Grauschnäpper leben in ganz Europa, in Nordafrika und im nördlichen Asien bis in den Nordosten der Mongolei. Diese Vögel sind recht kleine, schlanke Singvögel mit einem großem Kopf, langen Flügeln und einem langem Schwanz. Sie sind einfarbig graubraun gefärbt. Sie werden bis zu 15 Zentimeter lang. Der Schnabel und die Beine sind dunkelgrau bis schwarz.
Der Grauschnäpper lebt in Gebieten mit hohen Bäumen. Er bewohnt daher in erster Linie lichte Wälder, aber auch Parks, Friedhöfe, Gärten und Alleen in Dörfern und Städten. Grauschnäpper jagen fast ausschließlich im Flug. Bei schlechtem Wetter, wenn kaum Insekten fliegen, suchen die Tiere ihre Beute in Bäumen und in Bodennähe. Die Nahrung besteht vor allem aus fliegenden Insekten, Blattläusen, Libellen, Hummeln, Faltenwespen und größeren Tagfaltern.
Die Nester der Grauschnäpper findet man oft in großen Astlöchern, in Hohlräumen, in Mauerlöchern in rankenden Pflanzen oder in halboffenen Nistkästen. Grauschnäpper sind Langstreckenzieher. Viele Vögel verbringen den Winter in Afrika südlich der Sahara.
22 Grünfink
Der Grünfink ist im Februar einer der ersten Sänger, der nach dem langen Winter zu hören ist. Er wird etwa 15 cm lang und 30 g schwer. Die Männchen tragen eine gelbgrüne Brust, die Weibchen sind grauer. Finken haben einen kräftigen Schnabel.
Grünfinken leben in Wäldern, in Hecken, in Parklandschaften und Gärten. In Städten sind sie manchmal häufiger als Sperlinge. Sie ernähren sich von Samen, Getreidekörnern, Insekten, Bucheckern und Sonnenblumenkernen.
Im März oder April beginnen Grünfinken in Hecken und Büschen zu brüten. Das Weibchen legt meistens 5 Eier, die es allein ausbrütet. Nach 13 bis 14 Tagen schlüpfen die Jungen, die nach etwa 2 Wochen das Nest verlassen. Grünfinken brüten zwei- bis dreimal pro Jahr. Sie bleiben auch im Winter bei uns, sie sind dann oft am Futterhäuschen zu sehen. -
Bild: Hamsterkiste
23 Grünspecht
Der Grünspecht wird 32 cm lang. Er ist damit größer als der Buntspecht. Seine Unterseite ist weißlich, der Rücken grünlich, der Kopf ist scharlachrot.
Dieser Vogel liebt Mischwälder, Parks, große Gärten und Obstgärten mit freien Flächen. Er sucht seine Nahrung vorwiegend auf dem Boden. Hier findet er Insekten, vor allem Ameisen. Aus der Rinde und dem Stamm von Laubbäumen pickt er ebenfalls allerlei Insekten und ihre Larven.
Grünspechte bauen ihr Nest in einer Baumhöhle, die sie selbst angelegt haben. Die 5 bis 7 weißen Eier werden 15 bis 16 Tage lang bebrütet, und zwar vom Männchen und vom Weibchen gemeinsam. Die Jungen bleiben etwa 3 Wochen im Nest. Der Grünspecht lebt auch im Winter bei uns, er ist also ein Standvogel. - Bild: Hamsterkiste
24 Habicht
Der Habicht gehört zu den Greifvögeln. Er trägt an der Oberseite ein dunkelbraunes Gefieder. An der Unterseite sind die Federn weißlich mit dunkelbraunen Querbändern. Der Schnabel ist gekrümmt. Habichte erreichen eine Länge von 50 bis 60 cm und eine Spannweite von 100 bis 120 cm. Die Weibchen sind wesentlich größer und schwerer als die Männchen.
Der Habicht lebt in großen Wäldern. Er kommt aber auch in der Nähe menschlicher Siedlungen in Parklandschaften vor. Männchen jagen Vögel wie Meisen, Amseln, Tauben, Elstern und Krähen. Die größeren Weibchen erbeuten auch Kaninchen und Hasen. Besonders gern jagen Habichte Tauben. Sie schlagen ihre Beutetiere in der Luft oder am Boden. Wenn sie einmal ein Tier in den Fängen haben, lassen sie es nicht mehr los.
Das Nest der Habichte nennt man Horst. Er wird in hohen Laub- und Nadelbäumen angelegt und oft mehrere Jahre benutzt. Ein Horst kann einen Durchmesser von 1,20 m erreichen. Das Weibchen legt im April oder Mai 3 bis 4 grünlichweiße Eier hinein, die etwa so groß wie ein Hühnerei sind. Die Eier werden etwa 40 Tage lang bebrütet. Während der Brutzeit und in den 3 Wochen nach dem Schlüpfen der Jungen wird das Weibchen vom Männchen gefüttert. Die Jungen werden mehrere Wochen lang mit Nahrung versorgt. Habichte leben das ganze Jahr über bei uns, es sind also Standvögel.
- Bild: Naturschule
25 Haubentaucher
Haubentaucher kommen in ganz Europa und in Nordafrika vor. In den Weiten Russland sind sie zahlreich. Es gibt 22 verschiedene Arten auf der Erde. Eine Unterart lebt in Australien und Neuseeland, eine andere in Südfrika. Außer dem bei uns verbreiteten Haubentaucher kommen in Europa Rothalstaucher, Schwarzhalstaucher, Ohrentaucher und Zwergtaucher vor.
Haubentaucher erreichen eine Körperlänge von etwa 50 cm. Männliche und weibliche Tiere sind gleich gefärbt. Die Federn am Hals und an der Bauchunterseite snd weiß. Sie tragen eine rotbraun und schwarz gefärbte Federhaube. Auch das Rückengefieder ist rotbraun. An ihren Zehen haben die Haubentaucher Verbreiterungen, die ihnen beim Schwimmen gute Dienste leisten.
Haubentaucher jagen unter Wasser. Sie erbeuten kleine Fische, Wasserinsekten und kleine Krebse. Die Vögel bleiben bei einem Tauchgang etwa 30 Sekunden unter Wasser. Sie bevorzugen stehende und langsam fließende Gewässer.
Ihre Nester bauen sie im Schilf der Uferzone. Das Nest ist recht groß, der Durchmesser beträgt 70 bis 80 Zentimeter. Das Gelege besteht meistens aus drei bis vier weißen Eiern. Die jungen Vögel können sofort schwimmen und tauchen, sie verbergen sich aber in den ersten Wochen gern im Rückengefieder der Eltern. Sie werden etwa sechs Wochen lang gefüttert, danach jagen sie selbständig.
26 Haussperling
Der Haussperling wird auch Spatz genannt. Das Männchen hat einen braunen Rücken, eine graue Kappe, weißliche Wangen und eine schwarze Kehle. Die Weibchen haben ein graubraunes Gefieder. Der Haussperling wird etwa 15 cm lang. Er liebt die Nähe zum Menschen, da er dort am meisten Futter findet. Er lebt zwar hauptsächlich von Samen und Insekten, aber Getreidekörner und junge Gemüsepflanzen vertilgt er besonders gern.
Sein Nest ist häufig unordentlich und grob aus Stroh und Gräsern erstellt. Es wird mit Federn ausgekleidet. Am Bau des Nestes beteiligen sich Männchen und Weibchen. Oft findet man es in den Ritzen von Gebäuden oder unter Dachziegeln. Das Weibchen legt etwa 5 - 6 bläulich grüne Eier hinein, die mit dichten braunen Flecken versehen sind. Spatzen brüten drei- bis viermal im Jahr. Das Gelege wird hauptsächlich vom Weibchen ausgebrütet, nur ab und zu wird es vom Männchen abgelöst.
Die Brutzeit beträgt 12 bis 14 Tage. Die Jungen werden von beiden Eltern gefüttert, teilweise aus dem Kropf. Sie verlassen mit 14 Tagen das Nest. Anschließend werden sie aber noch bis zum Alter von 24 Tagen von den Eltern betreut. Haussperlinge sind Standvögel, sie leben auch im Winter bei uns. Um sie anzulocken, braucht man eine Wassertränke, Futter und etwas Geduld. Dann dauert es manchmal gar nicht lange, bis eine Spatzenfamilie vorbei kommt.
- Bild: Hamsterkiste
27 Hausrotschwanz
Der Hausrotschwanz trägt unterschiedliche Farben. Das Männchen ist im Sommer dunkel bis schwarz gefärbt, sein Schwanz ist rot. Etwa ab August legt sich das Männchen eine unscheinbare graue Färbung zu, die das Weibchen das ganze Jahr über zeigt. Ein Hausrotschwanz wird etwa 15 cm lang und bis zu 20 g schwer.
Der Hausrotschwanz stammt eigentlich aus felsigen Regionen im Gebirge. Sein Name entstand, weil er oft in der Nähe von Baustellen gesehen wird. Die dort aufgeschichteten Steine werden von ihm offenbar als ausreichende Felsenlandschaft betrachtet. Hausrotschwänze ernähren sich von Insekten und Spinnen, im Herbst auch von Beeren.
Sie bauen ihre Nester in dunklen Winkeln auf Dachbalken, in Scheunen, Garagen oder in Ställen. Sie brüten zweimal. Nur das Weibchen baut das Nest, legt 6 bis 7 weiße Eier hinein und brütet sie aus. Nach 12 bis 13 Tagen schlüpfen die Jungen, die nach etwa 2 1/2 Wochen das Nest verlassen. Auch die Jungen sind einfarbig grau und tragen einen roten Schwanz. Im Winter leben Hausrotschwänze in den Ländern um das Mittelmeer. Sie kehren im März zurück. -
Bild: Naturschule
28 Heckenbraunelle
Die Heckenbraunelle hat einen sehr spitzen Schnabel. Am Kopf und Hals ist sie blaugrau. Sie wird nur etwa 14 cm lang und erreicht ein Gewicht von 20 g.
Heckenbraunellen leben am Waldrand, im Gebüsch, in Parks oder Gärten. Sie ernähren sich von Insekten oder Samen. Sie verfügen über einen Kropf, in dem sie den Samen aufbewahren und einweichen können. Ihr Nest bauen sie aus Halmen, Moos, Haaren und Federn. Es findet sich in geringer Höhe über dem Boden.
Heckenbraunellen brüten einmal im April und noch einmal im Juli. Die 3 bis 6 blauen Eier sind von Nesträubern leicht zu entdecken. Die Jungen schlüpfen nach 12 bis 14 Tagen und verlassen nach weiteren 10 bis 14 Tagen das Nest. Sie können dann allerdings noch nicht fliegen. Doch sie lernen es schnell. Die Jungen haben einen leuchtend orangeroten Rachen.
Heckenbraunellen aus Nordeuropa kommen im Winter zu uns. An Futterhäuschen sind sie oft zu sehen. - Bild: Hamsterkiste
29 Heidelerche
Die Heidelerche ist etwas kleiner als die Feldlerche. Sie wird etwa 15 cm lang und wiegt ungefähr 30 Gramm. Das Gefieder ist braun gestreift, über den Augen haben Heidelerchen einen weißen Streifen. Ihr Schwanz ist kürzer als der Schwanz der Feldlerche. Weibchen und Männchen sehen gleich aus. Manche Leute halten die Heidelerche für eine bessere Sängerin als die Nachtigall.
Heidelerchen leben auf Wiesen, Weiden oder auf trockenen Flächen, auf denen wenig wächst. Sie ernähren sich von Insekten und Samen. Sie bauen ihr Nest am Boden. Das Weibchen legt 3-4 Eier. Nach 14 Tagen schlüpfen die Jungen. Sie werden anschließend knapp 2 Wochen von den Eltern versorgt. Heidelerchen sind Zugvögel, sie verbringen die Wintermonate im Mittelmeerraum.
Bild:
Jan Svetlik /
CC BY-SA 2.0
30 Kernbeißer
Der Kernbeißer fällt vor allem durch seinen kräftigen Schnabel auf. Das Gefieder ist an der Oberseite kastanienbraun, an der Unterseite weinrot. Die Flügelspitzen sind schwarz. Unter dem Schnabel sieht man einen schwarzen Kehlfleck. Er wird etwa 17 cm lang und wiegt etwa 55 g.
Kernbeißer leben in Laub- und Mischwäldern, aber auch gern in Obstgärten und Parklandschaften. Sie halten sich überwiegend in den Baumwipfeln auf, sodass man sie selten sieht. Sie ernähren sich von Sämereien und Früchten. Besonders gern mögen sie Kirsch- und Pflaumenkerne. Sie bauen ihre Nester hoch in Laubbäumen. Das Weibchen legt 3 bis 6 hellblaue Eier. Beide Eltern brüten die Eier aus. Nach 14 Tagen schlüpfen die Jungen.
Kernbeißer, die bei uns leben, sind Standvögel. Vögel aus dem Norden ziehen im Winter in südeuropäische Länder.