Tiere in Afrika 5


Du lernst hier Tiere kennen, die in Afrika leben. Diese Galerie hat 6 Teile. Du kannst die Texte lesen und anhören. Zu jedem Tier kannst du einen Steckbrief ausdrucken und bearbeiten. Besonders toll wäre es, wenn du über eines der Tiere einen kurzen Vortrag halten könntest.


Ohrenrobben

Bild: Hamsterkiste

Die Stadt Swakopmund liegt an der Küste Namibias. Etwa 120 km nördlich liegt ein Küstenabschnitt, an dem im Jahr 1486 portugiesische Seefahrer an Land gingen. Sie stellten ein Steinkreuz auf. Seitdem nennt man den Punkt Cape Cross (Kreuzkap).

Der Atlantik ist hier sehr kalt, weil der Benguelastrom Wasser aus der Antarktis heranführt. In dem kalten Wasser leben viele Fische. Daher hat sich am Cape Cross eine riesige Kolonie Ohrenrobben angesiedelt. Im Gegensatz zu den Hundsrobben, zu denen auch unsere Seehunde gehören, haben sie äußerlich sichtbare kleine Ohren. Bei den Ohrenrobben unterscheidet man zwischen Seebären und Seelöwen.

Die weiblichen Tiere der Ohrenrobben sind etwa 75 kg, die wesentlich größeren Männchen bis zu 360 kg schwer. Ohrenrobben können ihre Beinflossen spreizen und nach vorne drehen. Damit können sie gut und schnell an Land laufen. Ohrenrobben ernähren sich von Fischen, Tintenfischen und Krebsen, die sie im Ozean jagen und fangen.


Vor allem zwischen Mitte Oktober und Mitte Dezember versammeln sich am Cap Cross Tausende dieser Tiere. Es herrscht ein unbeschreiblicher Lärm und Gestank. In dieser Zeit werden die Jungen geboren und die erwachsenen Tiere paaren sich.



Oryxantilopen

Bild: pioabay.com

Oryxantilopen leben überall in Afrika und auf der Arabischen Halbinsel, wo es besonders heiß und trocken ist. Sie haben sich an ein Leben angepasst, bei dem ihnen über längere Zeit kein Wasser zur Verfügung steht. Die Oryxantilopen erkennt man leicht an den langen, geraden Hörnern. Diese erreichen eine Länge von ungefähr 80 cm. Sie sind sehr spitz und können sogar Löwen gefährlich werden.

Die häufigste Art der Oryxantilopen ist der Südafrikanische Spießbock. Diese Tiere werden etwa 120 cm hoch. Über dem Rücken verläuft ein schwarzer Streifen, ebenso über die Seiten. Die Oberseite ist hellbraun, die Unterseite erscheint weiß. Der Kopf ist schwarz-weiß gezeichnet. Oryxantilopen werden etwa 150 bis 180 kg schwer.

Sie ernähren sich von Gras, Zweigen, Trieben, Früchten und Wurzeln. Dabei grasen sie oft auf den Knien. Sie äsen vorwiegend nachts, weil dann die Pflanzen mehr Wasser enthalten. Spießböcke leben in kleinen Herden zusammen. Sie können mit sehr wenig Wasser auskommen. Bei großer Hitze erhöhen sie die Körpertemperatur.

Ein Weibchen bringt stets nur ein Junges zur Welt. Das Kalb kann schon nach kurzer Zeit stehen. Es versteckt sich in den ersten Lebenswochen und wird von der Mutter nur aufgesucht, damit es trinken kann. Nach 2 Jahren ist es erwachsen. Oryxantilopen können etwa 20 Jahre alt werden. 



Paviane

Bild: Hamsterkiste

Mit lauten Rufen klettern sie über Felsen, streifen durch die Savanne oder sitzen in der Sonne und pflegen sich gegenseitig das Fell. In Südafrika nennt man sie auch Baboons. In Gruppen lebend, sind sie neugierig, schlau und manchmal ganz schön frech, besonders wenn irgendwo Essen zu holen ist.


Paviane sind große Affen, die in vielen Teilen Afrikas leben. In Südafrika ist vor allem der Chacma-Pavian zu finden. Paviane leben in Savannen, Wäldern, Bergen und sogar in der Nähe von Städten. Sie sind sehr anpassungsfähig und fühlen sich an vielen Orten wohl.


Je nach Art können Paviane zwischen 40 und 115 Zentimeter lang werden. Sie haben große Eckzähne und kräftige Körper. Ihr Fell ist meist grau, braun oder olivgrün. Dazu kommt ein gebogener Schwanz, der fast genauso lang sein kann wie der Körper. Männliche Paviane sind viel größer und schwerer als Weibchen. 


Sie leben in Gruppen von 5 bis über 100 Tieren zusammen. In der Gruppe gibt es eine Rangordnung. Einige Tiere dürfen zuerst fressen oder sich die besten Plätze aussuchen.


Paviane sind am Tag aktiv. Sie wandern in der Gruppe umher, suchen Futter und ruhen sich gemeinsam aus. Nachts schlafen sie in Bäumen oder auf Felsen, damit sie vor Feinden geschützt sind. Paviane mögen Früchte, Blätter, Samen, Wurzeln, Insekten, Eier und manchmal sogar kleine Tiere. 


Damit sie sich verständigen können, benutzen Paviane verschiedene Rufe oder Warnschreie. Sie zeigen die Zähne, wenn sie wütend sind. Sie pflegen sich aber auch gegenseitig das Fell, wenn sie sich mögen. 


Paviane haben viele Feinde. Leoparden, große Schlangen, Hyänen und Löwen gehören dazu. Doch Paviane passen gut aufeinander auf. Die Männchen schlagen manchmal Alarm oder vertreiben Feinde mit Gebrüll und ihren Zähnen.


Ein Pavianweibchen bekommt meistens ein Junges. Das Junge klammert sich in den ersten Wochen an den Bauch der Mutter, später reitet es auf ihrem Rücken mit. Paviane kümmern sich lange um ihre Jungen. In der Natur können Paviane bis zu 30 Jahre alt werden.



Rappenantilopen

Bild: gemeinfrei

Die Rappenantilopen leben in den Savannen in Ostafrika, in Tansania und Kenia. Sie werden etwa 2,5 m lang und erreichen an der Schulter eine Höhe von 1,5 m. Sie werden bis zu 230 kg schwer. Mit ihren Hörnern und Klauen können sie sich gut gegen ihre Feinde verteidigen, sogar gegen Löwen.


Die weiblichen Tiere sind kastanienbraun, die männlichen tief schwarz gefärbt. Das Bauchfell ist bei beiden weiß. Die bis zu 100 cm langen Hörner sind stark nach hinten gebogen. Am Nacken tragen die Rappenantilopen eine Mähne.


Sie ernähren sich hauptsächlich von Gräsern. Rappenantilopen sind abhängig von Wasserstellen. Sie entfernen sich nie mehr als einen Kilometer von Wasser und trinken täglich. Die weiblichen Tiere leben mit ihren Jungen in Herden von zehn bis dreißig Tieren zusammen. Männliche Rappenantilopen sind Einzelgänger.

Die erwachsenen weiblichen Tiere bringen meistens im Januar oder
Februar ein Junges zur Welt. Rappenantilopen sind leider recht selten geworden, da ihr Lebensraum durch den Menschen immer mehr eingeschränkt wird.



Schakale

Bild: Hans Hillewaert / CC BY-SA 3.0

Schakale sind schlanke, hochbeinige Wildhunde. Wir unterscheiden vier Arten: Der Schabrackenschakal lebt in Ostafrika und im südlichen Afrika. Der Streifenschakal kommt in Afrika südlich der Sahara vor. Den Abessinischen Schakal findet man in Äthiopien und im östlichen Sudan. Der Goldschakal kommt auch in Europa vor, außerdem in Asien, und in Afrika nördlich und östlich der Sahara.


Schakale gelten als schlaue und listige Tiere. Sie haben einen kleinen Kopf und einen buschigen Schwanz. Sie werden vom Kopf bis zur Schwanzspitze ungefähr 100 cm lang und 40 bis 50 cm hoch. Sie wiegen etwa 10 kg. 

Schakale ernähren sich von Heuschrecken, Eiern, Knollen, Beeren und kleinen Nagetieren. Auch Springhasen und junge Gazellen werden nicht verschmäht. Aas fressen sie nur in geringen Mengen. Schakale streiten gern lauthals um die Beute.

Einmal im Jahr bringt ein erwachsenes weibliches Tier 3 bis 6 Junge zur Welt. Junge Schakale können in den ersten Tagen nicht sehen. Sie werden in Höhlen gesäugt und gefüttert. Schon nach 3 Wochen bringen ihre Eltern ihnen Fleischnahrung, außerdem werden sie weiter gesäugt.



Schimpansen

Bild: Hamsterkiste

Schimpansen gehören zu den nächsten Verwandten des Menschen. Die Wissenschaft zählt die Menschen, die Schimpansen, die Bonobos, die Westlichen Gorillas, die Östlichen Gorillas, die Borneo-Orang-Utan, die Tapanuli Orang-Utan und die Sumatra-Orang-Utan zur Familie der Menschenartigen. Das Erbgut eines Menschen und das eines Schimpansen stimmen zu mehr als 98 Prozent überein.


Schimpansen kommen ausschließlich in Afrika vor, zum Beispiel in Tansania, Nigeria, im Kongo, in Uganda und im Senegal. Sie leben in Regenwäldern, aber auch in trockenen Savannen. 


Wenn sich Schimpansen aufrichten, erreichen sie eine Höhe von etwa 1,2 Metern, höchstens bis zu 1,7 Metern. Erwachsene männliche Tiere wiegen etwa 28 bis 70 Kilogramm und weibliche Tiere 20 bis 50 Kilogramm. Schimpansen können etwa 60 Jahre alt werden.


Schimpansen leben in Gruppen zusammen, die bis zu 150 Tiere umfassen können, meistens jedoch deutlich keiner sind. In den Gruppen gibt es Rangordnungen. Es kommt auch zu Gewalt zwischen Schimpansen. Es kann Streit um Futter geben, vor allem aber streiten männliche Tiere um die weiblichen Schimpansen, die in der Gruppe leben.


Schimpansen benutzen Werkzeuge. Sie verwenden Steine, Stöcke oder Knochen. Sie knacken damit zum Beispiel Nüsse, sie angeln nach Termiten, kratzen Knochenmark aus oder vertreiben Leoparden. 


Alle Schimpansen sind Allesfresser, genauso wie wir Menschen. Sie ernähren sich überwiegend von Pflanzen, Früchten, Nüssen und Insekten. Manchmal gehen Schimpansen gemeinsam auf die Jagd nach kleineren Tieren in ihrem Lebensraum.