Hamsterkiste Vogelgalerie - Teil 4

31 Kiebitz

Der Kiebitz zeigt eine glänzend schwarze Oberseite. Die Unterseite ist weiß mit einem schwarzen Brustband. Am Hinterkopf steht eine "Federholle" ab. Sein Ruf klingt wie sein Name: "Kie-witt". Er wird etwa 30 cm lang und 150 bis 280 g schwer.

Der Kiebitz liebt flache und feuchte Wiesen und Weiden. Er hält sich aber auch auf Feldern und Äckern auf. Er ernährt sich von Würmern, Insekten und deren Larven sowie Pflanzensamen.

Kiebitze bauen ihre Nester in einer flachen Mulde auf dem Boden, die sie mit Gras auspolstern. Das Weibchen legt meistens 4 oliv braune Eier mit schwärzlichen Flecken hinein. Die Eltern brüten etwa 4 Wochen. Die Jungen verlassen kurz nach dem Ausschlüpfen das Nest, sie sind Nestflüchter. Sie können aber erst nach 4 bis 5 Wochen fliegen. Die meisten Kiebitze verbringen den Winter in Südeuropa oder in Nordafrika.
- Bild: Hamsterkiste

32 Kleiber

Der Kleiber kann als einziger Vogel kopfüber an Baumstämmen hinunter klettern. Er hält sich dabei nur mit seinen kräftigen Füßen fest. Sein Name kommt daher, dass er Ritzen im Nistkasten und den Eingang seiner Höhle bis auf ein kleines Schlupfloch mit Lehm verklebt. Kleiber werden etwa 15 cm lang. Die Oberseite des Gefieders ist blaugrau, die Unterseite ockerfarben. Über die Augen hinweg verläuft ein dunkler Streifen.

Sie leben in Laub- und Mischwäldern, Parks und Gärten. Mit ihrem spitzen Schnabel suchen sie in Ritzen und Spalten von Bäumen nach Insekten, deren Larven und Insekteneiern. Vor allem im Winter fressen sie auch Samen und Nüsse. Sie bauen ihre Nester in Höhlen. Dabei legen sie die Bruthöhle mit Rindenstückchen, Haaren, Gras und Federn aus. Die Weibchen legen etwa 6 - 9 weiße Eier mit rostroten Flecken. Kleiber sind Standvögel, sie leben also auch im Winter bei uns.
- Bild: Hamsterkiste

33 Kohlmeise

Die Kohlmeise ist die größte Meise, die bei uns lebt. Man erkennt sie an dem schwarzen Kopf mit den weißen Wangen, die Unterseite des Körpers ist gelb mit schwarzem Längsstreifen. Die jungen Vögel sind matter gefärbt. Die Kohlmeise ist etwa 14 cm lang.

Sie lebt vorwiegend in Gegenden mit Bäumen und vielen Sträuchern. Meisen ernähren sich von Insekten, kleinen Raupen und Spinnen. Sie mögen aber auch Samen, Beeren und Knospen.

Die Kohlmeise ist ein Höhlenbrüter. Gern nistet sie in Nistkästen. Sie baut ein weiches und feines Nest aus Moos und Wolle und legt etwa 8 - 10 weiße Eier hinein. Die Eier fallen durch rötliche Flecken auf. Die Jungen schlüpfen nach 11 - 17 Tagen. Sie verlassen nach weiteren 16 Tagen das Nest. Die Kohlmeise ist ein Standvogel, sie bleibt das ganze Jahr hindurch an einem Ort. - Bild: Hamsterkiste

34 Kranich

In Europa kommt nur eine Kranichart vor, die als Kranich, als Graukranich oder Eurasischer Kranich bezeichnet wird. Der Graukranich erreicht eine Größe von 120 bis zu 130 Zentimeter und eine Flügelspanne von über 200 Zentimetern. Im Flug streckt der Kranich seinen Hals lang nach vorn. Die Beine ragen beim Fliegen über den Schwanz hinaus.


Kopf und Hals der Kraniche sind schwarz-weiß gezeichnet, die rote Kopfplatte weist nur wenige Federn auf. Diese Kopfplatte schwillt bei Erregung leuchtend rot an. Über dem kurzen Schwanz hängen einige Federn herab, die während der Balz buschig aufgestellt werden. Das Rückengefieder ist grau, graubraun oder rotbraun. Die männlichen Tiere werden etwas größer und kräftiger als die Weibchen und erreichen ein Gewicht von 5 bis 7 kg, die Weibchen wiegen bis zu 6 kg. Der Schnabel der Kraniche ist über 10 cm lang und gelblich gefärbt.

Kraniche brüten meistens erst ab dem vierten Lebensjahr. Ein Kranichpaar lebt oft bis zum Tod eines Partners zusammen. Kraniche ernähren sich von Mäusen, Reptilien, kleinen Fischen, Fröschen, Schnecken, Würmern, Insekten, aber auch von Getreidekörnern, Sonnenblumenkernen, Erbsen und Bohnen, Beeren und Kartoffeln. Kraniche sind Zugvögel. Im Herbst kann man lange Flugreihen von Kranichen beobachten. Viele überwintern in Frankreich oder Spanien.
- Bild: Hamsterkiste

35 Kuckuck

Der Kuckuck hat ein schiefergraues Gefieder, einen langen Schwanz und spitze Flügel. Er wird etwa 33 cm lang. Er liebt Gebiete mit vielen Bäumen, Laub- und Nadelwälder, große Gärten und Parks. Er ernährt sich von Raupen, Spinnen, Tausendfüßlern und Regenwürmern.

Das Weibchen legt etwa 12 Eier, jedes jedoch in ein Nest anderer Vogelarten. Die jungen Kuckucke werfen die anderen Jungvögel aus dem Nest und lassen sich 3 Wochen lang füttern. Wegen dieses Verhaltens nennt man den Kuckuck einen Nestschmarotzer. Er ist ein Zugvogel, der die weite Strecke bis nach Südostafrika zurücklegt. Nach seiner Rückkehr lässt er den Laut hören, dem er seinen Namen verdankt. Dann wissen die Menschen, dass es wieder Frühling geworden ist.

Einen Kuckuck bekommt man selten zu Gesicht. Eher hört man seinen charakteristischen Ruf, der diesem Vogel auch zu seinem Namen verhalf.
- Bild: Naturschule

36 Lachmöwe

Die Lachmöwe ist im Sommer an der schwarzbraunen Gesichtsmaske gut zu erkennen. Im Winter ist der Kopf weiß mit graubraunen Flecken an den Seiten. Sie hat rote Beine, einen roten Schnabel, wird etwa 36 cm lang und lebt gern mit anderen Vögeln in großen Kolonien zusammen. Die Lachmöwe ist ein häufiger Vogel im Wattenmeer und an den nördlichen Küsten Europas und Asiens. Lachmöwen ernähren sich von Insekten, Würmern und Abfällen. Gern jagen sie anderen Vögeln die Beute ab.

Sie bauen ihre Nester an den Ufern von Wasserflächen. Im Mai oder Juni legen die Weibchen drei Eier in ein Nest. Die Brut dauert 22 bis 24 Tage. Die Jungen können gleich nach der Geburt nach Nahrung picken, bleiben aber etwa eine Woche im Nest und werden von den Eltern versorgt. Im Winter wandern unsere Lachmöwen nach Westeuropa, dafür rücken aber Vögel der gleichen Art aus Osteuropa nach.
  - Bild: Hamsterkiste

37 Mäusebussard

Bussarde werden etwa 55 cm lang. Wenn sie fliegen, fallen die breiten Flügel und der kurze, abgerundete Schwanz auf. Die Spannweite beträgt mehr als 1 m. Sie haben ein sehr abwechslungsreiches Gefieder. Es kann dunkel schwarzbraun, aber auch fast cremefarbig sein. Die Oberseite ist meist dunkelbraun, die Unterseite ist weiß mit dunklen Bändern und Streifen. Die Männchen wiegen etwa 750 g, Weibchen sogar 1000 g. Bussarde können 25 Jahre alt werden.

Sie leben gern am Rande von Wäldern und Weiden. Sie ernähren sich von Würmern, Schnecken, großen Insekten, Mäusen, Ratten und anderen kleinen Nagetieren. Gelegentlich jagen sie Kaninchen, Hasen oder Hühner. Sie fressen auch Aas. Im Frühjahr kreisen die Paare oft stundenlang am Himmel. Der Mäusebussard baut auf hohen Bäumen einen großen Horst aus dürren Zweigen. Das Weibchen legt ab Ende April bis Anfang Mai meist 2 bis 3 weiße, schokoladen- oder rotbraun gefleckte Eier hinein.


Beide Eltern brüten diese in etwa 5 Wochen aus und versorgen die Jungen. Die Jungen verlassen nach ungefähr 45-50 Tagen das Nest. Bussarde sind teilweise Standvögel. Wenn sie in Nord- und Osteuropa leben, verlassen sie im Winter ihre Reviere und überwintern in Westeuropa.  Bild: Lukasz Lukasik (CC BY SA-3.0)

38 Mehlschwalbe

Die Mehlschwalbe verdankt ihren Namen der weißen Unterseite. Kopf, Rücken, Flügel und Schwanz sind blauschwarz. Der Schwanz ist gegabelt, er teilt sich in zwei Spitzen. Mehlschwalben werden ungefähr 13 cm lang. Schwalben kommen oft in der Nähe von Bauernhöfen vor, in Dörfern und in Städten. Sie jagen verschiedene kleine Insekten, überwiegend jedoch Fliegen und Mücken, die sie im Flug erbeuten. Sie sind in der Luft außerordentlich geschickt und wendig.

Schwalben bauen ihre Nester meistens in Gebäuden und Scheunen. Die 4 bis 6 Eier werden 12 bis 14 Tage lang bebrütet, die Jungen werden ungefähr 3 Wochen lang von ihren Eltern versorgt. Schwalben sind Zugvögel. Sie fliegen bis in Gebiete südlich der Sahara in Afrika, einige sogar bis nach Südafrika. 
 Foto:  Aelwyn (CC BY-SA 3.0)

39 Nachtigall

Die Nachtigall gilt als bester Sänger unter den einheimischen Vögeln. Von der Größe und vom Gefieder her ist sie jedoch eher unscheinbar. Die Oberseite ist rötlich-braun, die Unterseite grau-weiß-braun. Nachtigallen werden etwa 16 cm lang. Da sie sich viel am Boden aufhalten, lieben sie Mischwälder mit dichtem Unterholz und niedrigen Sträuchern. Auch Brennnesseln und Efeu geben ihnen Schutz. Sie kommen auch in Gärten und Parks vor. Der Gesang der Männchen soll Weibchen anlocken.

Nachtigallen suchen ihre Nahrung am Boden. Sie ernähren sich von Insekten, Würmern und Schnecken, auch von Beeren und Früchten. Das Nest baut die Nachtigall gern unter Brombeerbüschen oder zwischen Brennnesseln. Die Weibchen legen 4 bis 6 Eier, die sie etwa 13 bis 14 Tage lang bebrüten. Nach ungefähr 12 weiteren Tagen verlassen die Jungen das Nest. Nachtigallen ziehen schon im September fort, um im Süden zu überwintern. Erst im April kehren sie zurück.
-  Bild: Frebeck (CC BY-SA 3.0)

40 Nebelkrähe

Die Nebelkrähe und die Rabenkrähe sind Unterarten der Aaskrähe, die sich nur durch die Färbung unterscheiden. Während die Rabenkrähe in Westeuropa vorkommt, findet man die Nebelkrähe östlich der Elbe und in Skandinavien.

Nebelkrähen sind an ihrem grauen Rumpf leicht zu erkennen. Kopf, Flügel und Schwanz sind schwarz. Sie werden etwas größer als die Rabenkrähen und erreichen eine Flügelspannweite von etwa 1 m.

Nebelkrähen leben auf Feldern und in lichten Wäldern. Im Winter halten sie sich gern in der Nähe von Müllkippen auf. Krähen sind Allesfresser. Sie ernähren sich von Insekten, Würmern, Schnecken, Mäusen, Fröschen, Eiern anderer Vogelarten und jungen Hasen. Sie fressen aber auch menschlichen Abfall und tote Tiere jeder Größe.

Krähen leben mit einem Partner viele Jahre zusammen. Sie können bis zu 70 Jahre alt werden. In den Monaten März bis Juni findet die Brut statt. Die Nebelkrähe nistet in Bäumen. Das Weibchen legt 4 bis 6 grünliche Eier hinein. Nach etwa 3 Wochen schlüpfen die Jungen. Nach weiteren 30 bis 35 Tagen verlassen sie das Nest.
- Bild: Hamsterkiste