Hamsterkiste Vogelgalerie - Teil 6

51 Sperber

Der Sperber ist an der Oberseite dunkelbraun. Die Unterseite erscheint weißlich mit braunen Querstreifen. Ein Sperber kann leicht mit dem Habicht verwechselt werden, ist aber wesentlich kleiner. Die Männchen werden etwa 28 cm lang, die Weibchen 38 cm.

Sperber leben in Wäldern mit viel Gebüsch und Lichtungen. Sie jagen Vögel. Das kleinere Männchen schlägt Tiere bis zur Größe der Amsel, das größere und kräftigere Weibchen wagt sich auch an Wildtauben heran.

Im April bauen Sperber ihr Nest, das Horst genannt wird, gewöhnlich in der Krone von Nadelbäumen. Der Sperber brütet immer wieder im selben Revier. Es kommt auch vor, dass das alte Nest aus dem Vorjahr wieder hergestellt wird.

Das Weibchen legt meistens 5 Eier in das Nest. Sie werden etwa 34 Tage lang bebrütet. Die Sperbermutter wird während der Brutzeit und in den ersten Wochen nach dem Schlüpfen der Jungen vom Männchen mit Nahrung versorgt. Auch das Futter für die Jungtiere wird zunächst vom Vater herbei geschafft.

Sperber, die in Nordeuropa leben, verbringen den Winter in südlicheren Gegenden. In Mitteleuropa bleiben die Sperber meistens ganzjährig in ihrem Revier.
- Bild: gemeinfrei

52 Stare

Der Star trägt ein prächtiges grauschwarzes Gefieder, das grün und violett schillert. Es kann weiße Tupfen aufweisen. Im Laufe des Sommers verschwindet die schillernde Färbung und das Gefieder wird schwarz. Stare werden etwa 22 cm lang und 80 g schwer.

Stare ernähren sich von Insekten, Schnecken, Würmern und Beeren. Sie suchen ihre Nahrung meistens auf dem Boden. Sie leben sehr gesellig und oft in großen Schwärmen zusammen. Sie kommen in Gärten und Grünanlagen großer Städte, aber auch in Waldgebieten weitab vom Menschen vor. Der Gesang und der Kot großer Starenversammlungen können eine ziemliche Plage werden.

Stare sind Höhlenbrüter. Sie benutzen gern Nistkästen, die ihnen von Menschen zur Verfügung gestellt werden. Im April oder Mai legt das Weibchen 4 bis 6 Eier. Beide Eltern brüten abwechselnd, nachts jedoch nur das Weibchen. Die Jungen schlüpfen nach 11 bis 12 Tagen. Sie werden 3 Wochen lang im Nest versorgt.

Stare sind teils Standvögel, teils Zugvögel. Vögel aus nördlichen Regionen ziehen im Winter bis nach Nordafrika, wo sie manchmal zu Millionen vorkommen. 
- Bild: Hamsterkiste

53 Stieglitz

Der Stieglitz wird auch Distelfink genannt. Der Kopf ist schwarz-weiß-rot gefärbt, die Flügelfeldern sind gelb. Er erreicht eine Länge von etwa 12 cm. Stieglitze leben in Wäldern, Obstgärten und Parklandschaften, gern auch in der Nähe von Flächen mit Wildkräutern. Dort finden sie ihre Lieblingsnahrung, den Samen von Disteln oder Löwenzahn. Man trifft sie bei uns nicht mehr häufig an. Sie schließen sich gern zu Schwärmen zusammen, außer in der Brutzeit.

Das Nest des Stieglitz ist ein wahres Kunstwerk, das erst nach mehreren Tagen fertig wird. Es wird einige Meter über dem Boden in den Zweigen eines Baumes gebaut. Das Weibchen legt meistens 5 Eier hinein. Das brütende Weibchen wird vom Männchen gefüttert. Nach einer Brutzeit von 12 bis 13 Tagen schlüpfen die Jungen, die nach weiteren 2 Wochen das Nest verlassen. Die Jungen werden zunächst vorwiegend mit Insekten gefüttert, danach aber an halbreife Samen gewöhnt. Stieglitze sind auch im Winter bei uns zu sehen.
- Bild: Armin Maerz (CC BY-SA 2.5) 

54 Stockenten

Stockenten werden etwa 55 bis 60 cm lang. Sie erreichen eine Flügelspannweite von 95 cm. Man kann männliche und weibliche Tiere meistens an ihrem unterschiedlichen Federkleid erkennen. Die männlichen Enten nennt man Erpel. Sie tragen ein grau-braunes Gefieder. Der Kopf schillert in einer  grünlichen Färbung. Am Schwanz trägt er die so genannten "Erpellocken". Der Schnabel ist grün-gelb. Die Weibchen sind braun-grau gesprenkelt, der Schnabel dunkelgrau bis braun.

Im Juli und August jedoch ist das Gefieder der männlichen Tiere kaum von dem der weiblichen Enten zu unterscheiden. Lediglich an der Farbe der Schnäbel kann man beide auseinander halten, denn sie ändert sich nicht. Den Wechsel des Federkleides bezeichnet man als "Mauser". Stockenten haben 10.000 Daunen und Federn. Sie sind so gegen Nässe und Kälte gut geschützt. Sie fetten ihr Federkleid immer wieder ein. Dabei entnehmen sie mit dem Schnabel das Fett aus der Bürzeldrüse am Hinterleib.

Stockenten kommen fast überall vor, wo es Teiche, Seen und Flüsse gibt. Sie ernähren sich von grünen Pflanzen, ihren Samen und Früchten. Sie fressen aber auch Weichtiere, Krebse, Kaulquappen, kleine Fische, Würmer, Schnecken und Frösche. Sie lieben es zu "gründeln". Dabei tauchen sie mit dem Kopf unter Wasser und suchen auf dem Boden eines flachen Gewässers nach Nahrung. Die Enten selbst werden von Füchsen, Waschbären und Greifvögeln verfolgt, Ratten und Marder vergreifen sich gern an den Gelegen der Tiere.

Die Nester bestehen aus einfachen, flachen Mulden am Boden. Die Weibchen beginnen im März mit dem Legen der Eier. Zu einem Gelege gehören meistens etwa 7 bis 16 Eier. Die Brutzeit beträgt 25 bis 28 Tage. Die jungen Küken verlassen bereits nach einigen Stunden das Nest und können sofort schwimmen. In ihren natürlichen Lebensräumen können Stockenten etwa 10 bis 15 Jahre alt werden. Die bei uns lebenden Enten bleiben auch im Winter bei uns. Stockenten aus Nord- und Osteuropa sind Zugvögel, die den Winter in Gebieten verbringen, in denen sie offene Wasserstellen finden.
- Bild: Hamsterkiste

55 Trauerschwäne

Der Trauerschwan wird auch manchmal Schwarzschwan genannt. Diese Vögel kommen ursprünglich aus Australien. Sie wurde als Ziervögel nach Europa gebracht und inzwischen gibt es auch wild lebende Tiere bei uns. Das Gefieder des Trauerschwans ist fast vollständig schwarz. Die Augen und der Schnabel sind rot, an der Schnabelspitze haben sie eine weiße Binde. Die Vögel werden 110 bis 120 cm groß, die Flügelspannweite beträgt etwa 160 bis 180 cm. Der Hals ist sehr lang.


Die Trauerschwäne bevorzugen seichte Gewässer mit wenig Strömung. Sie leben gern in größeren Gruppen zusammen. Wenn sich eine Schwänin und ein Schwan gefunden haben, bleiben sie ihr Leben lang zusammen. Trauerschwäne brüten meist in Kolonien, manchmal schon im Winter. Sie errichten ein großes Nest mitten in einem Gewässer. Sie benutzen dasselbe Nest jedes Jahr wieder. Das Weibchen legt vier bis acht Eier, die fünf oder sechs Wochen lang von beiden Elternteilen bebrütet werden.  Die Jungvögel sind nach etwa fünf Monaten ausgewachsen.


Trauerschwäne ernähren sich von Wasserpflanzen, Algen und Getreide, das sie auf Feldern in der Nähe von Gewässern finden. - Bild: Hamsterkiste

56 Türkentauben

Die Türkentaube erkennt man gut an ihrem schwarzen Nackenband. Sie hat einen dunklen Schnabel und rote Beine. Das Gefieder scheint leicht bräunlich-rot. Sie wird etwa 30 cm lang und 150 bis 200 g schwer. Früher war die Türkentaube vor allem in Südosteuropa bis nach Indien anzutreffen. Inzwischen hat sie sich jedoch in West- und Nordeuropa verbreitet. Diese Vögel können eigentlich überall leben, in dichtbesiedelten Städten wie in Parklandschaften und lichten Wäldern.


Sie ernähren sich von Sämereien, gern auch von menschlichem Abfall. Türkentauben brüten mehrmals zwischen März und Oktober. Das Weibchen legt jedoch jeweils nur 2 Eier in das kunstlose Nest. Nach 14 bis 16 Tagen schlüpfen die Jungen, die etwa 3 Wochen im Nest gefüttert werden. Sie können schon im ersten Lebensjahr Nachwuchs bekommen. Türkentauben sind Standvögel, sie verbringen das ganze Jahr bei uns. - Bild: Hamsterkiste

57 Turmfalken

Das Gefieder der Turmfalken ist am Rücken rostrot mit schwarzen Punkten. Kopf und Schwanz des Männchens sind grau, beim Weibchen bräunlich. Diese Vögel erreichen eine Länge von etwa 34 cm und ein Gewicht von 200 bis 300 g.

Turmfalken kommen bei uns noch recht häufig vor. Sie mögen gern Landschaften mit vielen Wiesen. Große Wälder meiden sie. Sie fangen ihre Nahrung ausschließlich am Boden. Oft verharren sie im "Rüttelflug", bis sie ein Beutetier erspäht haben. Sie ernähren sich hauptsächlich von Mäusen, sie jagen aber auch Insekten, Eidechsen, Frösche, kleine Vögel, Mauswiesel und Hamster.

Die Weibchen legen Ende April oder im Mai 3 bis 6 rotbraune Eier in verlassene Nester von Krähen oder Elstern. Am liebsten brüten sie jedoch in Mauerlöchern hoher Gebäude. Das Weibchen brütet 28 bis 30 Tage lang. Es wird in dieser Zeit vom Männchen gefüttert. Nach 30 Tagen verlassen die Jungen das Nest, sie werden aber noch weitere 4 Wochen von den Eltern mit Nahrung versorgt. Turmfalken bleiben das ganze Jahr über bei uns, wir zählen sie also zu den Standvögeln.
- Bild: pixabay.com

58 Waldohreulen

Die Waldohreule ist 33 bis 40 cm lang. Sie ist an ihren auffälligen Federbüscheln am Kopf zu erkennen. Beim Fliegen legt die Waldohreule die Federohren an. Das Gefieder ist hellbraun mit dunkleren Flecken. Dadurch ist sie in Bäumen oder im Gebüsch sehr gut getarnt. Waldohreulen leben in Laub- und Nadelwäldern, auch in Parks und großen Gärten. Sie sind überwiegend in der Nacht aktiv. Sie fangen vor allem Wühlmäuse, aber auch Ratten, Mäuse, Maulwürfe, Fledermäuse, Eichhörnchen, Kaninchen, sowie Vögel und Insekten.


Außerhalb der Brutzeit schlafen Waldohreulen oft an einem gemeinsamen Ruheplatz in einem Baum. Waldohreulen nisten von März bis Mai. Sie bauen selbst kein Nest, sondern übernehmen die Nester von Krähen, Elstern und Tauben. Sie brüten meistens einmal im Jahr. Wenn sie sehr viele Mäuse als Nahrung finden, brüten sie manchmal auch zweimal. Ein Gelege besteht aus 3 bis 10 Eiern.


Das Weibchen brütet 26-28 Tage und wird auch nach dem Ausschlüpfen der Küken weiterhin vom Männchen mit Nahrung versorgt. Die Jungvögel bleiben drei bis vier Wochen im Nest. Waldohreulen leben das ganze Jahr bei uns. - Bild: gemeinfrei

59 Weißstörche

Der Weißstorch wird manchmal auch Adebar oder Klapperstorch genannt. Der wissenschaftliche Name ist Ciconia ciconia. Er gehört zu den größten Vögeln, die bei uns leben.


Weißstörche werden etwa 1 m lang und 80 cm hoch und wiegen ungefähr 2,5 bis 4,5 kg. Die Flügelspannweite der Störche beträgt bis zu 2 m. Der Schnabel ist 14 bis 19 cm lang. Das Gefieder ist weiß. Nur auf dem Rücken und an den Flügeln trägt der Storch auch schwarze Federn. Schnabel und Beine sind rot.

Der Weißstorch kommt in Europa von Portugal bis nach Russland vor. Er lebt in Landschaften mit vielen feuchten Wiesen und Weiden, die selten gemäht werden. Er braucht Teiche, Tümpel und Sümpfe. Dort findet er genügend Frösche, seine wichtigste Nahrung. Er frisst auch Eidechsen, Schlangen, große Insekten und Regenwürmer.

Störche bauen ihre Nester mit Vorliebe auf Hausdächern, aber auch auf Bäumen und Felsen. Die Nester werden aus Zweigen und Ästen gebaut. Sie erreichen einen Durchmesser von 2 m, eine Höhe von 4 m und ein Gewicht von über 1000 kg. Storchenpaare kehren immer wieder zu ihren alten Nestern zurück.

Die Paare leben oft viele Jahre zusammen. Von Anfang April bis Ende August ziehen die Störche ihre Jungen groß. Aus den 3 bis 7 Eiern in einem Nest schlüpfen die Jungen nach etwa 33 Tagen. Sie bleiben etwa 2 Monate lang in dem Nest und werden von den Eltern versorgt. Wenn es zu wenig Nahrung gibt, kommt es vor, dass die Eltern ein Küken aus dem Nest herauswerfen und verhungern lassen.

Störche verbringen den Winter in Afrika. Auf ihrem Zug meiden sie das Mittelmeer, da es dort zu wenig Aufwind gibt. Die Weststörche fliegen über Frankreich, Spanien und Gibraltar nach Westafrika, die Oststörche über die Türkei, Libanon und Ägypten bis nach Südafrika. Im April oder Mai kehren die Störche zurück. Seit einigen Jahren verbringen manche Störche den Winter auch bei uns. 
- Bild: Hamsterkiste

60 Zaunkönig

Der Zaunkönig wird nur 9 cm lang. Er ist damit der kleinste einheimische Vogel. Er ist sehr beweglich und lebhaft. Die Oberseite seines Gefieders ist rötlich, die Unterseite bräunlich. Der Schnabel ist recht lang, der Schwanz meistens aufgerichtet.

Zaunkönige leben in Laub- und Nadelwäldern mit dichtem Unterholz, aber auch in Gärten und Parks. Sie mögen Büsche, Holzstapel, Efeu und Farn. Dieser Vogel sucht sein Futter vorwiegend am Boden. Er vertilgt kleine Insekten, Spinnen, Tausendfüßler und Würmer.

Er baut ein kugeliges Nest aus Moos, Blättern und kleinen Zweigen. Dabei bevorzugt er dunkle Stellen. Die Weibchen legen 5 bis 7 Eier, die sie allein bebrüten. Nach 14 bis 16 Tagen schlüpfen die Jungen. Nach 2 bis 3 Wochen verlassen sie das Nest. Zaunkönige leben auch im Winter bei uns. 
- Bild: Hamsterkiste