Es gibt auf der Erde mehr als 100 Arten der Ahorne, manche Wissenschaftler zählen sogar mehr als 200 Arten. Bei uns ist der Feld-Ahorn die am häufigsten vorkommende Art. Er wächst in Europa, Vorderasien und Nordafrika. Früher hat man seine Blätter gegessen und als Viehfutter verwendet. Andere Arten sind zum Beispiel der Berg-Ahorn oder der Schneeball-Ahorn, den man auch Italienischen oder Frühlingsahorn nennt. Der Spitzahorn gehört zu den häufigsten Bäumen in deutschen Städten oder Dörfern.
Ahorne findet man nur selten im Wald, aber häufig in Parks und Gärten. Sie wachsen entweder als Baum oder als Strauch. Dann bildet sich kein einzelner Stamm mit Ästen und Zweigen, sondern es wachsen mehrere Triebe, die miteinander verbunden sind. Wenn ein Ahorn die Form eines Baumes ausbildet, kann er etwa 15 bis 20 Meter hoch und 150 bis 200 Jahre alt werden. Bäume des Bergahorns können auch Höhen von etwa 30 Meter erreichen.
Die Blätter der genannten Arten wachsen an langen Stielen. Sie bestehen aus drei bis fünf Blattlappen mit abgerundeten Buchten dazwischen. Sie blühen im Mai oder im Juni. Aus den Blüten entstehen Früchte mit zwei Flügeln. Wegen dieser besonderen Form werden sie im Herbst vom Wind weit verbreitet.
2 Birke
Auf der Erde gibt es mindestens 40 verschiedene Arten von Birken. In Deutschland sind vier Arten verbreitet: die Zwergbirke, die Strauchbirke, die Hänge-, Sand- oder Weißbirke und die Moorbirke. Die Zwergbirke wird nur etwa 70 Zentimeter groß, während die Strauchbirke eine Höhe von ungefähr 2 Meter erreicht.
Die anderen beiden Arten können zu großen Bäumen heranwachsen, die bis zu 30 Meter groß und über 100 Jahre alt werden können. Birken wachsen sehr schnell. Sie kommen auch auf Böden zurecht, die wenig Nährstoffe enthalten, und sie mögen sonnige Plätze. Man findet sie oft in Heidegebieten oder im Moor.
Die Rinde der Birken ist schwarz-braun-weiß gemustert. Wenn die Bäume noch jung sind, ist sie glatt, später wird sie rissig und zerklüftet. Früher hat man aus der Rinde Behältnisse und Gefäße hergestellt und Lebensmittel darin aufbewahrt.
Birken blühen zwischen März und Mai. Männliche und weibliche Blüten befinden sich am gleichen Baum. Die männlichen Blüten sind zunächst gelb-grün, später hellbraun und werden bis zu zehn cm lang. Sie hängen an der Spitze der langen Triebe. Die weiblichen Blüten werden etwa zwei bis vier cm lang und befinden sich an den Seitentrieben. In den männlichen Blüten bilden sich Pollen, die vom Wind verbreitet werden. Sie lösen bei manchen Menschen Allergien aus. Sie können zu Heuschnupfen, Augenentzündungen und gelegentlich sogar zu Asthmaanfällen führen.
Insekten lieben Birken. Bis zu 160 verschiedene Insektenarten leben auf und von den Birken, darunter Schmetterlingsraupen, Käfer und Wespen. Vögel ernähren sich von den Samen und Knospen.
Das Holz der Birke wird bei uns nur wenig genutzt. Es wird zu Furnieren und zu Sperrholzplatten verarbeitet. Da es sehr gut brennt, wird es auch oft in Öfen und Kaminen verbrannt.
Bilder: Hamsterkiste
3 Buchen
Die Rotbuche ist in weiten Teilen Europas heimisch. Jeder sechste Laubbaum in den Wäldern Deutschlands gehört zu dieser Art, die meistens nur als Buche bezeichnet wird. Der Name „Rotbuche“ bezieht sich auf die leicht rötliche Färbung des Holzes.
Die Rotbuche kann Höhen von bis zu 30 m, im dichten Wald auch bis zu 45 m erreichen. Der Durchmesser der Stämme kann bis 2 m betragen. Rotbuchen werden bis zu 300 Jahre alt, in Einzelfällen wurden auch ältere Exemplare gefunden. Buchen vermehren sich durch Bucheckern, kleine braune Früchte, die Mäusen, Wildschweinen und Vögeln als Nahrung dienen. Das Holz der Rotbuchen wird als Bauholz oder zum Bau von Möbeln verwendet.
Die Hainbuche ist ebenfalls in Europa verbreitet. Sie gehört jedoch nicht zu den Buchen, sondern zu den Birkengewächsen. Hainbuchen werden bei uns bis zu 25 Metern hoch, der Stamm erreicht einen Durchmesser bis zu einem Meter und die Bäume werden höchstens 150 Jahre alt. Sie eignen sich sehr gut zur Anlage von Hecken.
Buchen mit roten Blättern bezeichnen wir als Blutbuchen. Sie sind eigentlich Rotbuchen, deren Laub durch eine Mutation rot gefärbt ist. Diese Färbung wird im Laufe des Sommers bräunlich. Fast alle bei uns verbreiteten Blutbuchen sollen von einer Mutterblutbuche abstammen, die im Jahr 1690 in einem Wald nahe der Stadt Sondershausen in Thüringen wuchs.
4 Eichen
Es gibt auf der Erde etwa 400 verschiedene Eichenarten. Sie wachsen in allen Erdteilen der nördlichen Halbkugel. Am häufigsten kommen bei uns die Stieleiche und die Traubeneiche vor.
Eichen können sehr alt werden, manchmal sogar älter als 1000 Jahre. Sie lieben kargen, sandigen Boden und werden etwa 30 bis 40 m hoch. Sie bilden breite Kronen, die Vögeln und anderen Tieren einen angenehmen Lebensraum bieten . Ihr Holz ist sehr hart und eignet sich gut als Bauholz. Früher wurden viele Häuser als Fachwerkhäuser errichtet, wobei Ständer und Balken aus Eichen bestanden.
Die Blätter der Eichen sind im Sommer kräftig grün, sie weisen zwei bis fünf Einkerbungen auf. Eichen blühen im Mai. Sie bilden danach zahlreiche Früchte aus, die wir Eicheln nennen. Sie enthalten viel Stärke und dienen Mäusen, Eichhörnchen, Hirschen und Wildschweinen als Nahrung. Früher trieben die Bauern ihre Schweine zur "Eichelmast" in die Wälder. Wegen der Bitterstoffe sind Eicheln für Menschen ungenießbar und leicht giftig.
5 Erle
Auf der Erde gibt es etwa 40 Arten von Erlen. Bei uns sind vor allem die Grünerle, die Grauerle und die Schwarzerle verbreitet. Die Grünerle wächst als Strauch, die beiden anderen kommen als mittelgroße Bäume vor.
Grau- und Schwarzerle finden wir vorwiegend am Rande von Gewässern oder an feuchten Standorten. Oft schützen sie die Ufer gegen Ausspülung. Die Grauerle wächst vorwiegend in Süddeutschland und in Österreich, die Schwarzerlen sind in ganz Europa verbreitet. Erlen werden bis zu 30 Meter hoch.
Das frisch geschlagene Holz der Schwarzerle färbt sich rot. Die Rinde weist vor allem bei älteren Bäumen tiefe Risse auf. Die Blätter der Erle werden vier bis neun Zentimeter lang und drei bis sieben Zentimeter breit. Der Rand der Blätter ist doppelt gesägt.
Die Schwarzerle beginnt mit etwa zehn Jahren zu blühen. Auf einem Baum befinden sich sowohl männliche als auch weibliche Blüten. Die männlichen Blütenstände sind 5 bis 10 Zentimeter lange Kätzchen an 10 bis 15 Millimeter langen Stielen. Die weiblichen Blüten sind etwa 5 Millimeter lang. Die Blüten werden vom Wind bestäubt.
Erlen sind unter Wasser sehr beständig. Die Pfähle, auf denen die Stadt Venedig errichtet wurde, bestehen zu einem großen Teil aus Erlenholz. Heute verwendet man das Holz zum Beispiel zur Herstellung von Bleistiften, zum Bau von Möbeln oder man stellt Spanplatten daraus her.
6 Fichte
Fichten kommen in den nördlichen Regionen der Erde vor, also in Nordamerika, Europa und Asien. Es gibt etwa 35 verschiedene Arten, darunter die Gemeine Fichte, die in Mitteleuropa heimisch ist. Sie wird auch Gewöhnliche Fichte, Rotfichte oder Rottanne genannt.
Die Gemeine Fichte kann bis zu 600 Jahre alt werden. Sie wächst sehr gerade und ist immer grün. Sie wird etwa 40 Meter hoch, es wurden aber auch schon Bäume mit einer Höhe von über 60 Metern gefunden. Sie ist damit neben der Weißtanne der größte Baum, der in Europa vorkommt. Der Stamm kann einen Durchmesser bis 1,5 Meter erreichen.
Fichten tragen Nadeln. Diese Nadeln haben vier Seiten, sie sind also nicht flach. Sie wachsen einzeln an den Zweigen und Ästen. Durch ihre viereckige Form lassen sie sich leicht zwischen den Fingern rollen.
Fichten dienen manchmal als Weihnachtsbäume, aber sie sind vor allem wichtiger Holzlieferanten. Das Holz wird zum Beispiel zu Balken, Bohlen, Brettern oder Kanthölzern gesägt. Man nutzt es auch zur Herstellung von Kisten, Schachteln und Paletten, oder man macht Möbel oder Musikinstrumente daraus. Oft wird es auch zu Spanplatten und zu Papier verarbeitet.
Fichten bilden oft nur flache Wurzeln aus. Dann können sie allerdings bei starkem Wind leicht umgeweht werden. In den letzten Jahren litten unsere Wälder außerdem unter zunehmender Trockenheit. Da die Bäume daher nicht mehr so kräftig und widerstandsfähig sind, führt es zu Schädigungen der Fichten durch Borkenkäfer, Buchdrucker und andere Schädlinge. Die befallenen Bäume müssen gefällt werden und bei den gefällten Bäumen muss die Rinde schnell entfernt werden, um die weitere Verbreitung der Käfer zu hemmen. Inzwischen geht man dazu über, Mischwälder anzulegen, in denen verschiedene Arten von Nadelbäumen und Laubbäumen angepflanzt werden. So können sich Baumschädlinge weniger vermehren.
7 Kiefer
Kiefern kommen in vielen Regionen auf der Nordhalbkugel der Erde vor. Es gibt zahlreiche Arten. In Mitteleuropa ist vor allem die Waldkiefer verbreitet. Daneben kommen auch die Schwarzkiefer, die Bergkiefer und die Zirbelkiefer vor.
Die Waldkiefer trägt das ganze Jahr über grüne Nadeln. Sie wächst sehr schnell. Sie kann Höhen von 48 Meter und einen Durchmesser des Stammes von 1 Meter erreichen. Sie kann bis zum 600 Jahre alt werden.
Kiefernnadeln wachsen in Büscheln. Zu einem Büschel gehören mehrere Nadeln, die in einem Punkt an den Zweigen befestigt sind. Die Nadeln der Kiefern sind länger als die anderer Nadelbäume. Es gibt Kiefernarten, deren Nadeln bis zu 50 cm lang werden können. Die Stämme vor allem der älteren Bäume sind sehr rissig.
Kiefern gehören zu den wichtigsten Pflanzen der Forstwirtschaft, sie werden manchmal in Plantagen angebaut. Sie sind anspruchslos und wachsen schnell. Das Holz der Waldkiefern wird zum Beispiel als Bauholz, für Gartenanlagen, für Möbel, Holzdielen und Leisten verwendet.
8 Lärche
Auf der Erde wachsen etwa 10 verschiedene Arten von Lärchen. Bei uns ist vor allem die Europäische Lärche verbreitet. Sie wächst in den Alpen, in den Karpaten und in den Mittelgebirgen. Lärchen werden aber auch im Flachland kultiviert, weil sie ein wichtiger Holzlieferant sind.
Lärchen tragen im Sommer grüne Nadeln. Europäische Lärchen werden bis zu 40 Meter hoch. Sie erreichen ein Alter von maximal 600 Jahren, allerdings wurden vereinzelt auch ältere Exemplare nachgewiesen. Die Krone der Bäume ist schlank. Die Rinde junger Lärchen ist grün, später wird sie graubraun und bildet eine Borke mit tiefen Furchen und großen Schuppen.
Die Nadeln der Lärche sind etwa einen halben Millimeter breit und weich. Sie weisen eine Länge von bis zu drei Zentimetern auf und sitzen in dichten Büscheln beieinander. Im Herbst fallen die Nadeln ab und bilden einen weichen Teppich unter den Bäumen.
Ab einem Alter von etwa fünfzehn Jahren blühen die Lärchen. Die Blüten bilden sich zwischen März und Mai. Es männlichen Blüten sind gelb, die weiblichen erscheinen rosa oder rot. Die weiblichen Blüten sind ungefähr doppelt so groß wie die männlichen. Im Herbst bilden sich hellbraunen Zapfenfrüchte, die etwa sechs Zentimeter lang werden.
Aus den Zapfen fallen die Samen heraus, wenn sie ausgereift sind. Das geschieht meistens im folgenden Frühjahr. Die Zapfen verbleiben mitunter noch einige Jahre am Baum, bevor sie abfallen.
Im Herbst werfen die Lärchen ihre Nadeln ab.
9 Linde
Es gibt etwa 40 verschiedene Lindenarten auf der Erde. Bei uns sind vor allem die Sommerlinde und die Winterlinde verbreitet. In China gibt es 15 Arten, die ausschließlich in diesem Land vorkommen.
Manche Linden wurden in alter Zeit von Germanen und Slawen als heilige Bäume verehrt. Im Mittelalter hielt man Gericht unter Linden. Noch heute findet sich das Wort "Linde" in den Namen von Städten, Gemeinden und Straßen. Der Name der Stadt Leipzig ist von dem Wort "Lipsk" abgeleitet, das das Volk der Sorgen für einen Ort verwandten, an dem Linden standen.
Das Holz der Linde ist weich und wird noch heute gern zum Schnitzen und Drechseln verwendet. Ein Tee aus Lindenblüten lindert Halsschmerzen und Magenbeschwerden, man trinkt ihn auch, um zu schwitzen und Fieber zu senken. Das Wort „lindern“ bezieht sich auf die heilsame Wirkung der Lindenblüten.
Die Blätter der Linden sind herzförmig und laufen spitz zu, die Ränder sind gezähnt. Die Rinde ist grau und bildet längliche Furchen. Linden blühen von Mai bis Juni, die Blüten sind weiß.
Linden erreichen Höhen von 15 bis zu 40 Metern. Sie können sehr alt werden. Der vermutlich älteste Baum in Deutschland ist eine Linde in Schenklengsfeld in Hessen, deren Alter man auf etwa 1200 Jahre schätzt.
Linden vermehren sich über Samen, die der Wind verbreitet. Sie können auch aus abgesägten Stämmen neu ausschlagen. Das nennt man dann Stockausschlag.