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Erklären, was ist, berichten, was war und junge Menschen zum richtigen Gebrauch ihres Verstandes anleiten und ermutigen - das ist gut.


1 Ein Haus aus der Bronzezeit

Die Menschen, die vor 3000 Jahren in Europa lebten, waren Bauern. Sie säten Getreide, pflanzten Gemüse, sammelten Früchte und hielten Tiere. Sie bauten ihre Häuser aus dem Material, das sie in der Natur vorfanden. Diese Zeit nennt man die Bronzezeit. 

In der Gemeinde Uelsen in der Grafschaft Bentheim in Niedersachsen hat man ein Haus aus dieser Zeit nachgebaut. Nachdem hier Reste eines Gräberfeldes aus der Bronzezeit gefunden worden waren, hat man in der Nähe einen Bronzezeithof mit mehreren Gebäuden errichtet.


Das Haupthaus wird von Holzpfosten getragen, die Wände bestehen aus Ästen und Lehm. Das Dach ist mit Ried gedeckt. Im Haus kann ein offenes Feuer entzündet werden, dessen Rauch durch Löcher im Giebel abzieht. Menschen und Tiere lebten damals unter einem Dach. In einem solchen Haus roch es nicht sehr gut, es war ziemlich zugig und im Winter bitter kalt.

Bronzezeithof in Uelsen (Grafschaft Bentheim/Niedersachsen)

2 Ernährung vor 3000 Jahren

Man ernährte sich von dem, was man in der Natur fand und mit einfachen Methoden erzeugen konnte. Die Menschen verbrachten den größten Teil des Tages damit, für Nahrung zu sorgen. 


Es gab noch keine Traktoren oder Maschinen, um die Felder zu bestellen. Die Werkzeuge waren aus Holz, Stein oder aus Bronze. Die Menschen bauten Getreide an. Verbreitet waren Dinkel, Emmer und das Einkorn, die mit dem heutigen Weizen verwandt sind, auch Hirse wurde gesät und geerntet. Mit einfachen Haken ritzten die Bauern Rillen in den Boden, in die sie Saatkörner legten. Die Erträge waren gering und durch Frost und Unwetter gefährdet. Immer wieder kam es zu Hungersnöten.


Im Herbst sammelte man die Ähren und schlug die Körner heraus. Vorräte bewahrte man in Gefäßen aus Ton auf. Die Menschen der Bronzezeit sammelten auch Obst, Kräuter, Pilze und Vogeleier. Sie hielten Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine und Pferde.


Man aß ihr Fleisch, das über offenem Feuer gebraten wurde. Man trank die Milch von Kühen und Ziegen oder einfach nur Wasser aus dem nächsten Bach. Man kannte Honig und Salz und ein Getränk, das Alkohol enthielt. Man nennt es Met.

3 Der Backofen

Es wurde auch schon Brot gebacken. Dazu reichte das offene Feuer in den Häusern nicht aus. Deshalb wurde außerhalb des Hauses ein Backofen errichtet.

Man baute ihn aus Lehm. Dieser Baustoff wird schon seit Tausenden von Jahren genutzt. Lehm besteht aus Sand, Ton und einem Teil, den man Schluff oder Silt nennt. Lehm kann hohe Temperaturen aushalten und Wärme lange speichern.


Ein Bauwerk aus Lehm muss gegen Feuchtigkeit geschützt werden. Deshalb waren die Backöfen vor 3000 Jahren durch ein Dach abgedeckt, das aus Holz und Grassoden bestand. Das hat man bei dem Nachbau in Uelsen dann auch so gemacht.

Dieser nachgebaute Backofen könnte auch in der Bronzezeit so ausgesehen haben.
Er besteht aus Lehm und kann mit einer hölzernen Klappe verschlossen werden.

4 Mehl mahlen

Getreidekörner konnte man in der Bronzezeit sicher zu einem Brei zerstampfen. Wollte man jedoch Brot daraus backen, musste man sie zu Mehl mahlen.


Das geschah in der damaligen Zeit mit Mahlsteinen. In einen flachen Stein mit einer kleinen Mulde legte man das Getreide, das dann mit einem Reibestein zermahlen wurde.


Beim Mahlen wurde auch immer etwas von dem Stein abgebrochen oder abgeschabt. Das Mahlen war sehr mühsam und es dauerte lange, bis man eine genügend große Menge Mehl gewonnen hatte, um Brote zu backen.

5 Teig kneten und den Ofen anheizen

Wenn Brot gebacken werden sollte, wurde Mehl mit Wasser gemischt. Man gab auch etwas Salz, Kräuter und Hefe dazu. Der Teig wurde lange geknetet.

Nach dem Kneten musste der Teig einige Zeit ruhen. Das ist auch heute noch so. Die Hefe sorgt dafür, dass sich der Teig ausdehnt. Er wird lockerer, es bilden sich im Inneren kleine Blasen und das Brot schmeckt deutlich besser.


Man kann den Teig auch in eine bestimmte Form bringen oder ihn mit Verzierungen versehen. Auch das war in der Bronzezeit nicht anders als heute. Schließlich musste man natürlich noch den Backofen anheizen. Dazu verwendete man trockenes Holz. Im Inneren des Lehmofens wurde es dabei etwa 400 ° Celsius heiß.

Der Teig muss einige Zeit ruhen.
Danach kann man daraus Brotlaibe formen.
Im Inneren des Ofens wird es 400°C heiß.
Wenn das Holz abgebrannt ist, wird die Asche entfernt.

6 Das Backen

Wenn der Ofen genügend aufgeheizt war, entfernte man die Glut vollständig. Im Inneren war es nun heiß genug, die Lehmwände speicherten die Hitze. 

Dann schob man die Brotlaibe in den Ofen. Sie wurden dabei direkt auf dem Boden abgelegt. Anschließend wurde die Tür des Backofens mit Lehm zugemauert, so konnte die Hitze nicht entweichen. Ungefähr 40 bis 50 Minuten musste das Brot im Ofen bleiben, bis es fertig gebacken war.

Die Brotlaibe legt man nun auf den heißen Ofenboden.
Anschließend wird das Ofenloch mit feuchten Lehm und einer Holzplatte verschlossen.

7 Brot ist praktisch - und lecker!

Wenn das Brot ausgebacken war, holte man es mit einem Schuber aus dem Ofen heraus. Es war immer noch sehr warm und duftete herrlich. Brot kann man einige Tage aufbewahren. Daher konnten sich schon die Menschen der Bronzezeit einen kleinen Vorrat anlegen.

Brot konnte man einfach transportieren. So hatte man zum Beispiel auf Wanderungen, bei der Feldarbeit oder bei der Jagd immer Nahrung dabei. Deshalb ist Brot auch heute noch ein wichtiges Nahrungsmittel.

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