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Erklären, was ist, berichten, was war und junge Menschen zum richtigen Gebrauch ihres Verstandes anleiten und ermutigen - das ist gut.


1 Abfall am Strand

An einem Strand findet man oft Müll, den die Wellen angespült haben. Bretter oder Bohlen, Flaschen, Seile und Taue, Reste von Fischernetzen oder Behälter, Tüten und Spielzeug aus Kunststoff. Jeder weiß: Was wir am Strand finden, ist nur ein kleiner Teil der riesigen Müllmenge, die in unseren Meeren schwimmt.

Aber der Abfall im Meer löst sich doch auf, oder? Ja, das tut er. Aber das dauert manchmal ganz schön lange. Wenn du einen Apfelkern ins Meer wirfst, ist von ihm nach zwei Monaten nichts mehr vorhanden, von einer Tageszeitung sogar bereits nach sechs Wochen. Holz braucht bis zu drei Jahre und eine Wollsocke ist in etwa fünf Jahren verschwunden. Eine Blechdose zerfällt in ungefähr 50 Jahren.

Bei Kunststoffen, die wir meistens als Plastik bezeichnen, dauert es jedoch sehr viel länger. Plastikflaschen oder Wegwerfwindeln brauchen etwa 450 Jahre, bis sie sich vollständig zersetzt haben. Eine Angelschnur ist auch in 600 Jahren noch vorhanden. Müll, der im Meer landet, schwimmt dort manchmal also noch Jahrhunderte lang herum.

Überall auf der Erde finden wir Müll an den Stränden
... so wie hier am Roten Meer in Ägypten.

2 Wir Menschen und der Müll

In vielen Ländern gibt es eine organisierte Müllabfuhr. Wir sammeln unseren Müll in Abfallbehältern, die regelmäßig geleert werden. Dennoch schmeißen viele Menschen ihren Müll einfach so auf die Straße, auf den Gehweg, in den Wald oder in den nächsten Bach.


Das Bild unten links wurde zufällig an einer Straße in Berlin an einem normalen Wochentag aufgenommen. Der Müll, der dort herumliegt, ist nicht vom Himmel gefallen, sondern wurde von Menschen dort hingeworfen. Darunter sehr viele Zigarettenkippen, die einfach in die Gegend geschnipst wurden.


Natürlich kommt auch in dieser Straße irgendwann die Müllabfuhr, kehrt den Unrat zusammen und bringt ihn zur Mülldeponie. Aber die Müllfrauen und Müllmänner erwischen nicht alles. Die Abfälle aus Kunststoff sind ein besonderes Problem, zum Beispiel die Filter der Zigarettenkippen.


Kunststoffe werden nämlich irgendwann im Sonnenlicht brüchig und zerfallen in immer kleinere Teile. Diese winzigen Stückchen nennt man Mikroplastik.

Müll am Straßenrand in Berlin

Andere werfen ihren Abfall einfach in die Natur.

3 Mikroplastik

Auf unseren Straßen fahren viele Autos. Ihre Reifen enthalten viel Kunststoff. Beim Fahren lösen sich winzige Teilchen des Reifens ab und gelangen in die Umwelt.

Auch in unseren Toilettenartikeln ist viel Kunststoff enthalten. Wir verwenden Zahnbürsten und Zahnseide aus Kunststoff, Q-Tipps und allerlei Créme. Nicht nur die Verpackungen sind aus Kunststoff, sondern oft auch die Gegenstände selbst. Manche Kunststoffe werden den Produkten beigefügt, weil die dann zum Beispiel besser schäumen.


Die kleinen Stückchen Kunststoff und der Abrieb von Autoreifen sind ebenfalls Mikroplastik. Die Teile werden in die Kanalisation oder in den nächsten Bach gespült. Sogar, wenn das Wasser in einem Klärwerk gereinigt wurde, sind im Abwasser noch sehr viele winzig kleine Kunststoffteilchen enthalten.


Diese Teilchen sind zwar nicht sichtbar, aber sie treiben irgendwann über die großen Flüsse in die Meere und Ozeane, zusammen mit anderen Abfällen, die von Menschen einfach in die Flüsse geworfen oder eingeleitet werden.

Durch den Autoverkehr gelangt Mikroplastik in die Umwelt.
Über die Flüsse gelangt viel Müll ins Meer.

4 Was geschieht mit dem Müll im Meer?

Wissenschaftler schätzen, dass weltweit mehr als 100 Millionen Tonnen Müll im Meer schwimmen. Jedes Jahr kommen derzeit etwa 10 Millionen Tonnen hinzu. Es gibt mittlerweile fünf riesige Strudel, die wie große Müllinseln in den Ozeanen treiben.


Alles, was im Meerwasser herumschwimmt, kann für Fische und andere Meerestiere gefährlich werden. Sie halten es für Nahrung und schnappen danach.

Eine Meeresschildkröte zum Beispiel kann eine schwimmende Plastiktüte leicht mit einer Qualle verwechseln. Sie kann die Tüte aber nicht verdauen und die löst sich im Körper auch nicht auf. Zusammen mit anderen Kunststoffteilen bildet sie vielmehr einen Klumpen im Magen des Tieres.

Man schätzt, dass dieses Problem bereits bei fast der Hälfte aller Wale und Delfine, bei mehr als einem Drittel der Seevögel und bei vielen Fischen besteht. Durch die Müllklumpen wird der Magen-Darm-Trakt dieser Tiere teilweise blockiert. Manche verhungern mit vollem Magen, weil sie keine artgerechte Nahrung mehr verwerten können.

Eine weitere Gefahr geht zum Beispiel von Fischernetzen aus, die von Schiffen verloren werden oder einfach ins Meer geworfen werden, wenn sie verschlissen sind. Man nennt sie "Geisternetze". Es dauert etwa 600 Jahre, bis sich ein Netz aus Kunststoff vollständig zersetzt hat. Bis dahin kann es aber für viele Schildkröten, Wale und Fische zu einer tödlichen Falle werden.

Plastikteile im Magen eines toten Albatros
Diese Schildkröte hat sich in einem Geisternetz verfangen.

5 Das Mikroplastik kehrt irgendwann zurück

Auch im Meer wird der Müll aus Kunststoff irgendwann zu Mikroplastik, er löst sich in winzig kleine Teile auf. Forscher haben in der Nord- und Ostsee 400 Fische untersucht. 276 von ihnen hatten Mikroplastik in ihrem Körper. Auch fast alle Eissturmvögel, die im Bereich der Nordsee leben, haben Plastik in ihren Mägen, weil sie Müll aus Kunststoff gefressen haben.

Irgendwann schaden die Kunststoffe im Meer auch uns Menschen. Salz, das aus dem Meerwasser gewonnen wird, kann auch Mikroplastik enthalten. Wenn Fische winzige Mikroplastikteilchen im Wasser schlucken, sie danach gefangen und von Menschen gegessen werden, dann gelangt das Plastik auch in unsere Körper.

Na dann: Guten Appetit! Oder müsste uns vielleicht doch etwas dazu einfallen, wie wir diese Probleme vermeiden könnten? Was meinst du?

Hier wird Salz gewonnen. Darin kann sich Mikroplastik ansammeln.

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