11 Eisvogel

Der Eisvogel wird etwa 16 cm lang und 40 g schwer. Seine Oberseite schimmert bläulich, die Unterseite ist rot.

Eisvögel leben an klaren, flachen Gewässern. Sie ernähren sich hauptsächlich von kleinen Fischen, z. B. Stichlingen. Bei der Jagd können sie im Rüttelflug einige Zeit auf der Stelle stehen. Wenn der Eisvogel einen Fisch erspäht hat, stürzt er sich mit angelegten Flügeln ins Wasser.

Eisvögel bauen ihre Nester in Höhlen. Diese Höhlen legen sie in steilen, lehmigen oder sandigen Uferböschungen an. Sie fliegen dabei so oft mit dem Schnabel voraus gegen die Böschungen an, bis ein kleines Loch entsteht.

Wenn sie darin stehen können, erweitern sie das Loch zu einem Tunnel, der 50 bis 100 cm lang sein kann. Ist die Nisthöhle fertig, füttert das Männchen das Weibchen so lange, bis es 6 bis 7 weiße Eier gelegt hat. Dieses Verhalten nennt man Balzfütterung.

Beide Eltern brüten in 19 bis 21 Tagen die Eier aus. 3 bis 4 Wochen verbringen die Jungen im Nest. Anschließend zeigen ihnen die Eltern einige Tage lang, was man als Eisvogel können muss. Danach werden die Jungen aus dem Revier vertrieben. Eisvögel leben auch im Winter bei uns, es sind also Stand- oder Jahresvögel.
- Bild: FokusNatur   / CC BY-SA 3.0 

12 Elster

Das Gefieder der Elster ist an der Oberseite schwarz, dabei glänzen die Federn bläulich, grünlich oder purpurn. Der Schwanz ist tiefschwarz. Die Unterseite dieses Vogels ist jedoch hellweiß. Die Männchen und die Weibchen unterscheiden sich äußerlich gar nicht, Männchen wiegen etwa 233 Gramm und Weibchen ungefähr 203 Gramm. Beide können bis zu 51 Zentimeter lang werden, der Schwanz misst dabei fast die Hälfte dieser Länge. Die Flügelspannweite beträgt etwa 48 bis 53 Zentimeter. 


Die Elster ist eine Vogelart aus der Familie der Rabenvögel. Elstern leben in weiten Teilen Europas, Asiens und im nördlichen Afrika. Man kann sie in Mischwäldern, Parks und großen Gärten beobachten. Sie rauben gern die Nester anderer Vögel aus und sie vergreifen sich sogar an jungen Hühnerküken. Sie suchen sich jedoch auch allerlei Nahrung am Boden.

Ihre Nester bauen sie meistens hoch in der Spitze eines Baumes. Die Weibchen legen 4 bis 7 Eier hinein. Die Brutzeit beträgt 17 bis 18 Tage. Anschließend werden die Jungen von beiden Eltern gefüttert. Nach etwa 3 bis 4 Wochen verlassen sie das Nest. In der Brutzeit leben Brutpaare allein in ihren Revieren, während sich die Elstern, die nicht brüten, zu Gruppen zusammenschließen.

Elstern bleiben das ganze Jahr über bei uns. Es sind also Standvögel. Da sie gern blinkende Gegenstände stibitzen, spricht man auch manchmal von den "diebischen Elstern".

13 Fasane

Vom Kopf bis zur Schwanzspitze werden Fasane 50 bis 90 cm lang. Sie wiegen 1 bis 1,5 kg. Die Hähne tragen ein auffälliges, buntes Federkleid. Die Hennen hingegen sind unscheinbar grau-braun. Durch die auffällige Färbung können die Hähne andere Tiere von den Nestern ablenken.

Fasane leben in Hecken mit viel Gestrüpp zwischen landwirtschaftlichen Flächen. Sie ernähren sich im Herbst und Winter vor allem von Getreidekörnern, Blattgrün, Kohl, Eicheln oder Zuckerrüben. Im Frühjahr und im Sommer fressen sie auch Insekten, Würmer, Schnecken oder Mäuse.

Ende April bis Juni legt die Henne gut versteckt in einer Mulde ein Nest an. Sie polstert es mit Blättern und Gras aus und legt  8 bis 15 hell-olivfarbene Eier hinein. In 22 - 27 Tagen werden die Eier ausgebrütet. Die Küken sind Nestflüchter, sie bleiben nur wenige Stunden im Nest. Sie können schon nach 12 – 14 Tagen fliegen. Fasane leben auch im Winter bei uns.
- Bild: Hamsterkiste

14 Feldlerchen

Die Feldlerche ist ein eher unscheinbarer Vogel. Sie ist an der Oberseite braungrau und an der Brust dunkel gestreift. Die Federn auf dem Kopf können eine kleine Haube bilden. Die Feldlerche wird etwa 18 cm lang. Die Vögel fallen vor allem durch ihre Singflüge auf. Etwa 2 bis 6 Minuten lang steigen sie in die Höhe und singen dabei unentwegt. Aus einer Höhe von ungefähr 100 m lassen sie sich anschließend im Sturzflug fallen. Knapp über dem Boden breiten sie die Flügel und den Schwanz aus, um elegant zu landen.

Die Feldlerchen lieben weite, offene Landschaften und leben häufig in Gegenden mit spärlichen Pflanzenbewuchs. Sie ernähren sich von Insekten, Würmern, Samen und Pflanzenteilen. Ein Elternpaar baut ein Nest in Mulden auf dem Erdboden. Ende April legt das Weibchen bis zu 7 Eier hinein. Nach 11 Tagen schlüpfen die Jungen. Sie werden von beiden Eltern versorgt. Wenn diese das Nest bedroht fühlen, veranstalten sie in einiger Entfernung einen Rüttelflug dicht über dem Boden.


Schon nach ungefähr 10 Tagen verlassen die Jungen das Nest, sie können aber frühestens ab dem 15. Lebenstag fliegen. Unter guten Bedingungen brütet die Feldlerche dann ab Mitte Juli ein zweites Mal. Sie bleibt auch im Winter bei uns, ist also ein Standvogel. - Bild: Daniel Pettersson  /  CC BY-SA 2.5

15 Feldsperlinge

Der Feldsperling ist schlanker als der Haussperling. Er kann auch gewandter fliegen. Seine Kopfplatte und die Oberseite sind braun mit schwarzen Einfärbungen, die Wangen sind weiß und haben einen schwarzen Fleck. Die Unterseite ist hell. Wenn er fliegt, sieht man auf den Flügeln ein weißes Band. Feldsperlinge werden etwa 15 cm lang.

Sie leben in Gebieten mit vielen Bäumen, auf Äckern, in Obst- und Gemüsegärten. Sie fressen fast alles, mit Vorliebe jedoch die Samen von Pflanzen.

Sie bauen ein grobes Nest aus Stroh, Gras und Federn. Das Weibchen legt etwa 6 - 7 Eier hinein. Die Brutzeit dauert 12 - 14 Tage. Nach weiteren zwei Wochen verlassen die Jungen das Nest.

Feldsperling sind Standvögel, sie leben das ganze Jahr hindurch an einem Ort. Um sie anzulocken, braucht man eine Wassertränke, Futter und etwas Geduld. Dann dauert es manchmal gar nicht lange, bis eine Sperlingsfamilie vorbei kommt.
- Bild: pixabay.com

16 Gartenrotschwanz

Beim Gartenrotschwanz unterscheiden sich Männchen und Weibchen sehr. Die Weibchen sind unscheinbar graubraun gefärbt. Die Männchen aber zeigen eine schwarze Färbung der Augen, der Wangen und Kehle. Auf der Stirn tragen sie einen weißen Fleck. Die Brust ist rotbraun, die Oberseite blaugrau gefärbt. Der Gartenrotschwanz ist etwa 14 cm lang.

Er liebt lichte Wälder, Parks, Alleen, Obstwiesen sowie Gärten. Der Gartenrotschwanz ernährt sich vor allem von Insekten, gelegentlich auch von Beeren. Es ist ein lebhafter Vogel, er zittert oft mit dem Schwanz und macht dabei knicksende Verbeugungen.

Er baut sein Nest aus Gras, Blättern und Moos in Baumhöhlen, Mauerhöhlen oder Nistkästen. Manchmal nistet er auch in Briefkästen oder Blumentöpfen. Das Weibchen legt 5 bis 7 blaugrüne Eier. Die Eier werden 12 bis 14 Tage bebrütet. Die Jungen verlassen nach etwa 2 Wochen das Nest. 
Bild: Weibchen (links) und das farbenprächtige Männchen - Henrieke Mühlichen  /  CC BY-SA 3.0

17 Gimpel

Der Gimpel wird manchmal auch Dompfaff genannt. Das Männchen ist viel bunter als das Weibchen. Die Oberseite des Kopfes ist beim Männchen schwarz, die Oberseite des übrigen Gefieders ist blaugrau. Die Flügel sind schwarz und zeigen einen weißen Querstreifen. Unterseite, Hals und seitliche Kopfpartie sind rosarot. Der Schwanz ist wiederum schwarz. Das Weibchen hat eine dunkel graubraune Oberseite, der Bauch ist weißlich. Gimpel werden etwa 14 cm lang.

Sie leben in Nadelwäldern mit viel Unterholz, aber auch in Gärten mit Hecken und in Parks, wenn dort Nadelbäume wachsen. Sie ernähren sich vorwiegend von Knospen und Samen der Nadelbäume, aber auch die Samen von Löwenzahn, Distel und verschiedenen Kräutern verschmähen sie nicht.

Das Nest bauen die Gimpel in dichten Nadelbäumen. Die Weibchen legen 4 bis 6 Eier hinein. Es brütet auch meistens allein, 12 bis 14 Tage lang. Nach weiteren 2 Wochen sind die Jungen flügge. Die Gimpel sind vorwiegend Standvögel, sie verbringen auch den Winter bei uns.
Bild von Melani Marfeld auf Pixabay 

18 Goldammer

Die Goldammer gehört zur Familie der Finken. Dieser Vogel wird etwa 16 cm lang. Der Kopf und die Unterseite des Männchens ist leuchtend gelb, der Rücken dunkel gestrichelt. Das Gefieder des Weibchens ist etwas dunkler.

Die Goldammer lebt an Waldrändern, auf Lichtungen im Wald oder in Hecken an Feldrändern. Dichten Wald und kahle Felder meidet sie. Sie ernährt sich von Insekten, Spinnen, Beeren und Samen.

Goldammern brüten von April bis Anfang Juni. Sie bauen ihre Nester am Boden oder bis in eine Höhe von etwa 4 m. Das Weibchen legt 4 bis 5 rötlichbraune Eier mit auffallenden Haarlinien hinein. Nach 12 bis 15 Tagen schlüpfen die Jungen. Sie bleiben etwa 2 Wochen im Nest, anschließend werden sie schnell selbständig. Goldammern sind meistens Standvögel.
  - Bild: Marek Szczepanek  / CC BY-SA 3.0

19 Graugans

Die Graugans ist in ganz Europa anzutreffen. In vielen Naturschutzgebieten brütet sie inzwischen regelmäßig. Graugänse überwintern an der Westküste Spaniens und Portugals, an den Küsten von Algerien und Tunesien und rund um die Adria. Mehrere zehntausend Gänse rasten regelmäßig im Nationalpark Neusiedlersee-Seewinkel in Österreich.


Die Graugänse werden etwa 75 bis 90 Zentimeter lang und wiegen bis zu vier Kilogramm. Ihr Schnabel ist orangefarben bis gelb, er ist relativ groß und klobig. Das Gefieder ist graubraun, an der Unterseite etwas heller. Die Flügelspannweite beträgt bis zu 180 Zentimetern. Graugänse können ungefähr 17 Jahre alt werden.


Graugänse ernähren sich hauptsächlich von kurzen Gräsern und Kräutern,  Stauden und Wurzeln. Auf den Feldern der Landwirte machen sie sich auch gern über Kartoffeln und Rüben her. - Bild: Hamsterkiste

20 Graureiher

Der Graureiher wird etwa 90 cm lang. Sein Oberteil, die Flügel und der Schwanz sind hellgrau. Wenn er fliegt, zieht er seinen Hals ein. Daher kann man ihn gut von Störchen und Kranichen unterscheiden, denn diese fliegen mit gestrecktem Hals.

Graureiher werden auch Fischreiher genannt. Sie kommen in der Nähe von Gewässern vor. Sie ernähren sich von Fischen, Fröschen, Wasserinsekten, Schnecken, großen Insekten und kleinen Säugetieren. Der Reiher steht oft unbeweglich an einem Fluss, der Hals ist eingezogen. Plötzlich stößt der Vogel zu und greift seine Beute mit dem Schnabel.

Reiher brüten meistens in Kolonien. Ihre Nester bauen sie in große Baumkronen. Die 3 bis 5 Eier in den Nestern werden 25 bis 26 Tage lang bebrütet. Männchen und Weibchen teilen sich die Brutarbeit. Die Jungen bleiben sehr lange im Nest. Erst nach 8 Wochen gehen sie selbst auf Futtersuche. Einige Graureiher ziehen im Winter nach Süden, andere bleiben hier. Sie benötigen allerdings offene Gewässer, um auch im Winter zu überleben. Bei strengem Frost kommen viele Reiher um.