Tiere und Pflanzen an der Nordsee
Hier lernst du Tiere und Pflanzen kennen, die am und im Wasser der Nordsee leben. Du kannst die Texte lesen und anhören. Wenn du dich mit einem Tier oder einer Pflanze etwas genauer beschäftigen willst, schreibe mindestens 5 Sätze darüber auf. Sammle deine Arbeiten in einer Mappe. (Bitte nicht einfach Sätze aus dem Text abschreiben.)
Flunder
Bild: Hans Hillewaert (CC BY-SA 4)
Eine Flunder ist ein Meeresfisch, der zur Familie der Plattfische gehört. Flundern haben eine einzigartige Körperform. Beide Augen liegen auf einer Seite des Kopfes. Die andere Seite des Körpers ist weiß und flach.
Flundern sind in verschiedenen Meeresgebieten weltweit zu finden, insbesondere in flachen Küstengewässern. Sie ernähren sich hauptsächlich von kleinen Fischen und von Asseln, kleinen Krebsen, Muscheln und Würmern, die sie auf dem Meeresboden finden. Flundern sind für ihre Fähigkeit bekannt, sich farblich an ihre Umgebung anzupassen, um sich vor Raubtieren zu schützen.
Flundern werden im Durchschnitt etwa 40 cm lang und 1 kg schwer. Sie leben in der Nähe der Küste bis zu einer Wassertiefe von 100 Metern. Sie graben sich tagsüber in den Sand ein, aus dem nur die Augen hervorschauen. In der Nacht gehen sie auf Nahrungssuche.
Ein Weibchen legt bis zu zwei Millionen Eier, aus denen nach etwa einer Woche junge Larven schlüpfen. Die meisten von ihnen werden von anderen Meeresbewohnern gefressen.
Hering
Bild: pixabay.com
Ein Hering ist ein kleiner, silberner Meeresfisch, der zur Familie der Heringe gehört. Heringe haben einen schlanken Körper. Sie können bis etwa 45 cm lang und ein Kilogramm schwer werden.
Heringe leben in großen Schwärmen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Plankton, kleinen Krebstieren und den Larven anderer Fische. Dabei schwimmen die Fische oft mit offenem Maul durch das Wasser und nehmen dabei die treibenden Nährstoffe auf. Heringe sind für ihre Wanderungen bekannt, bei denen sie große Strecken zurücklegen, um sich zu paaren und zu laichen.
Heringe werden von Dorschen, Thunfischen, Makrelen, Robben und Walen gejagt. Am Tage halten sich die Schwärme vorwiegend in tieferem Wasser auf, in der Nacht nähern sie sich der Oberfläche. Heringe können Geräusche von sich geben und auch selbst wahrnehmen.
Der Hering wurde zu einem der wichtigsten Speisefische des Meeres, weil er in Massen vorkommt und sich leicht fangen lässt. Das Fleisch enthält sehr viel Eiweiß. Mit Salz kann man ihn lange lagern. Man kann ihn braten, räuchern, als Matjes oder Rollmops verzehren und in Gläsern oder Dosen konservieren.
Gewöhnlicher Strandflieder
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Der Gewöhnliche Strandflieder kommt besonders auf den Salzwiesen an den Küsten vor. Die Pflanze wird auch Halligflieder genannt. Sie liebt salzhaltige, sandige und mit Schlick angereicherte Böden. Sie ist mit dem Flieder nicht verwandt.
Der Strandflieder wird etwa 20 bis 50 cm hoch. Die Pflanze blüht in den Monaten August und September. An der Nordsee bildet sie manchmal ganze Teppiche. Die Bestäubung erfolgt meistens durch Insekten. Der Strandflieder verbreitet sich durch nussartige kleine Früchte.
Die Pflanze ist selten geworden. Sie wurde deshalb in die Rote Liste der gefährdeten Pflanzen aufgenommen.
Herzmuschel
Bild: Hamsterkiste
Herzmuscheln sind auch als Venusmuscheln bekannt. Sie sind auf der ganzen Erde verbreitet. Die Schalen weisen gleichmäßige Falten auf. Sie kommen in der Nordsee im Wattenmeer, aber auch in größeren Wassertiefen vor.
Herzmuscheln können eine Länge von etwa 3 bis 10 Zentimetern erreichen. Ihr Gewicht kann zwischen 10 und 50 Gramm liegen. Die Muscheln besitzen einen Fuß, mit dem sie sich 1 bis 3 cm in den Meeresboden eingraben. Durch eine plötzliche Streckung des Fußes kann eine Herzmuschel sogar bis zu 50 cm weit springen. Herzmuscheln filtern ihre Nahrung ebenso wie die Miesmuscheln aus dem Wasser. Dabei strömt in einer Stunde etwa 1 Liter Wasser durch ihren Körper.
Herzmuscheln sind essbar. Ihre Schalen werden außerdem zu Ziergegenständen oder Spielzeug verarbeitet. Früher hat man aus ihnen Kalk gewonnen.
Kabeljau
Bild: pixabay.com
Der Kabeljau kommt in kalten Meeren, insbesondere im Nordatlantik, vor. Dieser Fisch wird auch Dorsch genannt. Durch die intensive Fischerei mit Schleppnetzen ist er in manchen Meeren selten geworden.
Ein Kabeljau wird bis zu 1,50 m lang und bis zu 100 kg schwer. Doch nur wenige Exemplare erreichen diese Größe und dieses Gewicht. Ein Kabeljau hat einen langen Kinnfaden sowie drei Rücken-, eine Bauch- und zwei Afterflossen.
Der Kabeljau ernährt sich von Würmern, Muscheln, Krebsen und kleinen Fischen. Er ist seit dem Mittelalter ein wichtiger Speisefisch. Er ist bekannt für sein weißes, zartes Fleisch und seinen milden Geschmack. Kabeljau wird oft in der Küche verwendet und ist eine beliebte Zutat für verschiedene Gerichte wie Fischstäbchen, Fischsuppen oder gebratenen Fisch. Kabeljau lässt sich gut zu Stockfisch trocknen. Deshalb war er in früheren Zeiten ein wichtiger Nahrungsvorrat für den Winter.
Kegelrobben
Bild: Uwe Maschmeyer
Kegelrobben werden manchmal mit Seehunden verwechselt. Sie sind jedoch deutlich größer. Die männlichen Tiere erreichen eine Länge von 230 cm und ein Gewicht von 220 kg, die Weibchen werden 180 cm lang und 150 kg schwer. Seehunde haben einen rundlichen Kopf, der Kopf der Kegelrobben hingegen ist länglich.
Die Kegelrobben sind in der Nordsee selten geworden. Man hat in den Niederlanden und auf der Düne von Helgoland Aufzuchtstationen angelegt, um den Bestand zu sichern.
Kegelrobben können bis etwa 140 m tief tauchen, dabei bleiben sie bis zu 20 Minuten unter Wasser. Eine erwachsene Robbe frisst etwa 10 kg Fisch pro Tag.
Junge Kegelrobben werden im Februar oder März geboren, Seehunde kommen im Sommer zur Welt. Kegelrobben können etwa 40 Jahre alt werden.
Gemeiner Seestern
Bild: Hans Hillewaert (CC BY-SA 4.0)
Der Gemeine Seestern hat fünf Arme. Auf deren Unterseite befinden sich Saugscheiben, mit denen sich das Tier festhalten und fortbewegen kann. Seesterne leben in der Nähe des Ufers bis in Tiefen von etwa 200 m.
Sie ernähren sich hauptsächlich von Miesmuscheln und Fischeiern. Sie können ihren Magen nach außen stülpen, um damit eine Muschel zu umschließen und sie zu zwingen, ihre Schale zu öffnen.
Seesterne vermehren sich durch Eier, die die Weibchen im Sommer in großer Zahl ausstoßen.
Makrele
Bild: gemeinfrei
Die Makrelen leben in der Nähe der Küsten im Mittelmeer, im Nordatlantik und in der Nordsee. Im Sommer kommen sie auch in der Ostsee vor. Es gibt viele verschiedene Arten, darunter die Atlantische Makrele, die Spanische Makrele und die Königsmakrele.
Makrelen werden etwa 30 bis 50 cm lang und können bis zu 17 Jahre alt werden. Sie ernähren sich von Plankton und von Fischeiern und Fischlarven. Aber sie machen auch Jagd auf junge Heringe, Dorsche und Sprotten .
Makrelen haben keine Schwimmblase, die bei anderen Fischen für stetigen Auftrieb sorgt. Sie müssen sich daher ständig bewegen, damit sie nicht in die Tiefe sinken. Sie sind sehr beweglich und sehr schnell. Makrelen treten in großen Schwärmen auf.
Es sind beliebte Speisefische. Sie werden gegrillt, geräuchert, in Öl eingelegt oder in Dosen angeboten.
Miesmuscheln
Bild: Darcone (CC BY-SA 2.0)
Man nennt sie auch Pfahlmuscheln. Ihre Schale wird fünf bis zehn cm lang, sie ist meistens schwarzbraun gefärbt. Die Muscheln setzen sich an den Küsten an Steinen und Pfählen fest. Mit einem besonderen Muskel können sie die beiden Hälften der Schale fest verschließen. Bei Gefahr geschieht dies ruckartig. Die Muscheln können mehrere Wochen lang in diesem Zustand verharren.
Im Frühjahr und Sommer legen die weiblichen Miesmuscheln fünf bis zehn Millionen Eier ab. Nach der Befruchtung schlüpfen daraus Larven, von denen jedoch fast alle von anderen Meerestieren aufgefressen werden. Nach etwa vier Wochen setzen sich die jungen Muscheln an festen Plätzen ab.
Dort können ausgewachsene Tiere von Fischern leicht eingesammelt werden. Miesmuscheln gelten als Delikatesse. In manchen Gegenden werden sie deshalb an Holzpflöcken gezüchtet.
Nordseegarnelen
Bild: Hamsterkiste
Die Nordseegarnele ist auch unter den Namen Granat, Strandgarnele oder einfach als Krabbe bekannt. Weibliche Garnelen können eine Länge von etwa neun cm erreichen, die männlichen Tiere bleiben etwas kleiner. Garnelen haben an ihrem Körper zwei Fühler, zwei Stielaugen, zehn Beinpaare und einen Schwanzfächer.
Ältere Garnelen bevorzugen tieferes Wasser, junge leben überwiegend im Wattenmeer. Dort vergraben sie sich meistens flach im Sand. Garnelen gehen mit einbrechender Dunkelheit auf die Jagd nach allerlei kleinen Tieren.
Sie werden von Krabbenkuttern mit Schleppnetzen gefangen. Die Tiere werden noch an Bord in Seewasser gekocht. Dabei nehmen die Körper eine rosa bis rotbraune Färbung an.
Bevor man die Garnelen essen kann, muss die Hülle entfernt werden. Von drei Kilogramm Garnelen bleiben am Ende nur ein Kilogramm Fleisch.
Queller
Bild: Hamsterkiste
Der Europäische Queller wird auch Friesenkraut genannt. Sie ist auch als Salicornia bekannt.
Diese Pflanze wächst vorwiegend auf salzhaltigen feuchten Standorten. Sie kann weiter als alle anderen ins Meer vordringen. Der Queller kann ohne Salz nicht überleben.
Diese Pflanze hält auch Überflutungen aus. Sie kann bis zu 45 cm hoch werden. Sie bildet verzweigte grüne Stängel aus. Queller blüht im August und September.
Queller ist reich an Mineralstoffen und Vitaminen. In einigen Regionen wird Queller als Delikatesse in der Küche verwendet.
Scholle
Bild: Lycaon (CC BY-SA 4.0)
Die Scholle gehört wie die Flunder zu den Plattfischen. Sie trägt die Augen auf der rechten Körperseite. Schollen werden 40 bis 70 cm lang. Sie können 45 Jahre alt werden und ein Gewicht bis zu 7 kg erreichen. Die Scholle kann die Farbe ihres Körpers an den Untergrund anpassen.
Sie kann sich bei Gefahr auch oberflächlich in den Sand eingraben. Schollen leben in der Nähe der Küste in Tiefen bis zu 200 Metern. Sie jagen meistens in der Nacht. Sie ernähren sich von Borstenwürmern, kleinen Krebsen, Muscheln, Schnecken und Wattwürmern.
Die weiblichen Schollen legen 50.000 bis 500.000 Eier, aus denen nach zwei bis drei Wochen junge Larven schlüpfen.
Die Scholle ist ein beliebter Speisefisch. Sie wird meistens schon gefangen, wenn sie noch nicht ausgewachsen ist. Besonders die im Frühjahr gefangene Maischolle wird wegen der Zartheit des Fleisches sehr geschätzt.
Strandhafer
Bild: Hamsterkiste
Der Strandhafer ist besonders auf den Inseln in der Nordsee verbreitet. Hier wird er gezielt in die Dünen gepflanzt. Er wächst auch im sandigen Boden, der wenig Nährstoffe enthält. Dabei bilden die Wurzeln ein dichtes Flechtwerk.
Sie schützen die Dünen so vor Verwehungen. Strandhafer ist ein kräftiges Gras, das aufrecht wächst und eine Höhe von etwa 1,20 m erreichen kann. Die dunkelgrünen Blätter sind meistens eingerollt. Der Strandhafer blüht im Juni und Juli. Die Blüten bestehen aus dichten Ähren, die etwa 10 cm lang werden.
In den Dünen auf den Nordseeinseln darf man nur auf den markierten Wegen laufen. Denn sonst bilden sich kleine Rillen, aus denen der Wind den Sand wegbläst. Dadurch werden die Wurzeln des Strandhafers freigelegt und die Pflanzen gehen ein.
Wattwurm
Bild: Auguste Le Roux (CC BY-SA 3.0)
Wattwürmer sind vor allem im Wattenmeer verbreitet. Sie sind rotbraun gefärbt und werden etwa 20 bis 40 cm lang. Die vordere Hälfte des Körpers ist dicker als der hintere Teil. Sie leben von Nährstoffen, die sie im Sand finden.
Dazu nehmen sie den feuchten Sand auf und filtern in ihren Körpern die Nahrung heraus. Dabei bohren sie etwa 20 bis 30 cm tiefe Röhren in den Boden. Ein einzelner Wattwurm verarbeitet jährlich etwa 25 kg Sand.
Die unverdauten Reste scheidet der Wurm wieder aus. Da die Würmer sehr dicht beieinander leben, ist der Boden des Wattenmeeres bei Ebbe mit Häufchen übersät.