Bäume
1 Bäume sind einzigartig
Ein Laubwald m Frühling
Bäume können größer, schwerer und älter werden als alle anderen Lebewesen auf der Erde. Sie wachsen sehr langsam und verlassen ihren Standort nie.
Sie kommen mit jedem Wetter zurecht und mit jeder Jahreszeit. Sie können allein stehen oder mit anderen einen dichten grünen Wald bilden. Sie wachsen auf allen Kontinenten, im Gebirge genauso wie am Meer und auf Inseln. Sie produzieren Holz, aus denen wir Menschen Häuser, Möbel und Spielzeug bauen und womit wir heizen.
Mit Hilfe von Sonnenlicht, Wasser, Kohlendioxid und Nährstoffen aus dem Boden erhalten Bäume sich selbst am Leben. Sie beherbergen unzählige kleine und große Tiere. Und wenn sie abgestorben sind, schaffen sie die Grundlage für neues Leben. Sie werden zu Humus, in dem andere Pflanzen gedeihen können.
Das solltest du herausfinden:
1. Warum sind Bäume einzigartig?
2 Bäume haben Wurzeln
Bäume sind mit ihren Wurzeln im Boden verankert. Die Wurzeln mancher Bäume ragen tief hinab, andere verteilen ihr Wurzelwerk eher an der Oberfläche. Damit sind sie zwar weniger gut gegen starke Winde geschützt, aber so können sie auch auf felsigem Untergrund oder auf nährstoffarmen Böden gedeihen.
Bäume benötigen viel Wasser. Mit den feinen Härchen der äußersten Wurzelspitzen nehmen die Bäume das im Erdreich verteilte Wasser und wichtige Nährstoffe auf. Die Wurzeln eines Baumes reichen unterirdisch etwa so weit wie die Äste über der Erde. Man nennt das die Kronentraufe. In diesem Bereich tropft viel Wasser herab, das ebenfalls zur Versorgung des Baumes beiträgt.
Die Wurzeln sorgen nicht nur für den Baum selbst. Sie verhindern auch, dass der Boden, den sie durchdringen, weggespült oder vom Wind abgetragen wird.
Das solltest du herausfinden:
2. Wozu dienen die Wurzeln der Bäume?
3 Laubbäume
Damit sie wachsen und gedeihen können, brauchen Bäume viel Sonnenlicht. Die Laubbäume fangen dieses Licht mit Hilfe ihrer Blätter ein. Zu den Laubbäumen gehören zum Beispiel Eiche, Buche, Birke, Haselnuss, Linde, Ahorn und Robinie.
Über die Blätter verdunstet außerdem Wasser. Durch die Verdunstung entsteht ein Sog. Durch feine Leitungen in der Rinde wird das Wasser entgegen der Schwerkraft nach oben gezogen. So versorgt sich der Baum selbst.
Die Blätter der Bäume sind vorwiegend flach. Die äußeren Ränder sind bei manchen ungegliedert, andere haben einen glatten Rand, der allenfalls Einkerbungen aufweist. Wiederum andere sind sehr stark eingebuchtet oder sie bestehen aus mehreren Teilen. Einige dieser Blattformen sorgen dafür, dass das Regenwasser besser abtropfen kann oder sie leiten es zu den Wurzeln des Baumes.
Das solltest du herausfinden:
3. Welche Bäume gehören zum Beispiel zu den Laubbäumen?
4 Nadelbäume
Nicht alle Bäume tragen Blätter. Einige haben lange, dünne und feste Nadeln. Bei uns sind das zum Beispiel die Kiefern, Tannen, Fichten und Lärchen, die wir daher Nadelbäume nennen. Auch die Nadeln sammeln das Sonnenlicht ein und regulieren die Verdunstung.
Nadeln verfügen über kleine Öffnungen, die Stomata. Durch die Stomata verdunstet Wasser, sie können bei großer Kälte oder bei großer Hitze aber auch geschlossen werden. Blätter und Nadeln nehmen ein Gas aus der Luft auf, das wir Kohlendioxid nennen. Dabei wird ein anderes Gas, der Sauerstoff, in den Blättern und den Nadeln produziert und entweicht.
Manche Nadelbäume tragen das ganze Jahr über ein Nadelkleid. Sie verlieren fortwährend einige Nadeln, während gleichzeitig neue nachwachsen. Nur die Lärche wirft im Herbst alle Nadeln ab und bildet im Frühjahr neue.
Das solltest du herausfinden:
4. Welche Bäume sind Nadelbäume?
5. Welcher Nadelbaum verliert im Herbst seine Nadeln?
5 Borke und Rinde
Auch Bäume haben eine Haut. Dabei unterscheiden wir zwischen Rinde und Borke. Die Rinde besteht aus besonders widerstandsfähigen Zellen. Sie schützt den Baum vor Verletzungen von außen, vor Schädlingen und vor Frost. Bei manchen Bäumen bleibt die Rinde glatt, zum Beispiel bei der Rotbuche.
Bei anderen bildet sich eine Borke, die von tiefen Rissen durchzogen ist. Das Holz der Nadelbäume enthält auch klebriges Harz. Es dient dem Baum dazu, Verletzungen der Rinde zu verschließen.
Einige Bäume können ihre Rinde oder Borke vollständig neu bilden. Dazu gehört zum Beispiel die Korkeiche in Spanien und in Portugal. Ihre Borkenschicht wird besonders dick. Wenn diese Bäume 25 Jahre alt sind, werden sie zum ersten Mal geschält. Dabei wird die Korkschicht abgelöst, aus der man dann Korken für Weinflaschen herstellt. Am Baum wächst immer wieder eine neue Korkschicht.
Das solltest du herausfinden:
6. Wie nennt man die "Haut" eines Baumes?
7. Woraus kann man Korken für Weinflaschen herstellen?
6 Blüten und Früchte
Auch Bäume vermehren sich. Einige bilden Blüten aus, in denen Pollen entstehen. Das sind winzig kleine Körner, die man auch als Blütenstaub bezeichnet. Mit Hilfe des Windes, durch Insekten oder andere Tiere gelangen die Pollen zu anderen Blüten. Man nennt das Bestäubung. Aus einer bestäubten Blüte entstehen Früchte, zum Beispiel Äpfel, Kastanien, Nüsse, Eicheln oder Bucheckern. Aus den Samen und Früchten können wieder neue Bäume heranwachsen.
Bei den Apfelbäumen zum Beispiel streifen Bienen und andere Insekten Pollen von einer Blüte ab und tragen sie zu anderen Blüten. Bei der Schwarzerle hingegen bilden sich im März oder April längliche Kätzchen, auf denen ebenfalls Pollen wachsen. Nicht weit davon haben sich kleine Zapfen gebildet, zu denen der Wind die Pollen hinüberträgt. So können auch aus ihnen Früchte entstehen.
Bei anderen Baumarten wachsen Pollen auf einem Baum, Blüten mit Fruchtblättern jedoch auf einem anderen. Dazu gehören zum Beispiel die Weide, die Eibe oder die Pappel.
Das solltest du herausfinden:
8. Was entwickelt sich in den Blüten der Bäume?
9. Wer hilft den Bäumen bei der Bestäubung?
10. Welche Früchte wachsen an Bäumen? Nenne Beispiele.
7 Bäume werden groß, dick und alt
Bäume können lange leben. Apfelbäume und Birken werden ungefähr 100 Jahre alt. 150 Jahre erreichen Spitzahorn und Hainbuche. Etwa 300 Jahre alt können Rotbuche und Schwarzpappel werden. Kiefern und Lärchen bringen es mitunter sogar auf 600 Jahre. Die ältesten einheimischen Bäume sind Linden und Eichen. Sie werden bis zu 1000 Jahre alt, manchmal sogar noch älter. Als ältester Baum in Deutschland gilt die Sommerlinde von Schenklengsfeld in Hessen. Man schätzt ihr Alter auf 1200 Jahre. Die ältesten Bäume der Welt stehen in Kalifornien. Die Grannenkiefer "Methusela" zum Beispiel ist über 4800 Jahre alt.
Wer viel Zeit hat, kann auch sehr groß werden. Unsere Eichen erreichen Höhen von etwa 30 bis 40 Meter. Das ist jedoch eher wenig, wenn man sie mit anderen Bäumen vergleicht. In Australien hat man einmal einen Rieseneukalyptus gemessen, der mehr als 132 Meter empor ragte.
Als höchster Baum der Erde gilt derzeit ein Küstenmammutbaum in Kalifornien. Man nennt ihn "Hyperion": Er ist 115,85 Meter hoch. In Mexiko wächst eine Sumpfzypresse, deren Stamm einen Umfang von 58 Metern hat. Der "General Shermann Tree" steht ebenfalls in Kalifornien. Er ist zwar nur 84 Meter hoch und etwa 2500 Jahre alt, aber sein Umfang beträgt 31 Meter.
Das solltest du herausfinden:
11. Wie alt werden einheimische Baumarten?
12. Wie groß können Bäume werden?
Empfehlungen für Lehrerinnen und Lehrer
- Wir empfehlen dieses Thema ab der 4., evtl. bereits ab der 3. Klasse.
Vorbereitung:
Drucke diese Arbeitsblätter aus und vervielfältige sie im nötigen Umfang.
- Erkundungsaufgaben
- Rechtschreibgeschichten "Bäume"
- ... eigene AB
Handlungsideen:
- Legt eine Blättersammlung an mit Blättern, evtl. auch Rinde von verschiedenen Bäumen.
- Übernehmt eine Patenschaft für einen Baum in der Nähe eurer Schule und versorgt ihn mit Wasser an heißen und trockenen Tagen.
- Falls ein Wald in der Nähe verfügbar ist, empfiehlt es sich auf jeden Fall, einen Tag im Wald zu verbringen.
- Eine gute Idee ist auch, einen Baum zu pflanzen, auch unabhängig von diesem Thema. Falls die Kommune mitspielt, könnte so im Laufe der Jahre ein Schulwald entstehen, der als Lernort immer viel Spaß bereiten wird.
Unterrichtsablauf:
- Betrachte mit den Kindern das Bildoben auf der Seite (Beamer/Whiteboard). Lass sie beschreiben, was sie sehen, lass sie dazu erzählen und Vermutungen anstellen. Evtl. kann dies auch in einer Gruppenarbeit stattfinden.
- Dann lass sie ein Deckblatt für eine Arbeitsmappe gestalten.
- Teile die Kinder in Gruppen ein. Gib ihnen klare Anweisungen. Erstelle evtl. einen konkreten Ablauf- und Arbeitsplan.
- Dann sollten die Kinder die Lesetexte selbstständig erarbeiten. Sie können die Texte auch anhören. Verteile diese Aufgabe auf mehrere Tage. Nach jedem Kapitel sollten die zugehörigen Erkundungsaufgaben bearbeitet werden.
- Verteile die Rechtschreibaufgaben so, dass die Kinder täglich schreiben.
- Vergleicht und korrigiert am Ende die Ergebnisse der Erkundungsaufgaben.
- Mit den Hamsterkisteprüfungen können die Kinder herausfinden, was sie gelernt haben.
- Evtl. könnt ihr auch das Video "Waldsterben" (www.planet-schule.de) anschauen.
Zusatzaufgaben:
- Veranstaltet ein Rollenspiel „Ein Tag im Leben eines Baumes“. Die Kinder schlüpfen in die Rolle eines Baumes (oder seiner „Bewohner“) und erzählen, was sie erleben. Mögliche Rollen: Baum, Regenwurm, Specht, Pilz, Förster, Mensch, Wind usw.
- Lass die Kinder Märchen lesen oder vorlesen, in denen Wälder vorkommen (Rotkäppchen, Der Wolf und die sieben Geißlein, Die Bremer Stadtmusikanten, Schneeweißchen und Rosenrot). Die Texte findet du in der
Hamsterkiste Märchensammlung.