Ein Ententeich gehörte früher zu jedem Dorf
Video: Hamsterkiste
Enten
1 Die Hausenten stammen von den Wildenten ab

Weibliche und männliche Stockenten auf einem Teich. Die Männchen haben gelbe Schnäbel.
Bild: Hamsterkiste
Sicher kennst du das Kinderlied "'Alle meine Enten". Darin halten Enten ihre Schwänze in die Höhe und tauchen dabei unter Wasser. Doch Enten sind nicht nur niedliche Schwimmvögel, sondern sie sind auch Nutztiere, die wir essen und mit deren Federn und Daunen wir Betten und Kopfkissen füllen.
Enten finden wir auch heute noch auf vielen Gewässern. Meistens sind es Stockenten. Diese werden etwa 55 bis 60 cm lang und bis zu 1,5 kg schwer. Die männlichen Enten nennt man Erpel. Sie tragen ein grau-braunes Gefieder. Ihre Köpfe schillern grünlich und ihr Schnabel ist grün-gelb. Die Weibchen sind braun-grau gesprenkelt, ihr Schnabel dunkelgrau bis braun.
Stockenten sind durch Federn und Daunen gut gegen Nässe und Kälte geschützt. Sie schwimmen sogar im kalten Winter auf freien Wasserflächen. Auch wenn sie lange schwimmen oder tauchen, bleibt die Haut unter dem dichten Gefieder immer trocken. Enten fetten ihr Federkleid immer wieder ein. Dabei entnehmen sie mit dem Schnabel das Fett aus der Bürzeldrüse am Hinterleib und verteilen es im Gefieder.
Stockenten ernähren sich von Pflanzen, Samen und Früchten. Sie fressen auch kleine Fische und Krebse, Kaulquappen, Würmer, Schnecken und Frösche. Sie lieben es zu "gründeln". Dabei tauchen sie mit dem Kopf unter Wasser und suchen auf dem Boden eines flachen Gewässers nach Nahrung. Die Nester bestehen aus einfachen, flachen Mulden am Boden. Die jungen Küken verlassen bereits nach einigen Stunden das Nest und können sofort schwimmen. Stockenten können fliegen.
Das solltest du herausfinden:
- Wie nennt man die meisten wild lebenden Enten?
- Wie lang und wie schwer werden sie?
- Woran kann man männliche und weibliche Stockenten leicht unterscheiden?
- Wovon ernähren sich Stockenten?
- Was bedeutet "gründeln"?
2 Hausenten können nicht fliegen

Hausenten sind oft weiß und schwerer als die Stockenten
Bild: Hamsterkiste
Menschen haben wahrscheinlich schon vor langer Zeit Enten gejagt. Irgendwann begannen sie, aus den wilden Stockenten Hausenten zu machen. Zunächst haben sie ihnen abgewöhnt zu fliegen. Sie ließen nur bei schweren Tieren zu, dass sie sich vermehrten. Irgendwann waren diese zu schwer, um sich in die Luft zu erheben. Dann wurden nur noch solche Enten vermehrt, die ein weißes Gefieder hatten. Denn die Menschen aßen nicht nur das Fleisch der Tiere, sondern sie nahmen auch ihre Federn und Daunen für Betten und Kleidung.
Auch in anderer Hinsicht unterscheiden sich die heutigen Hausenten von ihren Verwandten. Während die Stockenten einmal im Jahr etwa 8 bis 12 Eier legen, produzieren weibliche Hausenten etwa 80 bis 150 Eier. Diese Eier werden nicht mehr von den Enten ausgebrütet, sondern von Brutmaschinen. Stockenten leben in freier Natur an Teichen, Flüssen und Seen. Hausenten hingegen, die man inzwischen meistens Pekingenten nennt, werden meistens in Mastanlagen gehalten. Stockenten können 5 bis 10 Jahre alt werden, die Hausenten hingegen haben meistens nur ein kurzes Leben.
Das solltest du herausfinden:
6. Was können die Hausenten im Gegensatz zu den Stockenten nicht mehr?
7. Warum werden vorwiegend weiße Hausenten gezüchtet
8. Wie viele Eier legen Stockenten, wie viele die Hausenten?
9. Wie nennt man die Hausenten heute?
3 Hausenten haben ein kurzes Leben

Eine Mahlzeit mit Entenfleisch in einem China-Restaurant
Bild: pixabay.com
Pekingenten werden in Deutschland meistens in geschlossenen Ställen mit Fenstern oder in Offenställen gehalten. In einem Offenstall haben die Tiere die Möglichkeit, eine Fläche außerhalb des Stalles aufzusuchen. Eine Wasserfläche gehört dabei nur selten dazu. Landwirte, die sich mit der Aufzucht von Enten beschäftigen, halten zwischen 400 und über 30.000 Tiere in einem Stall.
In den ersten drei Wochen benötigen die jungen Enten ausreichend Wärme, weil sie noch keine Federn haben. Nach dieser Zeit beginnt die Mast, meistens in einem anderen Stall. Die Tiere bekommen spezielles Mastfutter und sauberes Wasser aus Getränkeanlagen. Sie sollen in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Fleisch ansetzen. Das dauert noch ungefähr sechs bis neun Wochen. Danach haben die Enten ein Gewicht von etwa 3 bis 3,5 kg erreicht.
Die Enten, die man zum Eierlegen behalten will, dürfen dann noch etwas weiterleben. Alle anderen werden geschlachtet. Das Fleisch wird an Supermärkte oder an Restaurants verkauft. In Deutschland werden von jedem Einwohner etwa 1 kg Entenfleisch gegessen. Dafür werden knapp 16 Millionen Tiere benötigt.
Das solltest du herausfinden:
10. In welchen Ställen werden die Enten bei uns gemästet?
11 Warum benötigen junge Enten in den ersten 3 Wochen viel Wärme?
12. Wie lange dauert die Entenmast?


