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Erklären, was ist, berichten, was war und junge Menschen zum richtigen Gebrauch ihres Verstandes anleiten und ermutigen - das ist gut.


1 Frühling gibt's nicht überall

Für viele Menschen ist der Frühling die schönste Zeit des Jahres. Die Temperaturen steigen, die Tage werden länger und die Natur erfreut uns mit schönen Farben und Düften. Für Tiere und Pflanzen ist der Frühling besonders wichtig: Sie bekommen Nachwuchs.

Doch was ist eigentlich "Frühling"? Er hat natürlich etwas mit der Sonne zu tun. Jeder weiß, dass die Erde um die Sonne kreist. Sie benötigt dafür 365 Tage und fast 6 Stunden. Die Erde dreht sich dabei jeden Tag einmal um sich selbst. Diese Drehung vollzieht sich um eine Linie, die vom Nordpol zum Südpol verläuft. Wir nennen sie Erdachse. Diese Erdachse steht schräg zur Sonne.


Das führt dazu, dass auf dem Weg um die Sonne einmal der nördliche Teil der Erde zur Sonne geneigt ist und einmal der südliche Teil. Wegen dieser Stellung der Erdachse entstehen bei uns die Jahreszeiten.


In Europa leben wir auf der nördlichen Halbkugel der Erde. Die Zeiten, in denen dieser Teil der Erde zur Sonne geneigt ist, nennen wir Frühling und Sommer, die anderen beiden Herbst und Winter. Auf der südlichen Halbkugel ist es umgekehrt.

Für Menschen, die nicht weit vom Äquator der Erde entfernt leben, gibt es diese Jahreszeiten nicht. Bei ihnen ist es das ganze Jahr über wärmer als bei uns und zwischen der Länge der Tage und der Nächte gibt es nur geringe Unterschiede.

Die Natur ist in der Lage, sich an alle Umstände anzupassen. Bei uns haben Tiere, Pflanzen und natürlich auch wir Menschen gelernt, mit den Jahreszeiten zu leben.

Die Achse der Erde ist geneigt

2 Wann ist Frühling?

Auf diese Frage gibt es gleich mehrere Antworten. Wir unterscheiden nämlich den astronomischen, den meteorologischen und den phänologischen Frühling. Das hört sich komplizierter an als es ist.

Astronomen sind Wissenschaftler, die sich mit der Sonne, den Planeten und dem Weltall beschäftigen. Für sie beginnt der Frühling an dem Tag, an dem der Stand der Sonne den Äquator der Erde in nördliche Richtung überquert.

Dann sind dort Tag und Nacht gleich lang. Bei uns beginnt der astronomische Frühling in den nächsten Jahren immer am 20. März. Für die Astronomen endet der Frühling, wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht. Das ist regelmäßig am 21. Juni der Fall. Danach beginnt der Sommer.

Die Meteorologen beschäftigen sich mit dem Wetter und dem Klima. Für sie beginnt der Frühling immer am 1. März und er endet immer am 31. Mai. Das ist eine einfache Festlegung, mit der alle gut leben können.

Die Phänologen beobachten die Entwicklung der Pflanzen und das Verhalten der Tiere. Für sie beginnt der Vorfrühling zum Beispiel mit der Blüte der Haselnuss. Danach folgt der Erstfrühling, wenn die Forsythie blüht. Als Vollfrühling bezeichnen sie die Zeit, wenn sich an Apfelbäumen, Flieder und Himbeeren Blüten bilden.

Der Beginn des Frühlings hängt für Phänologen also von der Lage eines Gebietes, aber auch von der wirklichen Entwicklung in der Natur ab. Bereits Ende Februar setzt er im Süden Portugals ein, während es in Finnland erst im Mai Frühling wird.

Doch auch Menschen, die keine Wissenschaftler sind, können den Frühling an einigen einfachen Beobachtungen erkennen – und genießen.

Mit der Blüte der Hasel beginnt bei uns der Vorfrühling

Eine Blumenwiese im April in Portugal. Hier beginnt der Frühling früher als bei uns.

3 Das Frühlingskonzert der Vögel

Text

Vogelkonzert 1

Vogelkonzert 2

Wenn man im Frühling früh erwacht, kann man ein wunderschönes Konzert hören. Und das sogar kostenlos. Man muss nur still dem Gesang der Vögel lauschen.


Die singen nicht alle gleichzeitig. Der Hausrotschwanz zum Beispiel ist schon etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang zu hören. Der Star stimmt erst nach dem Aufgang der Sonne in das Konzert ein, die anderen irgendwann dazwischen. Wegen dieser Reihenfolge spricht man manchmal von einer "Vogeluhr".

Es sind fast immer nur die männlichen Vögel, die dieses Konzert im Frühling anstimmen. Das hat zwei Gründe: Sie singen, weil sie auf der Suche nach einer Vogelfrau sind. Die Melodien der Vögel sind also richtige Liebeslieder.


Außerdem dient der Gesang dazu, den Anspruch auf ein Revier anzumelden. Vogelkonzerte gibt es am Morgen und am Abend. Amseln, Rotkehlchen, Buchfink und Singdrossel singen dann noch einmal. Ganz besonders eindrucksvoll sind die Melodien der Nachtigall, die aber erst zu hören sind, wenn es dunkel geworden ist.

Rotkehlchen, Buchfinken und Amseln gehören zu den eifrigsten Sängern im Vogelkonzert

4 Osterlämmer

Viele Tiere, die bei uns leben, bekommen im Frühling Nachwuchs. Wenn der Vogelmann eine Vogelfrau gefunden hat, beginnen beide mit dem Nestbau. Das Weibchen legt Eier, aus denen bald die jungen Vögel schlüpfen. Auch kleine Hasen und Rehkitze werden geboren und aus dem Laich der Frösche schlüpfen die Kaulquappen.

Das alles hat einen einfachen Grund. Die jungen Tiere müssen sich bald selbst Futter suchen. Im Frühling gibt es das größte und reichhaltigste Angebot. Außerdem wird es wärmer und den Tierkindern bleibt genügend Zeit, sich auf den nächsten kalten Winter vorzubereiten.


Das kann man sehr gut bei den Schafen beobachten. Sie bekommen ihre Jungen manchmal schon im Februar, meistens jedoch im März. Zunächst ernähren sich die jungen Lämmer von der Milch der Mütter. Wenn sie etwas herangewachsen sind, finden sie genügend saftiges Futter und lernen schnell, sich selbst zu versorgen.


Da wir Ende März oder Anfang April das Osterfest feiern, nennt man die Lämmer manchmal auch Osterlämmer. Mit Ostern sind auch manche Bräuche verbunden, die mit Eiern zu tun haben.

Es werden Eier versteckt, Eier geschlagen oder man rollt sie Abhänge hinunter. Seit langer Zeit gelten Eier als Symbole neuen Lebens. In manchen Gegenden werden Osterfeuer entzündet. Diesen Brauch gibt es seit einigen hundert Jahren. Wahrscheinlich sollten so der Winter und die bösen Geister vertrieben werden.

5 Die Pflanzen im Frühling

Im Frühling können wir uns an wunderschönen Farben und Düften der Pflanzen erfreuen. Die Pflanzen wollen uns damit allerdings nicht unbedingt eine Freude machen. Ihre Blüten sind vielmehr Teil ihres natürlichen Lebenslaufs.

Sie entwickeln ihre Blütenpracht, weil sie damit Insekten und andere Tiere anziehen. Sie bieten ihnen sogar einen süßen Nahrungssaft an, den Nektar. Als kleines Dankeschön helfen die Insekten den Pflanzen, sich zu vermehren. Wenn eine Biene zum Beispiel eine Blüte eines Apfelbaums besucht, trifft sie auf einige gelbliche Stiele in der Mitte der Blüte.


Man bezeichnet diese als Staubblätter. Auf den Staubblättern bilden sich viele winzige Pollen. In der Mitte der Blüte wächst der Stempel. Bei ihrem Besuch nimmt die Biene jedes Mal Pollen mit zu anderen Blüten. Einige gelangen dabei auf die Stempel der anderen Blüten. Diesen Vorgang nennt man Bestäubung. Erst nach der Bestäubung kann sich ein Apfel entwickeln.

Die Natur hat es bei den Apfelbäumen so eingerichtet, dass sich möglichst viele Äpfel entwickeln, damit aus ihren Kernen neue Bäume entstehen. Aber nur durch den Trick mit den Blüten und dem Nektar hat sie erreicht, dass die Bienen ihre wichtige Arbeit verrichten.


Andere Pflanzen vertrauen nicht auf Bienen oder sonstige Insekten, sondern sie lassen ihre Pollen vom Wind verwehen. Bei der Schwarzerle zum Beispiel bilden sich im März oder April längliche Kätzchen, auf denen Pollen entstehen. Nicht weit davon sprießen kleine Zapfen. Der Wind trägt die Pollen zu den Zapfen. In ihnen wachsen Früchte heran, die im Herbst reif sind.

Bienen suchen nach Nektar in den Blüten von Apfelbäumen und sorgen so für die Bestäubung

Die wunderschönen Blüten der Kastanien ziehen ebenfalls viele Insekten an

6 Die Menschen und der Frühling

Die meisten Menschen freuen sich auf den Frühling. Die dunkle Jahreszeit ist vorbei, es wird wärmer und wir können wieder viel mehr Zeit draußen verbringen und uns an der Natur erfreuen. Das längere Tageslicht tut unserer Seele gut. Der Frühling hat viele Dichter angeregt, ihre Empfindungen auszudrücken.

Doch einige Menschen haben auch Probleme mit dem Frühling, zum Beispiel, weil sie von der "Frühjahrsmüdigkeit" betroffen sind. Wenn es nämlich wärmer wird, weiten sich auch unsere Blutgefäße. Das führt gelegentlich zu niedrigerem Blutdruck und zu einer erhöhten Müdigkeit.

Andere leiden, wenn die Blumen, Gräser und Bäume ihre winzigen Pollen verstreuen. Den meisten Menschen macht das nichts aus, doch einige reagieren allergisch.

Ihnen jucken die Augen, sie müssen ständig niesen oder die Nase ist verstopft. Sie haben einen "Heuschnupfen". Oft werden diese Beschwerden vom Blütenstaub der Birke, der Erle, des Getreides oder der Gräser verursacht. Und dennoch: In keiner anderen Jahreszeit zeigt sich die Natur in einer solchen Pracht und Schönheit wie im

Bilder: Hamsterkiste

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