
Wir sehen sie nicht, wir hören sie nicht - und doch leben in diesem Wald viele Tiere
Bild: Hamsterkiste
Kleine Tiere in Feld und Wald
1 Baummarder

Bild: Dani Kropivnik (BY-SA 3.0):
Baummarder bewohnen oft hohle Bäume, alte Vogelnester, Höhlen der Spechte oder Kobel der Eichhörnchen.
Sie sind Raubtiere und ernähren sich vorwiegend von Mäusen, Insekten, Vögeln und Vogeleiern, aber auch von Beeren und Früchten des Waldes. Gelegentlich erbeuten sie auch ein Eichhörnchen oder ein Kaninchen. Bei uns kommen vor allem Baummarder und Steinmarder vor.
Beide Arten sind sehr ähnlich. Der Baummarder hat einen gelblichen Fleck auf der Brust, der Fleck des Steinmarders ist weiß. Das Fell der Marder ist mittel- bis dunkelbraun. Der Baummarder wird etwa 40 bis 50 cm lang und wiegt 1 - 2 kg.
Baummarder haben 38 Zähne. Sie jagen vorwiegend in der Dämmerung oder nachts, man kann sie aber auch am Tage beobachten. Sie legen pro Tag etwa 5 bis 7 km zurück.
Im März oder April bringen die Weibchen 2 bis 4 fast nackte Junge zur Welt. Erst nach 5 Wochen öffnen diese die Augen, und erst im Alter von 2 Jahren bekommen sie zum ersten Mal Junge.
2 Blindschleiche
Bild:Hamsterkiste
Blindschleichen sind keine Schlangen. Sie sind vielmehr kleine Echsen und gehören zur Familie der Schleichen. Sie erreichen eine Länge von etwa 35 bis 40 cm. Wie die Eidechsen können sie bei Gefahr Stücke ihres Schwanzes abwerfen.
Allerdings wächst er bei ihnen nur sehr unvollständig wieder nach. Die Oberfläche ihrer Haut besteht aus glatten Hornschuppen, die sich überlagern. Die Ohren sind meistens ganz unter Schuppen verborgen.
Ihre kleinen Augen können sie verschließen. Sie verfügen über kleine Zähne. Der Körper der erwachsenen Blindschleichen ist an der Oberseite meistens graubraun gefärbt. An den Seiten sind manchmal dunkle Längsstreifen zu erkennen, die Unterseite ist grau bis schwarz.
Blindschleichen halten sich gern in Laubwäldern, auf Brachflächen, an Hecken, in Mooren und Heidegebieten auf. Sie bevorzugen Flächen mit hohem Gras, das ihnen Schutz bietet. Der Untergrund sollte möglichst etwas feucht sein. Blindschleichen sonnen sich gern.
Blindschleichen ernähren sich von Nacktschnecken, Regenwürmern, Raupen, Asseln, Heuschrecken, Käfern, Blattläusen, Ameisen und Spinnen. Andererseits stellen ihnen Fuchs, Dachs, Iltis, Igel, Wildschweine, Ratten und zahlreiche große Vogelarten nach. Junge Blindschleichen werden auch von Drosseln, Staren und Spitzmäusen gefressen. In den Monaten Juli und August werden die Jungen von ihren Müttern lebend zur Welt gebracht. Zu einem Wurf gehören meistens 8 bis 12 Tiere.
Sie sind bei der Geburt sehr dünn und bis zu 10 cm lang. Im Winter suchen die Tiere Verstecke auf, in denen sie vor Frost geschützt sind. Sie bohren selbst unterirdische Gänge, deren Öffnungen sie mit Moos oder Erde verstopfen. Dann fallen sie in eine Starre. Oft überwintern sie in Gruppen von bis zu 30 Tieren.
3 Eichhörnchen
Bild: Achim Röder
Eichhörnchen werden etwa 20 bis 25 cm, der Schwanz zusätzlich 15 bis 20 cm lang. Sie wiegen zwischen 200 und 400 Gramm. Sie haben ein rotbraunes Fell, kurze Vorderbeine und lange, kräftige Hinterbeine. Damit können sie 4 bis 5 Meter weit springen. Der lange, buschige Schwanz dient ihnen dabei als Steuer. An ihren Fingern haben sie starke, scharfe Krallen. Eichhörnchen können mit dem Kopf nach unten an einem Baum herunter laufen. Sie klettern mit großer Geschwindigkeit. Sie können außerdem gut sehen.
Eichhörnchen werden vom Habicht, dem Fuchs und dem Baummarder verfolgt. Sie selbst mögen gern Samen, Haselnüsse, Bucheckern, Walnüsse, Knospen, Früchte, Wurzelknollen, Pilze, manchmal auch Vogeleier und Jungvögel. Im Herbst legen sie Vorräte an. Sie vergraben dazu Nüsse oder Samen. Da sie manche vergessen, wachsen daraus im Frühjahr neue Bäume und Pflanzen.
Das männliche Eichhörnchen wird auch Eichkater genannt, das weibliche ist eine Eichkatze. Zweimal im Jahr bekommen Eichhörnchen ein neues Fell. Leider werden sie oft von Ungeziefer geplagt. Aus Moos, Bast, Federn und Wolle bauen sie ein Nest, das man Kobel nennt. In einem Kobel bekommen die Weibchen zweimal im Jahr 3 bis 8 Junge. Die sind zuerst blind. Nach ungefähr 8 Wochen sind sie erwachsen.
Im Winter dient der Kobel als Schlafplatz. Eichhörnchen halten allerdings keinen Winterschlaf, sondern eine Winterruhe. Sie schlafen zwar viel, aber sie werden immer wieder wach, um von ihren Vorräten zu essen.
4 Feldhamster
Bild: SgHVienna (CC BY-SA 3.0)
Ein Feldhamster wird etwa 20 bis 35 cm lang und erreicht ein Gewicht von 200 bis 500 g. Sein Fell ist teilweise braungelb, teilweise rotbraun und enthält weiße Flecken. In einigen Gegenden kommen auch schwarze Hamster vor, bei denen Schnauze, Füße und Ohrränder weiß sind.
Feldhamster leben in einem Bau, der bis etwa 1 m tief in die Erde reicht. Sie legen diesen Bau auf Feldern mit Klee, Rüben oder Getreide an. Der Bau besteht aus einem steilen Gang, der bei der Flucht ein schnelles Verschwinden ermöglicht. Außerdem gehören eine Vorrats- und eine Wohnkammer, eine Kloake und ein Ausgang dazu.
Feldhamster ernähren sich von Halmen, Getreidekörnern, Klee, Möhren, Kartoffeln, Kohl und Zuckerrüben, aber auch von Löwenzahn und Wildkräutern. Außerdem mögen sie Regenwürmer, Engerlinge, Käfer und sogar junge Feldmäuse.
Die weiblichen Feldhamster bekommen meistens zweimal im Jahr Junge, einmal im April/Mai und noch einmal im Sommer. In einem Wurf werden 4 bis 12 junge Hamster geboren. Sie sind zunächst nackt und blind, doch schon nach 5 bis 6 Wochen sind sie ausgewachsen und verlassen das Nest.
Schon Ende August beginnen die Feldhamster mit ihrer Winterruhe. Sie schlafen sehr viel, erwachen aber oft, um von ihren Vorräten zu fressen. Ein Hamster benötigt etwa 2 bis 4 kg Futter, um den Winter zu überleben. Feldhamster können bis zu 4 Jahre alt werden.
5 Feldmaus

Bild: Hamsterkiste
Eine Feldmaus wird 9 bis 12 cm lang und bis zu 40 g schwer. Der Schwanz erreicht eine Länge von etwa 2,5 bis 4 cm. Das Fell der Feldmaus ist gelblich grau, manchmal auch braun oder grau. Die Unterseite ist hell.
Feldmäuse ernähren sich von Gras, Kräutern, Samen und Getreidekörnern. Sie leben auf Äckern, Wiesen und Weiden sowie in Kiefernwäldern und in Gärten. Feldmäuse legen unterirdische Baue mit mehreren verzweigten Gängen an. Die Nestkammern liegen dabei in einer Tiefe von etwa 50 cm.
Die Tiere sind nur wenige Stunden am Tag aktiv. Feldmäuse können in kurzer Zeit viele Nachkommen haben. Schon im Alter von 33 Tagen kann eine weibliche Maus Junge bekommen und dann etwa einmal im Monat einen neuen Wurf zur Welt bringen. Feldmäuse werden von Turmfalken, Waldohreulen und Mauswieseln gejagt.
6 Igel
Igel leben gern in der Nähe von Menschen, in Gärten, Parks, an Waldrändern und in Hecken. Man findet sie auch in Laubwäldern. Igel werden etwa 20 bis 30 Zentimeter lang und wiegen zwischen 800 Gramm und 1,5 Kilogramm – im Herbst oft etwas mehr, damit sie genug Fett für den Winterschlaf haben.
Ein erwachsener Igel hat etwa 6.000 bis 8.000 Stacheln auf dem Rücken. Bei Gefahr rollt er sich zusammen und ist durch die Stacheln geschützt. Der Igel ist meist nachts unterwegs. Er frisst Insekten, Würmer, Schnecken und manchmal auch Beeren. Im Herbst futtert er sich ein dickes Fettpolster an. Dann hält er einen langen Winterschlaf an einem geschützten Platz.
7 Kreuzspinne
Bild: pixabay.com
Der Name dieser Spinnen rührt von dem Kreuz auf dem Hinterleib her. Auf der Erde gibt es mehrere hundert Arten von Kreuzspinnen. Bei uns ist die Gartenkreuzspinne sehr verbreitet. Spinnen findet man oft in Hecken, an Waldrändern, auf Äckern und in Gärten. Die Weibchen der Gartenkreuzspinne werden bis zu 18 mm lang, die männlichen Spinnen allerdings nur etwa 10 mm.
Kreuzspinnen ernähren sich von Insekten, die sich in ihrem Netz verfangen. Diese werden gebissen und von der Spinne durch ein Sekretband aus ihren Spinndrüsen umwickelt. Durch den Biss gelangt ein Verdauungssaft in die Beute. Diese wird außerhalb der Verdauungsorgane der Spinne zersetzt und später aufgesaugt. Wenn die Spinne satt ist, bewahrt sie ihre gefangene Beute als Vorrat in ihrem Netz auf. Der Biss einer Spinne ist für den Menschen ungefährlich.
Im August paaren sich die Spinnen. Dabei werden die Männchen oft von den größeren Weibchen gefressen. Im Herbst legen die Weibchen ihre Eier ab, danach sterben sie ebenfalls. Im April schlüpfen die jungen Spinnen.
8 Wegschnecken
Bild: Hamsterkiste
Es gibt die Rote, die Schwarze und die Spanische Wegschnecke. Sie sind meistens orangerot, schwarz oder bräunlich gefärbt. Da sie über kein Gehäuse verfügen, zählen wir sie zu den Nacktschnecken.
Große Wegschnecken werden 12 bis 16 cm lang. Sie atmen durch ein Atemloch im vorderen Bereich des Körpers. Sie verfügen über eine Lunge und nicht über Kiemen wie manche andere Arten. Am Kopf tragen sie zwei Fühlerpaare. An den oberen Fühlern befinden sich die Augen, an den unteren die Geruchsorgane, mit denen sie schmecken und tasten. Sie leben am liebsten an feuchten Orten, unter Steinen oder Pflanzen.
Die Wegschnecken ernähren sich vor allem von altem und vermodertem Laub, aber sie verschmähen auch den Salat im Garten oder andere tote Schnecken nicht. An der Zunge der Schnecken befinden sich viele kleine Zähne, mit denen sie ihre Nahrung abraspeln. Diese Zungen nennt man daher Raspelzungen.
Nacktschnecken sind Zwitter. Das heißt, sie sind sowohl Männchen als auch Weibchen. Schnecken schlüpfen aus Eiern. Sie bewegen sich auf einem breiten, muskulösen Fuß fort. Sie schieben sich auf einer Schleimspur vorwärts. In einer Minute kommen sie ungefähr 5 - 7 cm, in einer Stunde etwa 3 - 4 m vorwärts.
9 Zauneidechse

Bild: Hamsterkiste
Zauneidechsen werden bis zu 27 cm lang. Mehr als die Hälfte dieser Länge entfällt auf den Schwanz. Sie sind meistens bräunlich gefärbt. Auf dem Rücken verläuft ein heller Streifen mit dunklen Flecken und an den Seiten ein dunkles Band. Die Männchen nehmen in der Paarungszeit eine grünliche Färbung an.
Die Zauneidechse kommt in Dünen, Heideflächen, Kiesgruben, Steinbrüchen und am Waldrand vor. Man findet sie auch an Wegrändern, in Hecken und am Bahndamm. Der Lebensraum muss jedoch recht trocken sein. Zauneidechsen leben von Insekten, Spinnen, Würmern, Asseln und anderen Gliedertieren.
Sie bewegen sich meistens am Boden, auf der Jagd klettern sie jedoch auch auf Büsche und Mauern. Ein- bis zweimal im Jahr legen die Weibchen 10 bis 15 Eier in Erdlöcher, die sie in den Boden graben. Die Jungen entwickeln sich durch die Bodenwärme.
Zauneidechsen fallen im Herbst in eine Winterstarre. Während dieser Zeit nehmen sie keine Nahrung zu sich. Sie verbringen die Zeit von Ende Oktober bis März in frostfreien Erdlöchern und Spalten.
Empfehlungen für Lehrerinnen und Lehrer
- Wir empfehlen dieses Thema ab der 3. Klasse.
Vorbereitung:
Drucke diese Arbeitsblätter aus und vervielfältige sie im nötigen Umfang.
- Vorlage für einen Tier-Steckbrief
- Erkundungsaufgaben
- Schreibgeschichten "Igel/Eichhörnchen"
- ... eigene AB
Handlungsideen:
- Beobachten kann man sicherlich Wegschnecken, evt. auch einmal ein Eichhörnchen.
- Mit einem Förster einen Ausflug in einen Wald unternehmen.
- Bitte keine lebenden Tiere mit in die Schule bringen.
- Verschiedene kleine Futterproben (Zuckerwasser, Obststücke, Nüsse) auslegen. Beobachten, welche Tiere sich dafür interessieren.
Unterrichtsablauf:
- Betrachte mit den Kindern das Bild oben auf der Seite (Beamer/Whiteboard). Lass sie beschreiben, was sie sehen, lass sie dazu erzählen und Vermutungen anstellen. Welche Tiere könnten in diesem Wald leben? Evtl. kann dies auch in einer Gruppenarbeit stattfinden.
- Dann lass sie ein Deckblatt für eine Arbeitsmappe gestalten.
- Am besten teilst du die Klasse in Gruppen ein. Jede Gruppe bekommt die Aufgabe, von jeweils 2, 3 oder 4 Tieren einen Steckbrief anzufertigen (siehe Vorlage)
- Dann sollten die Kinder die Lesetexte selbstständig lesen. Sie können sie auch anhören. Verteile diese Aufgabe auf mehrere Tage.
- Am Ende jedes Kapitels sollten sie einen Steckbrief erstellen. (siehe Vorlage)
- Verteile die Schreibaufgaben so, dass die Kinder täglich schreiben.
- Vergleicht und korrigiert am Ende die Ergebnisse der Erkundungsaufgaben.
Zusatzaufgaben:
- Lass die Kinder ihr Lieblingstier vorstellen. Dies kann zum Beispiel in Form eines kurzen Vortrags vor der Klasse geschehen.
- Veranstaltet ein Frage und Antwortspiel. Ein Kind oder zwei Kinder sind ein Tier, das seinen Namen nicht sagt. Sie müssen sich auf diese Rolle vorbereiten. Die anderen fragen gezielt so lange, bis sie herausgefunden haben, um welches Tier es sich handelt.