Nilgänse leben eigentlich vor allem in Afrika südlich der Sahara. Doch in den letzten Jahren haben sie sich auch in Westeuropa verbreitet. Dort wurden sie lange nur in Parks gehalten. Doch dann sind einige Tiere entkommen und ihre Nachkommen leben nunmehr in freier Wildbahn. Sie schätzen die Nähe von Gewässern.
Von anderen Gänsen unterscheiden sich die Nilgänse durch ihre verhältnismäßig hohen Beine sowie durch den dunklen Augenfleck. Ihr Gefieder ist unregelmäßig bunt. Männliche und weibliche Tiere gleichen sich, die Männchen sind etwas größer. Die Schnäbel sind blassrot bis tiefrot.
Nilgänse bauen ihre Nester im Röhricht und gelegentlich auch zwischen Felsgestein oder in Baumhöhlen. In Afrika errichten sie ihre Nester manchmal in einer Höhe von 20 Metern über dem Erdboden.
Die Eier sind weiß und sie glänzen schwach. Die Brutdauer beträgt 30 Tage. Beide Eltern kümmern sich um die Versorgung der jungen Gänse. Mit etwa neun bis zehn Wochen sind diese ausgewachsen und können fliegen.
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42 Rabenkrähe
Rabenkrähe und Nebelkrähe sind Unterarten der Aaskrähe. Die Nebelkrähe kommt östlich der Elbe und in Skandinavien vor. Die Rabenkrähe findet man in Westeuropa etwa bis zur Elbe. Die Rabenkrähe trägt ein tiefschwarzes Federkleid. Sie wird etwa 47 cm lang und erreicht eine Flügelspannweite von ungefähr 95 cm.
Rabenkrähen leben auf Feldern und in lichten Wäldern. Im Winter halten sie sich gern in der Nähe von Müllkippen auf. Krähen sind nämlich Allesfresser. Sie ernähren sich von Insekten, Würmern, Schnecken, Mäusen, Fröschen, Eiern anderer Vogelarten und jungen Hasen. Sie fressen aber auch menschlichen Abfall und tote Tiere jeder Größe.
Krähen leben mit einem Partner viele Jahre zusammen. Sie können bis zu 70 Jahre alt werden. Im März bis Juni findet die Brut statt. Die Rabenkrähe nistet in Bäumen. Das Weibchen legt 4 bis 6 grünliche Eier hinein. Nach etwa 3 Wochen schlüpfen die Jungen. Nach weiteren 30 bis 35 Tagen verlassen sie das Nest.
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43 Rauchschwalbe
Die Rauchschwalbe ist etwas größer als die Mehlschwalbe, sie erreicht eine Länge von 18 cm. Die Oberseite ist ähnlich gefärbt wie bei der Mehlschwalbe, auch die Unterseite ist weiß. Nur Stirn, Kinn und Kehle sind rotbraun. Ihr Schwanz ist lang und sehr stark gegabelt. Schwalben kommen oft in der Nähe von Bauernhöfen vor, in Dörfern und in Städten. Sie jagen verschiedene kleine Insekten, überwiegend jedoch Fliegen und Mücken, die sie im Flug erbeuten. Sie sind in der Luft außerordentlich geschickt und wendig.
Schwalben bauen ihre Nester meistens in Gebäuden und Scheunen. Das Nest der Rauchschwalbe ist offener als das der Mehlschwalbe. Die 4 bis 6 Eier werden 12 bis 14 Tage lang bebrütet, die Jungen werden ungefähr 3 Wochen lang von ihren Eltern versorgt. Schwalben sind Zugvögel. Sie fliegen bis in Gebiete südlich der Sahara in Afrika, einige sogar bis nach Südafrika.
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44 Rebhühner
Rebhühner sind bei uns sehr selten geworden und vom Aussterben bedroht. Sie werden etwa 30 cm lang und 400 g schwer. Durch die graubraune Farbe ihres Gefieders sind sie sehr gut an ihren Lebensraum angepasst. Aber dieser Lebensraum wird immer kleiner. Sie brauchen eine Landschaft mit kleinen Feldern, mit vielen Hecken und breiten Ackerrändern. Hier können sie unter altem, hohen Gras Schutz vor Feinden und genügend Futter finden. Sie ernähren sich von Insekten, Spinnen und Wildkräutern. Sie brauchen auch sandige Mulden, in denen sie ihr Gefieder "baden" können.
Rebhühner bauen ihr Nest am Boden. Die Weibchen legen im Mai 18 bis 22 Eier, aus denen nach 23 bis 25 Tagen die Jungen schlüpfen. Diese können das Nest sofort verlassen und nach etwa 2 Wochen fliegen. Henne und Hahn bleiben ihr ganzes Leben zusammen. Auch um die Aufzucht der Jungen kümmern sich beide in gleichem Maße. Rebhühner sind Standvögel. -
Bild:
US Fish and Wildlife Service / gemeinfrei
45 Ringeltauben
Ringeltauben sind die größten einheimischen Tauben. Sie werden über 40 cm lang und erreichen ein Gewicht von etwa 500 g. Rücken und Flügel sind graubraun. Auffallend ist das weiße Querband unter dem Hinterkopf.
Ringeltauben waren früher reine Waldvögel. Bei uns findet man sie inzwischen jedoch auch recht zahlreich in Städten, in Parks und Gärten. Sie ernähren sich von Samen, Knospen, Eicheln und Getreide. Weil die natürlichen Feinde seltener geworden sind, hat sich der Bestand an Ringeltauben in den letzten Jahrzehnten erhöht.
Ringeltauben bauen ihre flachen, lockeren Nester in Bäumen. Das Weibchen legt nur 2 Eier hinein. Taube und Tauber teilen sich das Brutgeschäft. Nach etwa 17 Tagen schlüpfen die Jungen. Sie werden etwa 5 Wochen lang von den Eltern versorgt. Ringeltauben leben das ganze Jahr über bei uns, sind also Standvögel.
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46 Rotdrossel
Die Rotdrossel ist leicht mit der Singdrossel zu verwechseln. Sie ist jedoch etwas kleiner und an den Seiten unter den Flügeln rostrot gefärbt. Über den Augen zeigt sie einen hellen Streifen. Sie wird etwa 21 cm lang und 55 bis 75 g schwer.
Rotdrosseln leben vorwiegend in Fichten- und Birkenwäldern in Nordeuropa. Sie ernähren sich von Würmern, Insekten und Beeren.
Ihr Nest baut die Rotdrossel versteckt im Gebüsch. Das Weibchen legt 5 bis 6 Eier, aus denen nach etwa 12 bis 14 Tagen die Jungen schlüpfen. Nach weiteren 2 Wochen verlassen sie das Nest.
Rotdrosseln sind bei uns nur im Herbst und im Frühjahr zu beobachten. Den Winter verbringen sie in wärmeren Gegenden rund um das Mittelmeer und den Sommer weiter nördlich von uns.- Bild: axelkr (CC BY-SA 2.5)
47 Rotkehlchen
Die Brust und die Kehle dieses kleinen Vogels sind orangerot. Der Rücken ist bräunlich, die Augen sind auffallend schwarz. Das Rotkehlchen wird etwa 14 cm lang und wiegt 10 bis 20 Gramm. Es lebt in Wäldern mit vielen Büschen, in Gärten und Parks. Es bewegt sich oft auf dem Boden, um Nahrung zu suchen. Dort findet es kleine Käfer, Raupen, Spinnen, Würmer und Schnecken. Im Herbst vertilgt es gern Beeren und kleine Früchte.
Das Nest baut es dicht am Boden im Gestrüpp oder zwischen Baumwurzeln. Zwei- bis dreimal im Jahr legt das Weibchen 3 bis 9 Eier hinein. Nach 12 bis 15 Tagen schlüpfen die Jungen, die nach weiteren 2 Wochen das Nest verlassen. Einige Rotkehlchen verbringen den Winter bei uns, andere ziehen in der kalten Jahreszeit nach Nordafrika oder nach Spanien. Im Garten nähern sie sich oft sehr zutraulich.
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48 Schleiereulen

Die Schleiereule fällt vor allem durch ihren herzförmigen Gesichtsschleier auf. Die Flügel anderer Eulen sind rund und abgerundet, die Flügel der Schleiereule hingegen sind lang und spitz. Wenn sie sitzt, ragen die Flügel über den Schwanz hinaus. Sie wird etwa 35 cm lang und 300 bis 350 g schwer.
Die Schleiereule lebt in Felsregionen, gern aber auch in Scheunen, Kirchtürmen oder älteren Gebäuden. Sie jagt vorwiegend nachts und ernährt sich vor allem von Mäusen. In jeder Nacht fängt sie 4 bis 5 davon, manchmal auch Maulwürfe, Ratten oder große Insekten. Das Weibchen der Schleiereule legt im April oder Mai 4 bis 7 mattweiße Eier auf den nackten Boden des Nistplatzes. Das Legen dauert 2 bis 3 Tage. Die Eule beginnt aber schon nach dem ersten Ei mit dem Brüten. Die Jungen schlüpfen nach 32 bis 34 Tagen.
Durch das Brutverhalten sind die Jungen unterschiedlich alt. Die jüngsten können sogar verhungern, wenn die Eltern nicht genügend Futter finden. Junge Schleiereulen sind sehr lange auf die Eltern angewiesen. Erst nach 60 Tagen können sie fliegen, und erst nach etwa 4 Monaten sind sie selbstständig. Schleiereulen sind Standvögel, sie leben also das ganze Jahr über bei uns.
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49 Silbermöve
Die Silbermöwen sind wahre Flugkünstler. Sie fliegen langsam, ausdauernd und nutzen den Aufwind über dem Meer zu Segelflügen. Kopf und Unterseite sind weißlich, der Rücken und die Flügel grau. Sie werden etwa 60 cm lang und erreichen eine Spannweite von 150 cm.
Silbermöwen sind in Europa und Amerika weit verbreitet. Sie leben vorwiegend an den Küsten der Meere und Ozeane. Sie sind Allesfresser. Sie suchen im Müll nach Nahrung, jagen anderen Vögeln ihre Beute ab oder stehlen ihnen Eier und Küken.
Sie brüten mit anderen Möwen in Kolonien, meistens auf flachen Inseln vor der Küste. Die Brutzeit beginnt im April und dauert bis Juli. Die Weibchen legen in der Regel 3 Eier in ein Nest am Boden. Silbermöwen brüten zwei- bis dreimal. Nach 28 bis 29 Tagen schlüpfen die Jungen, die schon nach 2 Tagen das Nest verlassen. Sie werden jedoch weitere 6 Wochen von den Eltern versorgt.
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50 Singdrossel
Die Singdrossel ist eng mit der Amsel verwandt. Sie wird etwa 23 cm lang. Die Oberseite des Gefieders ist bräunlich, die Unterseite hell. Auf der Brust trägt sie schwarze Flecken. Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt.
Singdrosseln leben in Wäldern mit viel Unterholz. Aber auch in Parks und Gärten kommen sie vor. Als Futter nehmen sie allerlei Insekten auf, die sie auf dem Boden finden. Auch Würmer, Schnecken und Raupen verschmähen sie nicht.
Ihr Nest legen die Singdrosseln in Bäumen oder Sträuchern an. Es besteht aus Pflanzenmaterial. Innen wird es mit einer Schicht Lehm glatt verputzt. Das Weibchen legt 4 bis 6 Eier hinein. Sie werden 13-14 Tage lang bebrütet. Die Jungen sind 2 Wochen nach dem Ausschlüpfen bereits flügge.
Die meisten Singdrosseln sind Zugvögel, sie überwintern in Südwesteuropa oder in Nordafrika. Einige bleiben jedoch auch bei uns. - Bild: Hamsterkiste