Die blühenden Boten des Frühlings 2
11 Märzenbecher
Diese Pflanze ist auch unter dem Namen Frühlings-Knotenblume bekannt. Sie wird manchmal mit dem Schneeglöckchen verwechselt. Der Märzenbecher bildet ebenfalls weiße Blüten, die sehr intensiv duften. Die Pflanzen blühen von Februar bis April. Sie wachsen aus Zwiebeln, durch die sie mit Nährstoffen versorgt werden.
Märzenbecher werden etwa 10 bis 30 cm groß. Sie wachsen in Wäldern, im Gebüsch, auf Wiesen und auch im Garten. Sie sind leicht giftig. Wenn man sie im Wald findet, darf man sie nicht abpflücken, denn sie stehen unter Naturschutz. Der botanische Name ist "Leucojum vernum".
12 Narzisse
Von dieser Pflanze gibt es fast 8000 verschiedene Arten. Narzissen haben viele Namen. Bei uns kommt die Gelbe Narzisse besonders häufig vor. Weil sie meistens zu Ostern blüht, wird sie auch Osterglocke genannt. Narzissen werden bis zu 45 cm hoch.
Die Blüten sind meistens gelb, aber es gibt auch Narzissen mit weißen oder rosafarbenen Blüten. Narzissen stammen ursprünglich aus den Ländern am Mittelmeer. Der Legende nach soll der griechische Jüngling Narziss, der sehr in sich selbst verliebt war, von den Göttern in diese Blume verwandelt worden sein.
Narzissen lieben lockeren Boden. Sie vermehren sich durch Brutzwiebeln. Während der Blüte brauchen sie sehr viel Wasser. Der botanische Name der Gelben Narzisse ist "Narcissus pseudonarcissus".
13 Perlhyazinthe
Diese Pflanze wird auch Kleine Traubenhyazinthe genannt. Sie wächst aus einer eiförmigen Zwiebel. Aus dieser Zwiebel entwickeln sich meistens zwei Laubblätter und ein Stängel, der bis zu 20 cm hoch wird. Am Ende des Stängels bildet sich ein Blütenstand, dessen einzelne Blüten dicht beieinander stehen. Die Blüten sind blau und etwa 3 bis 4 Millimeter lang. Die Zwiebeln treiben mehrere Jahre hintereinander aus.
Perlhyazinthen blühen von März bis April. In der Pflanze sind giftige Stoffe enthalten. Ursprünglich stammen die Hyazinthen aus den Ländern am Mittelmeer, z. B. aus Syrien und dem Libanon. In früheren Zeiten waren die Zwiebeln der Hyazinthen ähnlich kostbar wie Tulpenzwiebeln.
14 Schlüsselblume
Die Echte Schlüsselblume wird manchmal auch als "Himmelsschlüsselchen" bezeichnet. Der Legende nach soll der Apostel Petrus, der die Tore des Himmels bewacht, eines Tages seine Schlüssel verloren haben. Sie fielen zur Erde und wurden dort zu einer Blume.
Die Schlüsselblume ist leider immer seltener zu finden. Sie wächst auf Wiesen, im Gebüsch oder in Nadelwäldern. Sie kommt in Europa und in Vorderasien vor. Die Blüte ist goldgelb. Die Blüten wachsen an langen Stängeln. Am Ende des Stängels bilden sich Dolden aus vielen Blüten.
Schlüsselblumen blühen von Ende März bis Mai. Sie erreichen eine Höhe von 30 cm. Aus der Pflanze kann man Arzneien gewinnen. Der botanische Name ist "Primula veris".
15 Schneeglöckchen
Schneeglöckchen gehören zu den ersten blühenden Blumen des Jahres. Im Februar und März finden wir sie im Garten, am Wegesrand oder im Wald. Sie können auch unter Schnee blühen. Sie wachsen aus Zwiebeln, aber auch aus Samen heran. Jede Pflanze bringt 2 längliche Blätter hervor. Die weißen Blüten haben 3 äußere und 3 innere Blütenblätter.
Schneeglöckchen werden etwa 10 bis 25 cm hoch. Aus den Zwiebeln wachsen Tochterzwiebeln, aus den neue Pflanzen entstehen können. Schneeglöckchen sind giftig! Wenn man Teile der Pflanze essen würde, käme es zu Erbrechen, Schweißausbrüchen oder Durchfall. Man darf Schneeglöckchen nicht abpflücken, denn sie stehen unter Naturschutz. Der botanische Name ist "Galanthus nivalis".
16 Schneestolz
Diese Blume kennt man auch unter den Namen Schneeruhm, Schneeglanz und Sternenhyazinthe. Sie blüht von März bis Anfang April. Die Pflanzen vermehren sich durch Samen und durch Brutzwiebeln. Sie können große Flächen bedecken und lieben einen Standort, der auch mal von der Sonne beschienen wird, den so genannten Halbschatten.
Schneestolz hat sternförmige Blüten, die in Blau-, Rosa- oderWeißtönen erscheinen, oft mit einem weißen Zentrum. Die Blätter sind schmal. Die Pflanze benötigt wenig Pflege und breitet sich schnell aus.
Die Samen werden dabei oft von Ameisen verbreitet. Wer Schneestolz in seinem Garten haben möchte, der sollte den Rasen erst dann mähen, wenn die Pflanzen ihre Blätter schon eingezogen haben und im Herbst das Laub nicht zu dick liegen lassen.
17 Veilchen
Zu den Veilchen gehören etwa 500 verschiedene Arten, von denen viele wild wachsen, andere als Zierpflanzen gezüchtet wurden. Auch die beliebten Stiefmütterchen gehören dazu. Veilchen blühen im Frühjahr, einige Arten auch im Sommer oder im Herbst.
Veilchen haben oft herzförmige Blätter und zarte, duftende Blüten. Die Blütenfarben variieren je nach Art und können violett, blau, gelb, weiß oder mehrfarbig sein. Die Blüten der wild wachsenden Veilchen weisen eine Besonderheit auf: 3 Blütenblätter zeigen nach unten, 2 stehen aufrecht.
Veilchen vermehren sich durch Samen und durch unterirdische Ausläufer. Sie wachsen am Wegesrand, in Parks, Wäldern oder Gärten. Sie werden etwa 20 cm groß. Weil Veilchen so schön durften, gibt es viele Gedichte, in denen die Veilchen besungen werden.
18 Weide
In Europa kennen wir 30 bis 40 Weidenarten. Sie kommen als Bäume und als Sträucher vor. Zu den am meisten verbreiteten Arten gehören die Salweide, die man auch Palmweide nennt, und die Trauerweide. Die Zweige der Korbweide eignen sich zum Flechten von Körben. Weiden wachsen auf feuchten Böden. Die Blüten der Weiden bezeichnet man auch als "Weidenkätzchen". Männliche und weibliche Blüten wachsen getrennt auf verschiedenen Sträuchern. Weiden blühen von März bis April.
Die Blüten enthalten viel Nektar, der von Bienen, Hummeln und Schmetterlingen gern aufgenommen wird. Diese Insekten streifen dabei den Blütenstaub ab. Die Pollen tragen sie dann von einer Blüte zur anderen und sorgen so für die Vermehrung der Weiden. In manchen katholischen Kirchen werden am Palmsonntag, dem Sonntag vor Ostern, Zweige der Weiden gesegnet und Prozessionen veranstaltet. Dies erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem.
19 Zaubernuss
Die Zaubernuss wird auch Hamamelis genannt. Sie wird bei uns meistens als Zierpflanze in Gärten und Parks verwendet. Die Büsche wachsen langsam, sie sollten einzeln stehen und möglichst selten zurückgeschnitten werden.
Sie blühen zwischen Dezember und Februar und gehören damit zu den wenigen Arten, die in diesen Wintermonaten blühen. Die Blüten bilden sich vor den Blättern und duften sehr angenehm.
Die Pflanzen bilden Kapseln, in denen jeweils nur zwei schwarze, glänzende und flache Samen heranwachsen. Sind die Samen reif, öffnen sich die Kapseln explosionsartig und schleudern die Samen etwa 10 Meter weit fort.