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Der Sage nach wurden Romulus und Remus von einer Wölfin gesäugt



1 Die Sage von der Gründung der Stadt Rom

Vor langer Zeit soll der Gott Mars mit der Priesterin Rhea Silvia Zwillinge gezeugt haben. Sie wurden Romulus und Remus genannt. Doch der König Amulius befahl, sie in einem Weidenkorb auf dem Fluss Tiber auszusetzen. Sie trieben ans Ufer. Durch ihr Schreien wurde eine Wölfin angelockt, die sie säugte. Schließlich entdeckte ein Hirte die Kinder. Er nahm sie in seine Familie auf und zog sie groß.

Als sie junge Männer waren, erhielten sie vom König die Erlaubnis, an der Stelle, an der sie ans Ufer getrieben waren, eine Stadt zu gründen. Nach einem Streit zog Romulus eine Furche.


Sie sollte die Größe der Stadt bestimmen. Sofort begann er mit dem Bau einer Stadtmauer. Doch sein Bruder verspottete ihn und sprang über die Mauer, die noch sehr niedrig war. Romulus geriet darüber in maßlose Wut und er ermordete seinen Bruder mit den Worten: "So möge es jedem ergehen, der über meine Mauern springt".


Das geschah angeblich am 21. April des Jahres 753 vor Christi Geburt. Heute ist Rom die Hauptstadt Italiens. Sie gilt als eine der ältesten Städte der Welt, manchmal bezeichnet man sie auch als die "ewige Stadt". Und noch heute trifft man überall auf Zeugnisse aus der Zeit, als es die Hauptstadt des Römischen Reiches war.

Das Römische Reich zur Zeit des Kaisers Trajan im Jahr 117 n. Chr.

2 Das Forum Romanum

Rom ist eine lebendige, moderne Stadt, in der etwa 2,9 Millionen Menschen leben. Doch schon vor 2000 Jahren zählte Rom mehr als 1 Million Einwohner. Trinkwasser floss über steinerne Leitungen in die Stadt, die man Aquädukte nannte. Es gab ein Abwassersystem und ausgebaute Straßen. Mittelpunkt der Stadt war das Forum Romanum.

Ursprünglich war hier ein Sumpfgebiet in einem Tal zwischen den Hügeln Kapitol, Palatin und Esquilin. Nach der Anlage eines großen Abwasserkanals, der Cloaca Maxima, konnte dieser Sumpf trocken gelegt und bebaut werden. Es entstand ein Marktplatz, auf dem auch große Veranstaltungen stattfanden. Den Platz nannte man Forum Romanum.


Zur Zeit des Kaisers Augustus galt das Forum Romanum als das Zentrum der Welt. Es war ein prachtvoller Platz mit Gebäuden aus kostbarem Marmor und Travertin. Niemand durfte das Forum betreten, der nicht die Toga trug, das wichtigste Kleidungsstück der vornehmen Römer. Sie bestand aus einem einzigen, etwa 6 Meter langen und 2½ Meter breiten Stück Stoff, das in einer bestimmten Weise um den Körper geschlungen wurde. Frauen nahmen zwar am gesellschaftlichen Leben teil, sie konnten zum Beispiel auch Berufe ausüben, die Politik jedoch war reine Männersache.

Das Forum Romanum mit den Resten der antiken Bauwerke

3 Das Kolosseum

Nicht weit entfernt vom Forum Romanum entstand das gewaltige Kolosseum, das im Jahr 80 nach Christi Geburt vollendet wurde. Etwa 50.000 Zuschauer konnten hier grausame Kämpfe von Gladiatoren, Kämpfe von Menschen gegen Tiere oder von Tieren gegeneinander und sogar Seeschlachten erleben. Die Veranstaltungen wurden von Mitgliedern des Kaiserhauses ausgerichtet. Der Eintritt war frei. Zutritt hatten jedoch nur Bürger, die über das römische Bürgerrecht verfügten. Die Gladiatoren waren Sklaven.

Die Arbeit in den Häusern der Stadt und auf den Feldern wurde ebenfalls von Sklaven verrichtet. Zu den Sklaven in Rom gehörten ursprünglich Menschen, die ihre Schulden nicht bezahlen konnten. Später waren es oft Angehörige anderer Völker, die von den Legionen der römischen Kaiser besiegt worden waren. Auch die Nachkommen dieser Menschen mussten als Sklaven leben.

Sklaven wurden auf Märkten gehandelt. Die Preise unterschieden sich erheblich. Besonders teuer waren gebildete Sklaven, die dann zum Beispiel als Lehrer arbeiteten. Auch für schöne Sklavinnen und Sklaven wurden hohe Preise gezahlt. Etwa 15 bis 25 Prozent der Menschen, die im Römischen Reich lebten, waren Sklaven.

Das Kolosseum diente dem grausigen Vergnügen der Zuschauer

4 Die Götter der Römerzeit

Die Römer verehrten zahlreiche Götter, die sie zu einem großen Teil von den Griechen übernommen hatten. Sie gaben ihnen nur andere Namen. Zwölf Götter wurden besonders verehrt.

Oberster Gott war Jupiter (griechisch Zeus), der Göttervater, der nach dem Glauben der Römer über Blitz und Donner gebot. Seine Frau Juno (Hera) galt als Göttin der Familie, unter ihrem Schutz standen Hochzeiten, Ehen und Entbindungen.


Neptun (Poseidon) war der Gott der Meere und der Erdbeben. Minerva (Athene) schrieb man die Zuständigkeit für Weisheit, Künste und Wissenschaften sowie für Ackerbau und Handwerk zu. Mars (Ares) galt als Gott des Krieges und der Schlachten, Venus (Aphrodite) als Göttin der Liebe und der Schönheit, Apollon als Gott der Poesie und des Lichtes.


Diana (Artemis) rief man vor der Jagd an, Vulcanus (Hephaistos) steuerte die Vulkane, Vesta (Hestia) wurde als Göttin des Herdfeuers verehrt, Ceres (Demeter) war für die Fruchtbarkeit des Bodens zuständig. In Merkur (Hermes) sah man den Boten, den die Götter manchmal zu den Menschen schickten, er galt aber auch als Gott der Diebe, des Handels und der Reisenden. Vergoldete Statuen all dieser Götter standen auf dem Forum Romanum.


Unter dem Kaiser Hadrian wurde zu ihren Ehren das Pantheon errichtet. Dieses Bauwerk besteht aus einer überdachten Halle sowie einem runden Bau mit einer riesigen Kuppel, die einen Durchmesser von 43,45 Meter aufweist.

Mehr als 1700 Jahre wölbte sich über dem Pantheon die größte Kuppel der Welt

5 Rom und der Vatikan

Etwa ab dem Jahr 600 nach Christi Geburt wurde die Stadt Rom von den Päpsten beherrscht. Sie betrachteten sich als Oberhäupter der Katholischen Kirche, aber sie regierten auch einen Staat, den man Kirchenstaat nannte. Dazu gehörten die Stadt Rom und weite Gebiete des heutigen Italien. 1870 wurde der Kirchenstaat auf den Vatikan beschränkt, einem Teil der Stadt Rom.


Flächenmäßig ist der Vatikan der kleinste Staat der Erde. Heute zählt er nur etwa 600 Einwohner. An der Spitze des Vatikanstaates steht der Papst. Die Amtssprache ist Latein, das einst auch im Römischen Reich gesprochen wurde. Das Zentrum des Vatikans ist der Petersdom.


Diese Kathedrale ist eine der größten Kirchen der Christenheit. Sie soll über dem Grab des Apostels Petrus errichtet worden sein. Zum Vatikan gehören auch der Petersplatz vor dem Dom, die Vatikanischen Museen, die Sixtinische Kapelle sowie die Paläste und Gärten innerhalb der Mauern des Vatikan.


Der Kirchenstaat war in früheren Zeiten immer wieder in Kriege verwickelt. Rom wurde mehrfach belagert. Die Päpste suchten dann Schutz in der Engelsburg, die einst als Grabmal für den Kaiser Hadrian und seine Nachfolger diente. Die Päpste ließen sie zu einer Burg ausbauen. Sie ist durch einen 800 Meter langen Gang mit dem Palast der Päpste verbunden.

Die Basilika San Pietro (Petersdom) und die Piazza San Pietro (Petersplatz) mit dem Obelisken

6 Rom ist die Hauptstadt Italiens

Ein anderes Bauwerk in der Stadt sieht zwar auch so aus wie die alten Bauten, ist aber sehr viel jünger. Das "Vittoriano" erinnert an den italienischen König Viktor Emmanuel II. und an die Gründung des Staates Italien im Jahr 1861.

Damals wurde Italien vereint. An der Spitze stand zunächst ein König. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Monarchie abgeschafft. Seit 1946 ist Italien eine Republik. Die Führung des Landes liegt nun in den Händen eines gewählten Staatspräsidenten und der Regierung, die vom Ministerpräsidenten geleitet wird. Das Parlament beschließt die Gesetze.

Es besteht aus dem Senat und der Abgeordnetenkammer. Der Präsident der Italienischen Republik führt seine Amtsgeschäfte von einem Palast auf dem Quirinal aus, einem der sieben Hügel, auf dem die Stadt Rom errichtet wurde.

Der Quirinalspalast

7 Straßen, Brunnen und Plätze

Schon zur Zeit des Römischen Reiches war die Stadt Rom gut mit Trinkwasser versorgt. Durch lange Aquädukte floss Wasser aus den Bergen in die Stadt, das auf viele Brunnen verteilt wurde. Einer der bekanntesten ist der Fontana di Trevi. Er ist 26 m hoch und 50 m breit.

Es gibt zahlreiche Plätze in Rom, auf denen sich öffentliches Leben abspielt, zum Beispiel die Piazza Venetia, die Piazza Farnese, der Campo de'l Fiori, die Piazza del Popolo und die Piazza Navona.

In der Stadt gibt es Wohnsiedlungen und Märkte, elegante Geschäftsstraßen, Schulen, Krankenhäuser und alles, was eine moderne Großstadt braucht.

Die "Straße der Rosenkränze" (Via dei Coronari) gilt als einer besonders sehenswerte Straße in Rom

8 Der Tiber

Der Tiber ist 405 km lang und nach dem Po und der Etsch der drittlängste Fluss in Italien. Er fließt mitten durch die Stadt.

Das war früher sehr praktisch, denn so konnten die Römer ihre Cloaca Maxima, die Abwasserleitung der Stadt, in den Fluss leiten. Auch heute gilt der Tiber nicht gerade als sauberer Fluss. Eine Fahrt mit dem Boot ist dennoch ein schönes Erlebnis.

In Rom gibt es noch viel mehr interessante Bauwerke, Museen, Plätze und Kirchen. Am besten ist es, du fährst einmal hin und erkundest die Stadt.

Der Tiber diente früher auch ab Abwasserkanal - Bilder: Hamsterkiste

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