Die Amsel ist ungefähr 25 cm lang. Sie ist die bekannteste und häufigste einheimische Drossel. Weil die Männchen ein schwarzes Gefieder haben, wird die Amsel auch "Schwarzdrossel" genannt. Das Gefieder der Weibchen ist dunkelbraun, an der Kehle etwas heller. Ihr Schnabel ist dunkel. Der Schnabel des erwachsenen Männchens ist gelb, seine Federn sind ganz schwarz.
Amseln leben gern in waldreichen Gebieten mit Büschen und Unterholz, in Parks und Gärten. Sie leben von Würmern, Schnecken, Früchten und anderen kleinen Tieren. Das Nest bauen sie in Bäumen, Sträuchern und Hecken. Es wird innen mit Erde und Pflanzenfasern verstärkt. Die Weibchen legen 4 bis 6 Eier. Das Brüten dauert etwa 12 - 14 Tage. Die Jungen verlassen schon nach 2 Wochen das Nest.
Früher war die Amsel ein scheuer und seltener Waldvogel. Vor ungefähr 200 Jahren begann sie, als Kulturfolger in Dörfer und Städte einzuwandern. Amseln sind vorwiegend Standvögel, also auch im Winter bei uns zu beobachten. Amseln baden gern. Das gehört zur Gefiederpflege, genau wie wir uns waschen.
2 Austernfischer
Der Austernfischer lebt vorwiegend an der Küste der Nord- und Ostsee, er kommt aber auch im Binnenland vor. Seine Oberseite ist schwarz, die Unterseite hingegen weiß. Er hat einen langen roten Schnabel und rote Beine. Er wird etwa 43 cm lang.
Austernfischer ernähren sich von Muscheln, Krebsen, Schnecken, Würmern und Insekten. Fische fressen sie nur ausnahmsweise. Mit ihrem langen Schnabel können sie in der obersten Bodenschicht im Wattenmeer nach Nahrung suchen.
Ihre Nester bestehen aus kleinen Mulden, die sie in den Dünen, in Wiesen oder auf Äckern anlegen. Die Weibchen legen 4 bis 7 gelblich weißgraue Eier. Die jungen Austernfischer verlassen schon nach wenigen Stunden das Nest. Daher bezeichnet man sie als "Nestflüchter".
3 Bachstelze
Dieser zierliche kleine Vogel wird nur ca. 18 cm groß. Dafür trägt er jedoch einen sehr langen Schwanz. Die Kopfplatte, das Kinn, die Kehle und die Brust sind im Sommer schwarz. Im Winter tragen Männchen und Weibchen einen schwarzen Scheitel und eine weiße Kehle mit einem schwarzen Lätzchen.
Bachstelzen lieben Wiesen mit Flüssen und Grasrändern. Wenn ein Feld gepflügt wird, suchen sie gern in den frischen Furchen nach Nahrung. Sie ernähren sich überwiegend von Insekten, Fliegen und Mücken.
Sie bauen ihr Nest in Baumästen, zwischen Efeu, unter Brücken und Dächern. 4 bis 6 Eier legt das Weibchen hinein. Sie werden 12 bis 14 Tage lang bebrütet. Die Jungen verlassen nach etwa 2 Wochen das Nest. Bachstelzen brüten zweimal im Jahr. Die meisten Bachstelzen verbringen den Winter in südlichen Ländern rund um das Mittelmeer.
4 Blässhuhn
Blässhühner sind in ganz Europa und in Nordafrika verbreitet, sie kommen sogar in Sibirien und in Australien vor. Sie lieben Gewässer, in denen das Wasser steht oder nur langsam fließt und in denen reichlich Nahrung vorhanden ist. Man findet sie auf Teichen, Tümpeln und Kiesgruben und in den Randzonen der Seen.
Blässhühner werden etwa 36-45 cm lang, ihr Federkleid ist schwarzgrau. Auffallend ist der schwarze Kopf mit dem leuchtend weißem Stirnschild und dem weißen Schnabel. Männliche Tiere erreichen ein Gewicht von bis zu 600 Gramm, die Weibchen werden bis zu 800 Gramm schwer. Blässhühner können sehr gut schwimmen. Sie haben kräftige grüne Beine, zwischen den Zehen befinden sich Schwimmlappen.
Blässhühner ernähren sich von Schilf, Wasserpflanzen, Mollusken, Insekten und deren Larven. Die Nester der Blässhühner befinden sich immer in der Nähe des Wassers.
5 Blaumeise
Die Blaumeise ist etwas kleiner als die Kohlmeise. Der Kopf, die Flügel und der Schwanz sind blau, die Unterseite ist gelb. Um die Augen, das Kinn und den Hals finden wir dunkle Streifen. Die Blaumeise ist etwa 12 cm lang.
Sie liebt Laubwälder, Obstgärten und Parks. Blaumeisen ernähren sich von kleinen Insekten, Puppen, Spinnen, Knospen und allerlei Samen.
Das Nest bauen sie weich und fein aus Moos, Wolle und Haaren. Gern nehmen sie Nistkästen an. Die Weibchen legen etwa 10 - 14 weiße Eier mit rötlichen Flecken hinein. Die Brutzeit dauert etwa 2 Wochen. Nach 16 Tagen verlassen die Jungen das Nest.
Die Blaumeise ist ein flinker Vogel, der bei der Insektensuche wie ein kleiner Akrobat durch die Zweige turnt. Blaumeisen leben auch im Winter bei uns, wechseln aber gelegentlich ihren Lebensraum. Man nennt sie Teilzieher.
6 Brachvogel
Der Brachvogel wird 50 bis 60 cm lang und er erreicht eine Spannweite von 1 m. Die Farbe seines Gefieders ist an die Farbe trockenen Grases angepasst. Er hat sehr lange Beine und einen Schnabel, der ungefähr 15 cm lang wird. Sein Gewicht beträgt etwa 600 bis 900 g.
Brachvögel leben in Gebieten mit großen Wiesen, Mooren und Sümpfen. Sie halten zu menschlichen Siedlungen immer einen großen Abstand. Sie ernähren sich vor allem von Fröschen, Würmern, Schnecken, Insekten und Spinnen, gelegentlich auch von Samen und Beeren.
Brachvögel bauen ihre Nester am Boden. Meistens liegen 4 Eier im Nest. Sie sind olivgrün mit braunen Flecken und etwa so groß wie Enteneier. Nach 29 Tagen schlüpfen die Jungen, die im Alter von 4 Wochen fliegen lernen.
- Bild von Bishnu Sarangi auf Pixabay
7 Buchfink
Die männlichen Buchfinken tragen prächtige Farben. Sie haben eine weinrote Unterseite. Auf dem Kopf und am Hals sind sie schieferblau. Die Flügel sind durch ein doppeltes weißes Band gekennzeichnet. Die Weibchen sind sehr viel unscheinbarer als die Männchen.
Buchfinken werden etwa 15 cm lang. Sie leben in Wäldern, Gärten und Parks. Sie ernähren sich von Saaten, Früchten und Knospen, aber auch von Insekten, kleinen Schnecken und Würmern.
Sie bauen ihr Nest in Bäumen und tarnen es gut. Das Weibchen legt 4 bis 6 Eier hinein. Die Jungen schlüpfen nach ca. 2 Wochen. Nach weiteren 2 Wochen sind sie flügge.
Buchfinken sind teilweise Standvögel, teilweise auch Zugvögel. Vor allem junge Vögel ziehen im Winter in das Mittelmeergebiet.
- Bild: Hamsterkiste
8 Buntspecht
Der Buntspecht trommelt gern auf die Rinde von Bäumen ein, um dort Futter zu finden. Er wird etwa 23 cm lang. Die Oberseite seines Gefieders und der Scheitel sind schwarz, auf den Schultern trägt er weiße Flecken. Die Federn an der Unterseite des Schwanzes sind rötlich, beim Männchen ist auch ein roter Halsfleck zu sehen.
Buntspechte leben in Wäldern, Parks und Gärten. Sie ernähren sich von verschiedenen kleinen und großen Insekten, die sie unter der Baumrinde finden. Im Winter suchen sie nach Samen von Kiefern. Dabei hämmern sie die Kieferzapfen auf.
Spechte brüten in Höhlen, die sie selbst ausgehackt haben. Die Weibchen legen 4 bis 6 weiße Eier, die von beiden Eltern bebrütet werden. Die Brutzeit dauert 12 bis 13 Tage, die Jungen verlassen nach etwa 3 Wochen das Nest. Buntspechte sind meistens Standvögel.
- Bild: Hamsterkiste
9 Dohle
Das Gefieder der Dohle ist am Hinterkopf und am Nacken grau, die übrige Oberseite ist schwarz mit einem blauen Schimmer. Die Unterseite ist grauschwarz. Männchen und Weibchen unterscheiden sich äußerlich nicht. Sie werden etwa 33 cm lang und wiegen ungefähr 230 g.
Dohlen leben in Parklandschaften und in offenem Gelände mit angrenzenden Laubwäldern. Man findet sie auch in Dörfern und Städten. Dohlen ernähren sich von Insekten, Würmern, Schnecken, Mäusen, Beeren und Samen. Auch in menschlichen Abfällen suchen sie nach Essbarem.
Dohlen schließen sich manchmal zu Brutkolonien zusammen, die aus über hundert Paaren bestehen können. Sie sind Höhlenbrüter, die zum Beispiel auch gern in unbenutzten Schornsteinen nisten. Im April oder Mai legen die Weibchen 4 bis 6 Eier. Nach 17 bis 18 Tagen schlüpfen die Jungen. Sie werden etwa 4 bis 5 Wochen von beiden Eltern versorgt.
Dohlen sind Standvögel. Sie sind größer als die meisten einheimischen Vögel. Deshalb haben sie eine Futterstelle meistens für sich allein.
- Bild: Hamsterkiste
10 Eichelhäher
Der Eichelhäher hat einen grauen Scheitel mit einigen dunklen Streifen. Sein Gefieder ist überwiegend gräulich-rot, der Schwanz ist dunkel gefärbt.
Die Flügel sind blau und schwarz gestreift und weisen einen weißen Fleck auf. Am Ansatz des Schwanzes ist ebenfalls ein weißer Fleck zu sehen. Er wird etwa 34 cm lang.
Eichelhäher leben in waldreichen Gegenden, auch in Obstgärten und Parks. Sie fressen große Insekten, aber auch Eier und Jungvögel kleinerer Arten. Früchte, Samen, Getreide, Eicheln und Bucheckern mögen sie ebenfalls.
Sie bauen kleine, unordentliche Nester in Bäumen oder Sträuchern. Die Weibchen legen etwa 4 bis 6 grünbraune Eier. Nach 16 bis 17 Tagen schlüpfen die Jungen, die nach weiteren 3 Wochen das Nest verlassen.
Eichelhäher sind Standvögel.
- Bild: gemeinfrei