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Erklären, was ist, berichten, was war und junge Menschen zum richtigen Gebrauch ihres Verstandes anleiten und ermutigen - das ist gut.


1 Wir sind Weltmeister

In Deutschland wird pro Kopf mehr Müll produziert als in den meisten anderen Ländern der Erde.

Fachleute haben errechnet, dass bei jedem von uns im Jahr
2021 im Durchschnitt 620 Kilogramm Müll entstanden sind. Das ist ein Mehrfaches von dem, was du wiegst. Klar, einer hinterlässt mehr Müll, ein anderer weniger. Die Zahl von 620 Kilogramm pro Person erhält man, wenn man die gesamte Menge an Müll durch die Anzahl der Menschen teilt, die in Deutschland leben.

In diesen Müllberg ist weiterer Abfall noch nicht einmal mitgerechnet. Er entsteht zum Beispiel, wenn Häuser abgerissen werden oder in Fabriken etwas hergestellt wird und dabei Abfall entsteht.

Dabei ist scheinbar alles doch so einfach. Deinen leeren Joghurtbecher, dein Bonbonpapier, die Bananenschalen, das kaputte Spielzeugauto und die alten Zeitungen bringst du zum nächsten Mülleimer oder zur Mülltonne: Klappe auf, Abfall rein, Klappe zu. Irgendwann kommt dann die Müllabfuhr und holt alles ab.

Und damit sind alle Probleme gelöst, oder? Nein, sind sie nicht. Müll ist nämlich ein großes Problem für die Umwelt.

2 Woraus besteht der Müllberg?

Doch zunächst einmal: Was macht den Berg aus, den wir da jedes Jahr produzieren.


  • Manchmal hat man noch einen alten Fernseher, ein Waschmaschine, ein Radio oder ein altes Handy. Diesen Abfall nennt man Elektroschrott.


  • Zum Müllberg gehören auch Textilien, also alte Kleidungsstücken, Wäsche, Gardinen und Decken. Dazu kommen dann noch Farben, Lacke und Batterien. Die sind übrigens nicht ungefährlich, weil sie giftige Stoffe enthalten. Schließlich gehören dazu auch Metalle, z. B. Fahrradteile, Schlösser oder Dosen. Darauf stapeln wir kaputte Gartenzäune, Bretter und Latten vom Baumhaus und alte Schaukelpferde, alles, was aus Holz ist.

 

  • Dann stellen wir alte Flaschen und Gläser dazu

 

  • Wenn Sofas, Stühle und Teppiche kaputt sind, zählen sie zum Sperrmüll.


  • Schalen von Äpfeln und Apfelsinen, verdorbene Lebensmittel und Essensreste  bezeichnet man als Bioabfall.

 

  • Wenn wir einkaufen, ist vieles verpackt, in Plastiktüten, Folie und anderen Kunststoffen. Man nennt dies Gemischte Verpackungen.


  • Außerdem gehören  Laub und andere Gartenabfälle zu unserem Müllberg.

 

  • Ein Blatt Papier ist leicht. Wenn man aber alle Zeitungen, Schulhefte, alte Bücher, Werbematerial usw. zusammenzählt, ergibt das ganz schön viel  Papier, Pappe und Kartons.

 

  • Der größte Anteil an unserem Müllberg ist Restmüll. Dazu rechnet man alles, was nicht sortiert wird oder nicht sortiert werden kann.

3 Müll kann man wieder verwerten

Der Müllberg kann zum Glück auch wieder kleiner werden. In den meisten Dingen, die wir wegwerfen, stecken nämlich wertvolle Rohstoffe. Man kann diese Rohstoffe aus dem Müll trennen und daraus neue Dinge herstellen. Man nennt das Recycling, zu deutsch Wiederverwertung.

 

  • Die alten Kleidungsstücke bringt ihr zu besonderen Sammelstellen. Daraus werden irgendwann wieder neue Textilprodukte.

 

  • Die Farben, Lacke und Batterien müsst ihr ebenfalls an besonderen Sammelstellen abgeben.

 

  • Alle Metallteile aus alten Radios, Fernsehern, Handys, Elektrowerkzeugen und so weiter können wieder verwertet werden. Es gibt sogar Händler, die euch diese Teile gern abnehmen.

 

  • Holz, vor allem behandeltes Holz, kommt zum Sperrmüll. Dazu gebt ihr auch das kaputte Sofa, den Stuhl ohne Beine und den zerschlissenen Teppich.

 

  • Leere Glasbehälter und Glasflaschen kann man in Sammelcontainer werfen. Es gibt Container für weißes und für grün oder braun gefärbtes Glas. Sie werden zu Glasfabriken gebracht und eingeschmolzen. Daraus macht man wieder neue Gläser und Flaschen.

 

  • Für Getränkedosen und Kunststoffflaschen zum Beispiel muss man Pfand bezahlen. Dieses Pfand bekommt man zurück, wenn man die leeren Dosen und Flaschen in den Supermarkt zurückbringt.

 

  • Die restlichen Verpackungsmaterialien von euerm Müllberg gehören in den gelben Sack. Viele Verpackungen sind mit einem "Grünen Punkt" gekennzeichnet.

 

  • Kartoffelschalen, Gemüsereste oder die Kerne von Äpfeln sind eigentlich kein Müll. Zusammen mit den Gartenabfällen, also die Zweige von Bäumen und Büschen, den abgemähten Rasen und das Laub bringt ihr sie am besten zu Sammelstellen für Bioabfall. Dieser Abfall wird zu Kompost verarbeitet, der in der Landwirtschaft oder im Gartenbau wiederverwendet wird.

 

  • Wir lesen Bücher und Zeitungen, wir schreiben, malen und drucken. Dabei benutzen wir Papier. Auch viele Verpackungen bestehen aus Papier oder Pappe. Neues Papier wird aus Holzfasern hergestellt, dafür werden Bäume gefällt. Altpapier wird in Deutschland meist in blauen Tonnen gesammelt und danach zu Papierfabriken gebracht. Dort wird der Papiermüll in einen flüssigen Brei verwandelt. Dann versucht man, Druckfarben und Klebstoff daraus zu entfernen. Anschließend wird aus dem Brei neues Papier hergestellt. Beim Einkaufen erkennst du das recycelte Papier an dem blauen Engel auf der Verpackung.

 

  • Und dann bleibt immer noch ein Rest übrig. In der Regel gibt es dafür in jedem Haushalt eine "Graue Tonne". Regelmäßig kommt ein Müllwagen vorbei, leert die Tonnen und bringt ihren Inhalt zur nächsten Mülldeponie. Auf der Mülldeponie kommen die Abfälle in eine besondere Anlage. Brennbare Bestandteile, Metalle und eventuell noch vorhandene Grünabfälle werden aussortiert und zu Heizkraftwerken, Metallhändlern oder zu Betrieben gebracht, die Kompost herstellen. Der verbleibende Müll wird auf der Deponie gelagert.

 

Für Flaschen und Glas gibt es Sammelcontainer.
Papierabfälle sammeln wir meistens in blauen Tonnen
Batterien, Leuchtstoffröhren und Sparlampen sind Sondermüll.
Metalle und Elektroschrott enthalten wertvolle Rohstoffe.
Für Abfälle aus dem Garten gibt es besondere Sammelplätze.
Eine graue Tonne, eine blaue Tonne und ein gelber Sack stehen zur Abholung bereit.

4 Das Problem mit den Kunststoffen

Viele Dinge, die wir täglich benutzen, bestehen aus Kunststoffen. Man nennt sie so, weil sie künstlich hergestellt werden. Sie werden oft auch einfach Plastik genannt. Milch, Käse und Tomaten werden im Supermarkt oft in Plastikverpackungen verkauft.

Wir tragen unsere Einkäufe in Plastiktüten nach Hause. Auch Legosteine, Playmobilfiguren, Spielzeugautos, Luftmatratzen, Zahnbürsten und Rollerblades sind aus Plastik. Selbst in Kleidung steckt Plastik. 

Kunststoffe sind praktisch. Und sie sind billig. Sie können weich oder hart sein, durchsichtig oder gefärbt, sie lassen sich gut verformen, sind lange haltbar und lassen sich leicht mit anderen Stoffen verbinden, zum Beispiel Papier. Weil Plastik aber so wenig kostet, wirft man es auch schnell wieder weg. So entstehen riesige Berge von Plastikmüll.

Plastikmüll wird in Deutschland in gelben Säcken oder speziellen Kunststoff-Containern gesammelt. Ein Teil des Mülls wird anschließend verbrannt, dabei werden Wärme und Strom erzeugt. Ein anderer Teil wird ebenfalls wieder verwertet. Das heißt, aus dem alten Plastik wird wieder neues Plastik hergestellt. Allerdings ist die Qualität dann schlechter.

Um Plastik herzustellen, braucht man Erdöl. Erdöl ist ein Rohstoff, der vor 100 bis 150 Millionen Jahren entstanden ist und an verschiedenen Stellen auf der Erde im Boden lagert. Erdöl ist also so etwas wie ein uralter Schatz. Aber: Es gibt nicht unendlich viel davon. Irgendwann ist dieser Schatz verbraucht.

Eigentlich ist dieser Schatz außerdem viel zu wertvoll, um daraus Dinge herzustellen, die wir nur einmal benutzen und dann wegwerfen wie zum Beispiel eine Shampoo-Flasche, eine Plastiktüte oder Verpackungen.
Verpackungsmüll gehört in den gelben Sack.
Spielzeug wird oft aus Kunststoff hergestellt.

5 Der Müll auf der Straße

Es gibt immer noch Leute, die ihren Müll einfach in die Gegend werfen. Zigarettenkippen werden weg geschnipst, leere Flaschen oder Plastikbecher landen auf der Straße, an Rastplätzen oder nach dem Grillen im Freien bleibt der Abfall einfach liegen. Manche Leute bringen ihren Müll in den Wald, weil ihnen der Weg zur Mülldeponie zu weit ist.

Das verschandelt die Umwelt. Außerdem:
  • Wenn im Abfall noch Essensreste sind, werden Ratten und Ungeziefer angezogen.
  • Oft enthält Müll giftige Stoffe, die Pflanzen und Tieren schaden können.
  • Tiere halten den Abfall für Nahrung. Kleine und große Stücke davon landen in ihrem Magen und können nicht verdaut werden.
  • Vor allem aber: Abfall wird in Bäche und Flüsse geschwemmt und landet irgendwann im Meer. Kunststoffe zersetzen sich dort nur langsam. Fische und andere Meerestiere verheddern sich darin oder nehmen Teile als Nahrung auf. Ihre Mägen verstopfen und sie verhungern oder die sehr kleinen Mikroplastikteile gehen in ihren Körper über. Manche werden von Fischern gefangen und so gelangt das Mikroplastik auch in die Nahrung von Menschen.
Also: Wirf niemals Abfall einfach so weg! Niemals! Verstanden?
Solche Plastiktüten findet man immer wieder in der Natur.

Müll an einer Straße in Berlin - Bilder: Hamsterkiste (19), pixabay (2)

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