Am Wegesrand - Teil 2



11 Mohn

Es gibt etwa 80 bis 100 verschiedene Mohnarten. Am bekanntesten ist bei uns der Klatschmohn. Diese Pflanze wird etwa 30 bis 80 cm groß. Die Stängel enthalten einen Milchsaft, der für Menschen und Tiere leicht giftig ist. Klatschmohn blüht von Mai bis Juli. Die Blüten des Mohn sind von vier roten Kronblättern umgeben.

Diese sind 5 bis 10 cm groß und fühlen sich an wie knittriges Papier. Die Blüten fallen schon nach 2 bis 3 Tagen ab. Nach der Bestäubung bilden sich Früchte, die zwischen 2000 und 5000 kleine Samen enthalten. Wenn die Fruchtkapsel aufplatzt, verbreitet der Wind die Samen. Außer dem Klatschmohn ist bei uns der Schlafmohn besonders bekannt.

Seine Samen werden in Süßspeisen und Gebäck verwendet und Brötchen werden damit bestreut. Man kann aus dem Schlafmohn auch Medizin und Rauschmittel gewinnen. Daher ist der Anbau in Deutschland nur mit einer Genehmigung möglich, in Österreich ist er jedoch erlaubt.

12 Scharbockskraut

Diese Pflanze wird auch Feigwurz oder Frühlings-Scharbockskraut genannt. Ihr deutscher Name entstand, weil man früher die Blätter der Pflanze gegen die gefürchtete Mangelkrankheit Skorbut aß, da sie viel Vitamin-C enthalten. In der Schweiz nennt man die Pflanze auch Glitzerli.


Das Scharbockskraut blüht früh. Es ist eine ausdauernde Pflanze, die  10 bis 20 cm hoch werden kann. Es werden jährlich etwa 1 bis 2 cm lange Wurzelknollen gebildet, in der Nährstoffe eingelagert werden. Auffallend sind ihre einzeln stehenden, goldgelben und sternförmigen Blüten.


Das Scharbockskraut kommt vor allem in Nord- und Mitteleuropa, in Kleinasien und in Nordafrika vor. Es gedeiht meist in feuchten Wiesen, Gebüschen, Hecken oder dichten Laubwäldern und an Laubwaldrändern.

13 Schmetterlingsflieder

Der Schmetterlingsflieder wird auch Sommerflieder, Gewöhnlicher Sommerflieder, Schmetterlingsstrauch oder Fliederspeer genannt. Diese Pflanze wächst überall in Mitteleuropa. Sie kann eine Höhe von 0,5 bis 5 Metern erreichen.


Die zahlreichen Blütenstände werden 4 bis zu 30 Zentimeter lang und haben einen Durchmesser von 2 bis 5 Zentimeter. Sie öffnen sich im Juni und duften nach Honig.


Dadurch werden Insekten angezogen, insbesondere Tagfalter, Honigbienen, Hummeln und Holzbienen. Sie besuchen die Blüten, saugen den Nektar und sorgen für die Bestäubung der Pflanze.  Die Samen werden durch den Wind verbreitet.

Der Schmetterlingsflieder wird vielfach auch als Zierpflanze in Gärten und Parks angepflanzt. Er ist aber auch in der freien Natur verbreitet.

14 Große Sternmiere

Diese Pflanze ist eine von etwa 200 Arten der Sternmieren, die es auf der Erde gibt. Sie wird auch Echte Sternmiere oder Großblütige Sternmiere genannt. Sie ist eine größere Verwandte der Vogelmiere und blüht sehr früh in Gebüschen und Laubwäldern. 


Die Große Sternmiere ist eine mehrjährige krautige Pflanze. Sie bildet zahlreiche Sprossen, aber keine Wurzelknollen aus. Sie erreicht eine Höhe zwischen 20 und 60 Zentimetern. Die Pflanze blüht in der Zeit von März bis Juni. Die einzelnen Blüten haben nur eine kurze Lebensdauer. Da jedoch nicht alle zugleich blühen, zieht sich die Blütezeit über mehrere Monate hin.


Die Große Sternmiere ist eine wichtige Nahrungspflanze für einige Nachtfalterarten. Die Raupen der Eulenfalter und der Spanner ernähren sich von ihren Blättern, andere Falter saugen den Nektar aus den Blüten.

15 Douglas-Spierstrauch

Es gibt rund 80 Arten von Spiersträuchern. Der Name bezieht sich auf die oft gedrehten Früchte. Im Griechischen heißt speira = Winde, Windung. Spiersträucher überstehen den Winter sehr gut, sie sind im Sommer grün und verlieren im Herbst ihr Laub. Die Laubblätter sind einfach und haben einen kurzen Stiel.



Spiersträucherwerden auch gern in Gärten und Parks angepflanzt. Sie sind auf der Nordhalbkugel der Erde verbreitet, in China kommen sie sehr häufig vor. Spiersträucher werden 25 cm bis 2 m hoch. Sie verbreiten sich durch Samen.

16 Wiesenkerbel

Für den Wiesenkerbel gibt es zahlreiche andere Bezeichnungen, unter anderem wird die Pflanze Buchholder, Eselspeterlein, Kälberscheere,  Piffenkrut, Schierling, Tigerlikraut oder Wolfswurzel genannt.


Der Wiesenkerbel ist bei uns häufig und weit verbreitet. Die Pflanze wird 60 bis 150 Zentimeter hoch. Die Stängel sind hohl. Die kleinen Blüten sind weiß, sie blühen von April bis Juli. Bei Berührung kann der Wiesenkerbel auf der Haut allergische Reaktionen hervorrufen.


Landwirte mögen die Pflanze nicht besonders. Für Weidetiere bietet sie nur wenig nahrhaftes Futter. Im Heu ist sie auf Grund ihrer harten Stängel wertlos. Außerdem ist sie in der Lage, andere Wiesenpflanzen zu verdrängen.

17 Taubnessel

Wir kennen etwa 30 verschiedene Arten von Taubnesseln. Diese Pflanzen kommen in allen Erdteilen vor, besonders aber auf der nördlichen Halbkugel. Bei uns sind zum Beispiel die Weiße Taubnessel, die oben abgebildet ist, die Stängelumfassende Taubnessel und die Goldnessel verbreitet.


Taubnesseln werden etwa 20 bis 70 Zentimeter hoch. Sie wachsen am Rand von Wegen und Wiesen, in Gräben, unter Hecken und auf Schuttplätzen. Taubnesseln werden häufig mit Brennnesseln verwechselt. Taubnesseln verfügen jedoch über keine Brennhaare, so dass beim Berühren der Planze kein Brennen auf der Haut entsteht.


Einige Arten der Taubnessel  können zu Tee verarbeitet werden. Geerntet werden die Blätter und Blüten von Mai bis September.

18 Waldgeißblatt

Das Waldgeißblatt wird auch Wildes Geißblatt, Deutsches Geißblatt oder Wald-Heckenkirsche genannt. Diese Kletterpflanze ist über weite Teile Europas verbreitet.


Die Pflanze wächst als Liane an Bäumen empor. Dabei kann sie eine Länge von bis zu 25 Metern erreichen. Sie teilt sich in mehrere Schlingen, die einen Baum regelrecht „einspinnen“ können. Die Schlingen verursachen im Laufe der Zeit schraubige Einkerbungen in die Rinde der Bäume. Sie wachsen immer rechts herum.

Das Waldgeißblatt blüht mit cremeweißen bis gelblichen Blüten, die einen süßen Duft verbreiten. Manchmal wird es als Zierpflanze in Parks und Gärten verwendet. Die roten Beeren sind giftig. Ihr Genuss führt zu Übelkeit und Durchfall.

19 Winterkresse

Die Winterkresse wird auch Barbarakraut genannt. Sie erreicht Höhen von 30 bis 90 cm. Die Pflanze wächst zweijährig: Sie bildet im ersten Jahr ihre Blätter und im Frühjahr des folgenden Jahres erscheinen die gelben Blüten. Sie ist inzwischen weltweit verbreitet.


Winterkresse wächst am Rand von Wegen und Äckern, an Gewässern und Bahndämmen sowie in Kiesgruben.


Der Name Barbarakraut erinnert an die Heilige Barbara, die als Schutzpatronin der Bergleute und Steinbrucharbeiter verehrt wird. Die Winterkresse kann bis in den Dezember hinein als Salat oder Gemüse verwendet werden. Ihr wird in der Naturheilkunde eine blutreinigende Wirkung nachgesagt.

20 Zypressen-Wolfsmilch

Wolfsmilch ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Wolfsmilchgewächse. Auf der ganzen Erde sind mehr als 2000 Arten verbreitet. Bei uns kommen zum Beispiel die Zypressen-Wolfmilch, die oben abgebildet ist, die Mandelförmige Wolfsmich und die Palisaden Wolfsmilch vor.


Der Name dieser Pflanze entstand, weil viele Arten einen Milchsaft enthalten. Die Berührung dieses Saftes kann zu  Reizungen der Haut und sogar zu Entzündungen führen. Früher wurde der Milchsaft der Pflanzen als Arzneimittel eingesetzt. Heute wird er nicht mehr verwendet.