der Freilandhaltung verbringen die Tiere die Nächte und den Vormittag im Stall. Nachdem sie Eier gelegt haben, können sie am Nachmittag auf einer Wiese frei herumlaufen.

In der Bodenhaltung können sich die Hühner im Stall frei bewegen, sie sehen jedoch nie eine grüne Wiese und auch kein natürliches Sonnenlicht.


Bei der Käfighaltung verbringen die Hühner ihr Leben in engen Käfigen. Früher wurden 4 bis 5 Hühner in einem Käfig eingesperrt, der etwa 50 Zentimeter breit und 50 Zentimeter lang war. In der Europäischen Union ist das seit einigen Jahren verboten.

Diese Hühner leben in einem großen Stall. Nach der Eiablage am Morgen können sie sich im Freien bewegen.

9 Hühner leben nicht sehr lange  

Wenn Hühner natürlich leben, könnten sie etwa 6 bis 7 Jahre alt werden. Doch nur wenige Tiere erreichen dieses Alter. In der modernen Landwirtschaft werden die meisten männlichen Küken von Legehennen bereits am ersten Lebenstag getötet, weil sie ja niemals Eier legen werden. Auch die weiblichen Hühner lässt man nur etwa 20 Monate alt werden. Wenn die erste Mauser einsetzt, werden sie geschlachtet und zu Suppenhühnern oder zu Hühnerfrikassee verarbeitet.

Das Leben der Mastküken ist noch kürzer. Sie sind so gezüchtet, dass sie in kurzer Zeit viel Fleisch ansetzen. Hier ist es egal, ob es sich um weibliche oder männliche Tiere handelt. Denn bereits nach 5 bis 6 Wochen werden die Tiere geschlachtet. Bis dahin leben sie auf engstem Raum zusammen und sie sehen weder Sonnenlicht noch eine grüne Wiese. Und sie enden dann so:

Bilder und Grafiken: Hamsterkiste (9), pixabay.com (2), Projektteam "Mathematik rund ums Ei" der Uni Würzburg (3), Lip Kee Yap (CC BY-SA 2.0)

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